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Wir langen nun schon Stunden zusammen auf dem Sofa und beobachteten die Sonne, wie sie langsam unterging und kuschelten einfach. Auch wenn Milos und meine Beziehung momentan nicht die beste ist, tat es einfach nur gut bei dem andrem zu liegen. Und irgendwo, tief in mir drin, kam ich zu dem Entschluss das ich ihm Verzeihen würde. Ich liebte ihn schon viel zu sehr, als dass ich ihn jemals mit einer andren sehen könnte. Oder besser gesagt sehen wollte. "Wir müssen zurück.",flüsterte und starrte weiterhin aus den Panoramafenster. Dabei strich er mir immer wieder durch das Haar, was ungemein gut tat. "Können wir nicht für immer hier bleiben?",fragte ich leicht flehend. "Tut mir leid, aber ich bin der Prinz. Und du meine Prinzessin. Wir müssen zurück mein Bäumchen.",flüsterte er wieder. Sofort richtete ich mich auf und schaute ihn zweifelnd an. "Bäumchen?" "Gefällt dir der Spitzname nicht?",fragte er erstaunt. "Gott wie werden dann erst unsere Kinder heißen. Blümchen und Erde?",fragte ich lachend, während Milo mich komisch anstarrte. "Was?",fragte ich. "Du redest von unseren Kindern. Heisst das du-" "Was?! Das meinte ich nicht so! Also schon, aber nicht so, versteh das nicht falsch! Milo! Hör auf zu lachen, dass ist nicht witzig!",gab ich wütend von mir, während er nur lachte. "Komm mein Bäumchen, wir gehn jetzt, bevor du noch von unseren Enkel anfängst."
- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - Stöhnend schmiss ich mich in mein Bett. Der Tag war nun wirklich lang genug gewesen. Milo hatte mich grad in mein Zimmer gebracht und sich ganz klischeehaft mit einem Kuss verabschiedet. Was mein Gesicht natürlich wieder zu einer Leuchtboje machte. Aber irgendwie mag ich es. Ich mag es wenn Milo und ich so miteinander umgehen, als wäre alles perfekt. Es ist einfach nur schön und macht Spaß. Es ist wirklich so als wären wir schon verheiratet. Schon. Das klingt ja fast als hätte ich ihm schon alles verzogen. Nagut, hatte ich ja schon irgendwie, aber so leicht würde ich es ihm nicht machen. Zudem müssten wir noch mal reden. Ich will einfach all seine Geheimnisse erfahren. Wenn ich ihn heiraten sollte, müßte ich alles wissen. Und das muss ihm klar sein. Weil nochmal werde ich nicht zulassen dass so ein Missverständnis unsere Beziehung zerstört. Nicht noch einmal. Bevor ich mir weiter darüber Gedanken machen konnte, kam Mira rein:"Guten Tag Clara.",begrüßte sie mich und fing an mein Zimmer zu räumen, während ich nur weiterhin blöd auf meinem Bett lag. "Und, wie läuft es zwischen dir und dem Prinzen?",fragte sie vorsichtig. "Ich glaubr ich habe ihm verziehen. Natürlich bin ich immernoch sauer, aber ich kann gar nicht so lange sauer auf ihn sein. Dafür liebe ich ihn zu sehr.",gestand ich. Augenblicklich sprang Mira auf und strahlte mich an. "Das ist super! Ich werde deine Oberzofe!!",rief sie fröhlich, während ich nur lachte. "Werde ich doch?",fragte sie. "Ja, wer denn sonst?",fragte ich zurück. Nun hüpfte sie kindisch rum, was ihrem sonstigen Verhalten gar nicht ähnlich sah. Dann stand sie plötzlich wieder ganz ruhig da:"Sorry Clara, aber Milo will das sicher auch erfahren.",sagte sie ernst, drehte sich um und rannte los. "Das ist ein Witz.",gab ich immernoch lachend von mir, wurde dann aber auch ernst und sprintete los. "MIRA! ICH WARNE DICH!",schrie ich und klebte ihr an den Fersen. "Ich mach das nur damit ihr endlich zusammen kommt. Du wirst mir noch danken!",gab sie lachen zurück und legte einen Zahn zu. "MIRAA",rief ich immer nervös und verzweifelter. Sie hatte schon die Treppe zur königlichen Etage erreicht, als uns eine Stimme stoppte. "Hey, wer macht denn hier so einen Krach?!",sofort drehten wir uns um und sahen Milo an. Blitzschnell drehte ich mich wieder zu Mira, die natürlich schon losgerannt war und mich fast erreicht hatte. Da ich näher bei Milo stand, hatte ich eine gute Chance, die ich auch sofort nutzte. Schnell stürtzte ich in seine Richtung und sprintete auf ihn zu. Ich war schon fast bei ihm und streckte meine Hand nach ihm aus. "Renn!",schrie ich und packte ihn. Verwundert rannte er mit, übernahm bald schon die Führung und rannte mit mir durch das Schloss. "Wo rennen wir hin?",fragte er atemlos beim rennen. "Komm einfach",schnaufte ich und zog ihn in die nächstbeste Tür. Schnaufend zog ich die Tür hinter uns zu und schaute mich um. Wir waren im Wintergarten. Ein Ort an dem ich scheinbar immer lande. "Also, klärt du mich jetzt auf?",fragte Milo und ließ sich auf einem Bank nieder. Langsam schwankte ich zu ihm und setzte mich neben ihn. "Naja, also eigentlich will ich dich ja nicht aufklären. Das sollten deine Eltern wohl besser übernehmen.",spottete ich und lehnte mich an ihn. "Haha, aber nun ernsthaft, wieso rennen wir vor deiner Zofe weg?",fragte er ernst. "Lass mich doch erstmal zur Ruhe kommen.",sagte ich und legte meinen Kopf auf seiner Schulter ab. Wir beobachteten schon wieder die Sonne wie sie ihren Lauf nahm, während mein Atem sich wieder beruhigte. Ich spürte auch Milos Atem und wurde ganz schläfrig davon. Die ganze ruhige und warme Stimmung machte mich unendlich müde und ich fühlte mich einfach pudelwohl. Innerlich wurde mir bewusst was ich nun zu tun hatte.
"Milo,
ich liebe dich."

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