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Ungläubig sah ich meine Mutter an. "Hab ich das richtig verstanden, du warst mit dem König zusammen?!",fragte ich geschockt. Meine Mutter lachte leicht und nickte. "Ja. Ich weiss das muss jetzt komisch für dich sein, aber naja. Wir haben wohl beide eine Schwäche für Prinzen.",sagte sie spaßig, jedoch war mir überhaupt nicht nach lachen. "Deswegen wolltet ihr nicht dass wir doch noch zusammen kommen!",schlussfolgerte ich. "Warte mal, du hast uns belauscht?!",fragte sie geschockt. "Nein. Also irgendwie doch. Naja, ich war halt im Wintergarten und dann kamt ihr, naja dann hab ich mich halt versteckt. Das ist jetzt ja auch nicht wichtig! Wichtig ist worüber ihr geredet habt!",stellte ich klar. Beschwichtigend hob sie die Hände und stoppte mich. "Ok, kein Streit. Ich will und wollte einfach sagen, dass ich dich unterstütze. Egal ob du ihn heiraten willst oder nicht. Du bist mein Kind, meine Clara, ich liebe dich und werde das immer tun.",sagte sie und umarmte mich. Bei ihren Sätzen kamen mir fast die Tränen, denn sowas hatte meine Mutter mir schob seit Jahren nicht mehr gesagt. Lächelnd umarmte ich sie zurück und flüsterte ihr ein 'Ich lieb dich auch' ins Ohr. Nachdem wir uns gelöst hatten gingen wir einfach schweigend weiter und bewunderten gemeinsam die Schönheit des Palastgartens. Es war schön mal was mit ihr zu machen, ohne einen fiesen Hintergedanken oder einem Konflikt zwischen uns. Nach einem wunderschönen Spaziergang kamen wir wieder am Eingang an und schlichen und auch schnell wieder rein. Während wir leise miteinander redeten kamen wir langsam an dem Korridor an in dem mein Zimmer war. Bevor ich reinschreiten konnte, zog meine Mutter mich wieder zurück. Fragend schaute ich sie an. Vorsichtig deutete sie in den Gang, in dem ich nun auch blickte. Vor meiner Tür stand Milo und starrte meine Tür ungeduldig an. "Geh zu ihm",sagte Mom und schubste mich in den Gang. "Tschau!",flüsterte ich ihr noch leise zu, bevor sie ging und ich langsam auf Milo zu ging. "Auf wen wartet der Prinz den so früh am Morgen?",fragte ich spitzbübich. "Auf die schönste und lustigeste und brillanteste und-",fing er an, doch ich beugte mich zu ihm und küsste ihn bevor er weiter schleimen konnte. "Du kleiner Lurch. Du schleimst ja richtig!",rief ich und machte dann meine Zimmertür auf. "Also, wo war meine wundervolle und einzigartige Clara so früh am Morgen?",fragte er frech. "Bei meinem Geliebten.",erwiederte ich trocken. "Was?!",rief er gespielt aufgebracht. "Tja, du wolltest es wissen.",sagte ich und drehte mich lachend von ihm weg und ging in mein Zimmer. "Aber ich bin doch der wunderschönste, brillanteste und lustigste Mann der Welt, wieso solltest du zu jemand andrem?",fragte er schockiert. "Eigenlob stinkt!",rief ich sofort und machte zur Bestätigung mein Fenster auf. "Nein tut es nicht. Es duftet!",rief er und stellte sich hinter mich. Lachend drehte ich mich um und legte meine Hände auf seinen Nacken. Langsam nährten sich unsere Gesichter, seien Augen schauten immer wieder auf meine Lippen. Kurz bevor wir uns küssten, schnüffelte ich lautstark mit meiner Nase und stieß ihn dann von mir. "Doch es stinkt.",sagte ich und lachte ihn aus als er anfing zu schmollen. Dabei war es eine Haushohe Lüge, da er einfach diesen unverwechselbaren Milo-Duft verströmte, den ich liebte. "Ich weiss dass du lügst. Du weisst dass du lügst. Wieso also lügst du?",frage er lachend. Schulterzuckend zwängt ich mich an ihm vorbei und schritt in Richtung Essenssaal. "Hey, warte doch mal, Schätzchen!",rief er hinter mich her und holte schnell auf sodass er neben mir lief. "Wohin willst du?",fragte er. "Hunger!",antwortete ich und rannte voraus zum Essenssaal. "Warte mal kurz.",rief er wieder und hielt mich diesmal am Arm fest. "Ich wollte nochmal mit dir reden, also heute abend, hast du Zeit?",fragte er ungewöhnlich schüchtern. Verwirrt nickte ich und schaute ihn genauso an. "Also, kommst du?",fragte er wieder mit dem üblichen Selbstbewusstsein. Immer noch verwirrt, wenn nicht sogar verwirrter ging ich hinter ihm her zum Essenssaal, wo ich verwirrt mit den andren aß. Der Tag zog sich und Milo verschwand nach dem Essen spurlos, sodass ich mich den ganzen Tag mit Call beschäftigte. Obwohl ich die Zeit mit Call genoss, wollte ich doch unbedingt wissen was Milo von mir wollte. Als es endlich Abend wurde, wartete ich brav in meinem Zimmer auf Milo, der auch kurz vor Sonnenuntergang kam. "Madame?",fragte er mit einer schnöseligen Stimme und hielt mir seinen Arm hin, damit ich mich bei ihm einhaken konnte. Zielstrebig führte er mich aus dem Schloss zu einer Picknick-decke. "Schon wieder ein Picknick?",fragte ich verwundert. "Ja, gefällt es dir etwa nicht?!",fragte er aufgebracht. "Doch klar.",antwortete ich und belächelte seine Nervosität. "Also warum sind wir hier?",fragte ich neugierig und ließ mich auf der Picknick-decke nieder. Er ließ sich neben mir nieder und zog mich zu sich. Dann nahm er vorsichtig mein Gesicht in seine Hände und sorgte somit dafür dass ich in seine Augen starrte.

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