"Harryleinchen?"
"Nein."
"Aber du weißt doch noch gar nicht, was ich möchte", nörgelte der braunhaarige Ire und verschränkte seine Arme vor der Brust.
"Wetten doch?"
Niall hob erwartungsvoll seine Augenbrauen und Harry lehnte sich in seinem Stuhl zurück.
"Dieser komische Typ hat dir geschrieben, dass er wieder in der Stadt ist und du rennst wie eine läufige Hündin zu ihm. Und weil er anscheinend irgendwo ist, wo du nicht alleine hin willst, soll ich dich begleiten, ein paar Stunden neben dir sitzen, bis ihr zwei dann abhaut und ich mir ein Taxi nehmen kann. Nein, danke."
Grummelnd rollte der Ire mit den Augen.
"Er ist kein komischer Typ und ich renne nicht wie eine läufige Hündin zu ihm."
"Ach, aber der Rest stimmt?"
"Arschloch."
"Ich dich auch, Niall. Ich dich auch."
Harry wirft einen Blick auf das Terminbuch. Noch drei Patienten und er hat endlich Wochenende.
"Weißt du, Zayn ist nur für zwei Tage in der Stadt."
"Toll", brummt der Lockenkopf und holt die Karteikarte seiner nächsten Patientin raus.
Lymphdrainage.
Supi, dupi Toll.
Nicht.
"Er ist heute Abend in diesem Club und hat gefragt, ob wir uns dort sehen."
"Und weil er nicht mit dir zusammen dorthin will, willst du, dass ich dich begleite, damit du nicht so dämlich alleine aussiehst."
Harry kannte das schon.
Dieser Zayn hatte es Niall verdammt stark angetan und immer wenn er sich hier mal Blicken ließ, musste er nur mit dem Finger schnippen und Niall kam angerannt.
Mittlerweile versuchte er schon gar nicht mehr auf seinen besten Freund und Kollegen einzureden.
"Kommst du bitte mit? Biiiiiiiittttteeeeeeee!"
Und dann begann Harry seinen großen Fehler.
Er sah Niall in die Augen.
Augen, welche den Welpenblick perfektioniert hatten.
"Ich hasse dich."
"Awww, ich wusste, dass ich mich auf dich verlassen kann, Haz."Punkt 23.00 Uhr fand Harry sich in seiner persönlichen Hölle wieder.
Laute Musik, schwitzende Menschen, schummeriges Licht und grapschende Hände.
Er hasste Clubs.
Wenn er mal ausging, dann lieber in eine Bar, aber wenn er die Wahl hatte, dann blieb er lieber zu Hause und machte es sich dort gemütlich.
Niall hingegen war das blühende Leben. Er hatte sich herausgeputzt und schaute mit einem Drink in der Hand nach seinem Typen Ausschau.
Harry hingegen klammerte sich an sein Wasser und hoffte, dass er bald nach Hause konnte.
Die Medaille als bester Freunde es Jahres war ihm allerdings sicher.
"Ah, ich sehe sie."
Sie?
Harry verdrehte über seinen Gedanken die Augen.
Natürlich ging dieser Typ nicht alleine in einen Club.
Super.
Also müsste er jetzt auch noch mit Freunden von dem Arschloch zusammensitzen und so tun, als wenn das der Abend seines Lebens wäre.
Die beiden Männer bahnten sich also einen Weg durch die schwitzende Menge und als sie in Sichtweite der Sitzecke kamen, in welcher Zayn und seine Freunde saßen, wurde Niall immer aufgeregter. Und dann entdeckte der schwarzhaarige Typ Niall und setzte ein verführerisches Lächeln auf, ehe er sich erhob, den Tisch umrundete und auf die beiden zu kam.
Harry hasste es, wie sehr dieser Typ mit Niall spielte.
Sicherlich hatte er in anderen Städten auch einen Niall.
Immer dort, wo es gerade praktisch und einfach war.
Der Lockenkopf kannte solche Typen.
"Hi, du konntest kommen", erklang die dunkle Stimme vor ihnen und Niall nickte lächelnd, ehe er sich von dem Schwarzhaarigen in die Arme ziehen ließ und süße Nichtigkeiten ins Ohr gehaucht bekam.
Als die beiden dann eine eins A Knutscherei hinlegten, wollte Harry sich direkt vor seine Füße übergeben. Spätestens am Montag müsste er Niall wieder aufmuntern und trösten.
"Hey, setz dich zu uns! Das kann da noch ein bisschen dauern."
Harry sah auf und begegnete dem belustigten Blick eines braunhaarigen Mannes, welcher ihn zu sich winkte.
Er hatte ja eh keine andere Wahl.
"Ich bin Liam", stellte sich der Typ vor, als Harry sich auf das versiffte Loungesofa sinken ließ.
Gut, es sah nicht versifft aus, aber er wollte lieber nicht darüber nachdenken, wie viele Hintern hier schon vor ihm saßen.
"Und der Typ hier neben mir ist Louis."
Der Lockenkopf nickte und wünschte sich, dass er sich zumindest ein wenig Mühe mit seinem Outfit gegeben hätte.
Dieser Liam und gerade Louis sahen aus, wie aus dem Ei gepellt.
Wie Models einer Hugo Boss Werbung.
Und Harry?
Der trug seine ausgewaschene Jeans und ein schlichtes, weißes Shirt. Zudem hatte er seine wilden Locken einfach in einen Dutt gebunden.
"Und du bist Nialls Begleitung?"
"Äh... ja. Ich bin Harry", stellte er sich mal lieber vor. Er wollte nicht hässlich und unhöflich sein.
Der Lockenkopf sah in die Richtung seines besten Freundes und sah dann schnell wieder weg. Er wurde noch immer von Zayn aufgefressen und Harry fragte sich, warum die beiden sich nicht gleich irgendwo getroffen hatten, damit sie eine Nummer schieben konnten?
Er trank einen Schluck von seinem Drink, hob seinen Blick und erschrak beinahe bei der Intensität, mit welcher dieser Louis ihn ansah.
Nervös schluckte er.
So hässlich war er nun auch nicht.
"Und was machst du so, Harry? Beruflich, meine ich."
Toll. Dieser Liam wollte also quatschen.
"Niall und ich sind Kollegen und arbeiten in der gleichen Praxis."
"Ah, Physiotherapie, richtig?"
Überrascht sah Harry den Braunhaarigen an.
"Richtig."
Liam grinste und sah einmal zu Zayn und Niall.
"Zayn redet ununterbrochen von deinem Kumpel. Da bleibt einiges hängen."
Das überraschte ihn dann doch.
"Ununterbrochen ist noch untertrieben, Liam", brummte auf einmal die Stimme des anderen und Harry erschauderte. Dieser Mann war genau Harrys Typ.
Und wieder wurde er mit diesem intensiven Blick angesehen und das machte ihn nervös.
"Ja, aber das hat ja bald hoffentlich ein Ende."
Noch ehe Harry fragen konnte, was das bedeuten sollte, kamen Zayn und Niall dann auch endlich mal zu ihnen.
"Hey, schön dich endlich mal kennenzulernen."
Zayn ließ sich neben Harry nieder und zog Niall einfach auf seinen Schoß.
Und Niall?
Nun, der sah aus, als wenn er einen Topf voller Gold gefunden hätte.
"Gleichfalls."
Sarkastischer hätte seine Stimme nicht klingen können und das schien ausgerechnet dieser Louis zu bemerken. Denn als dieser auflachte, merkte Harry, wie er errötete und schämte sich, dass er nicht netter war.Gut, dieser Zayn und seine Freunde waren wirklich nett, das musste Harry tatsächlich zugeben. Gerade Liam schien sehr an seinem Wohlbefinden interessiert zu sein und klärte Harry immer schön über irgendwelche Insider auf, damit er sich auch ja nicht ausgeschlossen fühlte.
Von Zayn hatte er noch nicht viel mitbekommen, da dieser ausschließlich mit Niall beschäftigt war.
Mal knutschten sie, dann tuschelten sie kichernd herum und dann knutschten sie weiter.
Und Louis?
Nun, der sorgte für ein seltsames Gefühl in Harrys Magengegend.
Louis sah Harry nämlich so an, als wenn er ihn bei lebendigem Leib verspeisen wollte und das wiederum machte Harry so verdammt nervös und gleichzeitig fand er diesen Blick auch verdammt scharf.
Na ja und irgendwie kam dann eines zum anderen.
Irgendwann ging Harry auf das Herrenklo, erledigte sein Geschäft und wusch sich die Hände. Und dann war Louis hereingekommen, hatte Harry gesehen und - tja. Dann hingen sie irgendwie hemmungslos knutschend in einer Klokabine und Harry wusste nicht mehr, wo oben und unten war.
Himmel, sowas hatte er ja noch nie gemacht.
Also geknutscht schon, aber nicht an solch einem Ort.
"Öffne deinen Zopf für mich", kam es hauchend gegen Harrys Ohr und ließ ihn sich auf die Unterlippe beißen. Er nickte, zog an seinem Zopfgummi und schüttelte seine wilde Lockenmähne aus.
Ein Stöhnen kam über Louis' Lippen und dann waren auch schon dessen Finger in Harrys Locken.
"Ich stehe auf lange Haare bei Männern und ich habe geahnt, dass du verdammt heiß mit offenen Haaren aussehen wirst."
Joa und dann ging die wilde Knutschparade munter weiter.
Und vielleicht kniete sich Louis auch irgendwann auf den siffigen Fußboden und Harry bekam das erste Mal in seinem Leben einen Blowjob an einem öffentlichen Ort.
Himmel, musste er sich anstrengen, damit er nicht laut war.
Wobei, wäre vermutlich eh egal gewesen.
Der Bass dröhnte so sehr, dass man ihn eh nicht gehört hätte.
Als Harry dann kam, dabei Louis' Kopf packte und so sehr gegen sich drückte, dass der Wuschelkopf würgen musste, glaubte er, Sterne zu sehen.
Und als der Lockenkopf Louis dann endlich wieder freigab, dieser sich dann aufrichtete und einfach mal selbst Hand anlegte, während er Harry tief in die Augen blickte, konnte Harry erahnen, warum Niall sich wegen Zayn so benahm, wie er es eben tat.
Denn in dem Augenblick, als Louis seinen Orgasmus durchlebte, das Sperma über seine Hand floss und er Harry dann voller Hingabe in einen Kuss verwickelte, wusste er, dass er zu Niall werden würde.
Er würde auch angerannt kommen, sobald Louis mit dem Finger schnippen würde.
"Scheiße", keuchte Louis, als sie sich langsam voneinander lösten.
"Ich will dich behalten", hauchte er leise und leckte sich vielsagend über die Lippen.
"Was habe ich für ein Glück, dass wir den Standort wechseln."
Benommen zwinkerte der Lockenkopf und sah Louis fragend an.
Was wechseln?
Leise lachend strich der Wuschelkopf ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht und Harrys Bauch kribbelte immens.
"Niall wird es dir sicherlich morgen feierlich erzählen. Zayn und ich werden hierher versetzt. Deswegen sind wir heute hier, damit wir mit Liam alles besprechen konnten."
Harry machte große Augen, als ihm klar wurde, was das für Niall bedeuten würde.
Und auch... für ihn?
"Ich will dich wiedersehen, Harry. Unbedingt. Lässt du dich von mir zu einem Essen einladen? Morgen Abend? Und am besten übermorgen auch? Und... wenn es gut läuft... für den Rest des Lebens, jeden Tag?"
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Hühnersuppe für die Seele - One Direction One Shots
FanficIhr kennt das - zu viele Ideen. In diesem Buch werde ich einige meiner Ideen schreiben. Gerne nehme ich auch Ideen an und versuche sie dann für euch umzusetzen.