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Schnell und vorsichtig eilte ich durch die Gänge. Bald hatte ich auch schon mein Ziel erreicht: die Tür welche zur Küche führte. Ich riss die Tür auf und rannte ins Innere des Schlosses. Bald kam ich im Schlaftrakt der Diener an und stürmte in den ersten Raum. Das Licht war noch an und vier Männer musterte mich verwirrt. "Rebelle! Seid still und geht in die Schutzräume!",sagte ich eindringlich und eilte zum nächsten Raum. Es ging so weiter, bis ich den ganzen Flur entlang gerannt war. Danach bog ich in den nächsten Flur. Es ging ziemlich lang so weiter, die ganze Zeit waren meine Nerven bis zum äußersten gespannt und ich schwitzte ohne ende. Schließlich öffnete ich die letzte Tür. Drinnen saßen meine Zofen und noch ein Mädchen. Alle 4 mustern mich erstaunt. "Rebellen! Rennt leise zu den Schutzräumen! Los!",flüsterte ich und deutete auf die Tür. Sofort rannten sie raus, nur Mira blieb kurz bei mir stehen:"Was machst du jetzt?",fragte sie. "Darüber hab ich noch nicht nach gedacht. Denkst du ich könnte noch irgendwo helfen?",fragte ich zurück. "Komm lieber mit uns in den Schutzraum. Los!",flüsterte sie und zog mich hinter sich her. Widerwillig folgte ich ihr. Leise schlichen wir durch die Gänge, bis aufeinmal ein Schrei ertönte. Es war ein Schmerzensschrei, kurz darauf hörte man ein leises Flehen und dann den Todesschlag. Erschrocken rannte Mira los, ließ dabei meine Hand los. Während um mich herum alle weg rannten, blieb ich starr stehen. Erst als es wieder still wurde und keiner mehr in Gang war, regte ich mich. Leise schlich ich durch die Flure der Diener, verirrte mich hoffnungslos. Endlich sah ich eine Treppe nach oben und eilte wieder ins Schloss. Hier war es genauso leer und still. Irgendwo kämpften alle bestimmt, dachte ich mir und streifte weiter durch die Gänge. Die Stille wurde immer unheimlicher, sodass ich fast erleichtert war als ich Kampfgeräusche hörte. Unsicher schlich ich in die richtung. Immer lauter wurden die Geräusche, ich konnte nun zwischen Metall auf Metall und Schmerzens schreien unterscheiden. Vorsichtig tapste ich auf die letzte Ecke zu. Dann späte ich drumherum. Was ich sah, würde mich noch lange in den Träumen verfolgen. Ein paar Männer kämpften, aber die meisten lagen am Boden. Der ganze Boden war mit Blut getränkt, bei ein paar Männern sah man Innereine, manche davon regten sich sogar noch. Geschockt versuchte ich mein Magen Inhalt zu behalten und zog meinen Kopf zurück. Aber tatenlos rumstehen würde niemandem helfen. Ich musste verrückt sein, dachte ich mir und sinkte auf den Boden. Unten spähte ich nochmal um die Ecke und suchte. Das gesuchte Objekt, fand ich auch schnell: nur ein paar Meter von mir entfernt lag ein toter Mann, seine Augen blickten starr nach oben und seine Brust hebte sich nicht mehr. In seiner Hand hielt er noch immer ein Schwert, es war Silbern und voller Blut. Nochmal holte ich tief Luft, dann krabbelte ich auf in zu und schnappte mir das Schwert. Kaum hielt ich es in meinen Händen, sprang ich auf und ließ es zur Probe durch die Luft gleiten. Als Kind hatten Call und ich oft mit Stöcken gekämpft, also musste ich es eigentlich genauso machen. Nur wenn ich jetzt einen Fehler machen würde, wäre es mein Letzter. Nachmals holte ich tief Luft und sammelte mich. Langsam ging ich auf die Kämpfenden zu, dabei glitt mein Blick ein letztes Mal über die am Boden liegenden. Hoffentlich ende ich nicht so betete ich. Grade näherte ich mich immer weiter den Wachen, als einer von ihnen nach hinten fiel. Erschrocken stellte ich fest dass es sich um den Prinzen handelte. Ein Schwert steckte in seinem Bein, und derjenige, welcher es rein befördert hatte, zog es grade wieder raus. Der Rebell musterte genüsslich den Prinzen, welcher sein Gesicht vor Schmerzen verzog. Dann holte er zum Todesschlag aus. Das was danach passierte war mehr Reflex als eigene Handlung. Blitzschnell stand ich hinter dem am Boden liegenden Prinzen und parierte den Schlag. Erstaunt musterten mich beide, diesen Moment nutzte ich und stach zu. Ich weiß nicht wie ich so skrupellos sein konnte, aber ich zielte genau ins Herz. Der Mann starrte mich entsetzt an, dann sank er langsam auf die Knie und spuckte Blut. Letztendlich erstickte er an seinem eigenen Blut und lag leblos auf dem Boden. Geschockt ließ ich das Schwert fallen und starrte auf meine Hände. Nur mit Mühe hielt ich mir die Tränen zurück. Erst ein schmerzliches Stöhnen vom Prinzen ließ mich wieder erwachen. "Komm!",brüllte ich und zog ihn vom Schlachtfeld. Obwohl es schwer war zog ich ihn durch die Leichen und das Blut wieder hinter die Ecke. Währenddessen verzerrte er immer wieder schmerzvoll das Gesicht und versuchte mich trotzdem zu helfen. Ich lehnte ihn gegen die Wand und betrachtete sein Bein. Es blutete stark und der Prinz wurde sogar langsam blass. Sofort suchte ich nach etwas zum Verbinden, riss letztendlich den Saum meines Nachthemdes ab und schnürte das Bein ab. "Geht es?",fragte ich ihn vorsichtig. "Was machst du hier?! Hab ich dir nicht befohlen in einen Schutzraum zu gehen?!",fuhr er mich statt zu antworten an. Da rettet man dem das Leben und wird trotzdem angeschissen?! "Tja hast du schon gemerkt dass du ohne mich Tod wärst?!",schrie ich zurück. "Ja und?! Du hättest auch Tod sein können! Also hör das nächste mal!", "Ohne mich würde es kein nächstes Mal geben! Was denkst du eigentlich wer du bist dass du mir Befehle geben kan-",weiter kam ich nicht, da er mein Gesicht zu sich zog und stürmisch seine Lippen auf meine presste.

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