Momente, wie man sie sonst nur aus Büchern oder Filmen kennt. Momente, in denen so viel Schreckliches passiert, so viel sinnloser Hass. Und in solchen Momenten des Hasses, des Todes und des Verderbens, passieren solche Zeichen der Liebe. Aber sowas gib es nur in Büchern, dachte ich. Niemals hätte ich gedacht, dass ich selbst einen solchen Moment erlebe. Und doch sank ich zum Prinzen auf den Boden. Legte meine Hände um seinen Kopf und vergrub sie in seinen weichen Haaren. Es war als würde die Zeit stehen bleiben. Während um uns herum Menschen starben, kämpften und töteten, küssten wir uns. Ich hätte alles erwartet, nur dass nicht. Es war mein erster Kuss, ich wusste nicht wirklich was ich tun sollte, ich versuchte einfach das nachzumachen, was der Prinz tat. Ich denke ich hatte es richtig gemacht, da der Kuss ungemein gut war. Ich verlor jegliches Zeitgefühl und wusste nicht wann wir uns von einander lösten. Lächelnd schaute er mich an, seine Augen fesselten mich und ich strahlte ihn an. Ich musste knallrot sein, und er atmete auch ziemlich schnell. Einen Moment blieben wir wieder in diesem komischem Zustand, dann riss uns ein Schrei wieder in die Realität. Augenblicklich wandelte sich sein Blick von liebevoll in besorgt, langsam stemmte er sich an der Wand hoch:"Komm. Wir suchen einen Schutzraum!",schrie er und zog mich auf die Beine. Unsicher stützte ich ihn und wir humpelten gemeinsam vom Kampf weg. Nach ein paar Abzweigungen ließ der Prinz mich los und stolperte auf eine Wand zu. Mit schnellen Bewegungen betätigte er einen versteckten Knopf und die Tapete öffnete sich. Dahinter war eine steile Treppe nach unten zu sehen die nur von Fackeln beleuchtet wurde. Milo griff wieder nach meiner Hand und zog mich hinter sich her in den Gang hinein. Kaum standen wir am Treppen beginn, knallte die Tür laut hinter uns zu. Sofort echote der Gang und ich zuckte zusammen. Milo ergriff eine Fackel und führte uns die Treppe hinunter. Es schien gar unendlich und ich erkannte kein Ende. Ausserdem schwiegen wie beide, was mir einerseits dabei half über den Kuss nach zu denken, andrerseits aber eine unangenehme Stille verursachte. Irgendwann hielt ich es nicht mehr aus und fasste meinen Mut:"Also das vorhin, ähmm also was-",stammelte ich und wurde wieder rot. Milo hielt an und musterte mich genau, dann grinste er. "Also das Vorhin, was bedeutete das?",fragte ich nervös. "Weisst du das nicht selbst?",fragte er leicht spöttisch. Wütend schaute ich ihn an und ging sauer weiter:"Warte!",rief er und humpelte hinter mir her. "Was?!",fuhr ich herum und fauchte ihn an. "Das...",flüsterte er und im nächsten Moment wurde ich gegen die Wand gepresst und seine Lippen lagen schon wieder auf meinen. Diesmal war es ein sanfter, gradezu zärtlicher Kuss. Seine weichen Lippen fühlten sich wunderbar an und der Moment frierte wieder ein. Nur dass uns diesmal kein Geräusch stört. Wieder legte ich meine Hände um seinen Kopf und zog ihn somit noch näher an mich. Während meine innere Stimme mich fragte, seit wann ich mit Prinzen oder Jungen allgemein rumknutschte, schaltete ich alles ab. Viel zu schnell löste er sich wieder von mir und blickte mich mir seinen wunderschönen Augen an. "Weisst du warum ich dich geküsst habe?",flüsterte er und ich schüttelte unwissend meinen Kopf. "Weil du mich von Anfang an verzaubert hast, Clara. Als ich dich zum ersten mal sah, war es als hätte mich die Blitz getroffen. Du warst so wunderschön und nach einiger Zeit hab ich gemerkt das du nicht nur Außen, sondern auch innen wunderschön bist. Clara, du bist meine Juliet. Und ich bin Romeo. Nur das uns diesmal nichts trennen wird.",flüsterte er gegen meine Lippen. Mit gemischten Gefühlen starrte ich ihn an. Was sollte ich nur sagen?! Diese Entscheidung wurde mir zu meinem Glück abgenommen, da im Nächten Moment Wachen von oben auf uns zu stürmten. Erst richteten sie erschrocken ihre Waffen auf uns, dann erkannten sie den Prinzen und begleiteten uns zum Schutzraum. Die ganze Zeit spürte ich seinen Blick auf mir, er brannte sich durch mich hindurch. Ich war froh als wir den Schutzraum erreichten, sofort stürmten mir zwei aufgeregte Mädchen entgegen. Leicht lächelnd umarmte ich Hope und Bella, sie zogen mich mit zu ihrem Platz, einem Haufen aus Decken. Alle der königlichen Familie und der franz. Familie schienen hier zu sein, der Raum war gross und kalt. Zu meiner Verwunderung schien keiner zu frieren, da fiel mir ein dass ich nur ein dünnes Kleid an hatte. Dankend nahm mich so die Decken von Bella und Hope an. Die beiden setzten sich einfach neben mich und schwiegen. Wahrscheinlich dachten sie etwas blutiges und grausames von oben habe mich verstört, dabei hatte mich einfach nur etwas nettes und Liebes geschockt. Die ganze Zeit dachte mein Kopf über seine Worte nach, die ganze Zeit darüber was ich tun sollte. Verzweifelt fiel ich bald darauf in einen traumlosen Schlaf.

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FanfictionClara und ihre Familie sind 4er. Sie sind nicht sehr arm, eher reich. Sie wohnen in einem grossem Haus, und weder sie noch ihr Bruder müssen arbeiten. Sie beide drücken die Schulbank um studieren zu können und Lehrer zu werden. Doch Clara will mehr...