Snooper Dark-Side - Alternatives Ende 1

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"Jedenfalls sollst du bitte umgehend bei ihm zurückrufen. Am besten sofort."
Mein Magen zieht sich bei diesen Worten aufgeregt zusammen und ich beobachte mit angehaltenen Atem, wie Harry sofort den Telefonhörer in die Hand nimmt und die Nummer von Glauber eintippt.
Es dauert nur wenige Sekunden, als am anderen Ende der Leitung jemand abnimmt.
"Herr Glauber? Sie baten um Rückruf?".
Harrys Stimme zittert und auch Niall hat seine belustigte Miene abgelegt und lauscht gespannt dem Telefonat.
"Mhh", murmelt Harry und ich drücke seine Schulter fester.
"Okay... aha... ja. Mhh okay."
Dann legt er auf und schließt seine Augen.
Niall und ich tauschen einen Blick, meine Hand krallt sich tiefer in das Hemd meines Lockenkopfes, als dieser wieder die Augen öffnet und mich ansieht.
"Sie haben ihn."

~~**~~

Seitdem Blake verhaftet wurde, können wir endlich aufatmen.
Es dauert einige Wochen und Harry bekommt sein Geld zurück. Die Konten konnten aufgelöst werden und die komplette Summe wurde zurückgebucht.
Und da Blake so schnell nicht mehr aus dem Gefängnis kommt, muss auch ich mir keine Sorgen mehr machen. Das Einzige was bleibt, ist eine Phobie mit Kameras.
Ich muss mich im Alltag damit arrangieren, aber zumindest die Kamera in unserer Wohnung und auch die, in der Büroetage ist ausgestellt.
Dennoch bleibt immer ein unbehagliches Kribbeln im Nacken, sobald ich eine Kamera entdecke.
Wir brauchen einige Monate, doch dann hat uns der Alltag zurück und keiner schenkt diesem Typen auch nur noch einen Gedanken.
Stattdessen bringen wir Weihnachten hinter uns, alle zusammen, als Familie. Es gibt ein reichliches Buffet, welches Harry organisierte und natürlich maßlos damit übertrieb.
Zudem haufenweise Geschenke.
Und da Weihnachten bei uns stattfand, feiern wir  Silvester im Haus von Zayn und Liam.

Natürlich übertreibt mein bester Freund mit der Dekoration komplett.
Überall hängen Girlanden, Luftballons fluten den Boden und die ganzen, blinkenden Lichter kann ich schon gar nicht mehr zählen.
Von der Bowle sprechen wir lieber gar nicht erst. Meine Leber zieht sich schon bei ihrem Anblick zusammen.
"Es ist bald Mitternacht, Love."
Arme Schlingen sich von hinten um meinen Körper, während warme Lippen meinen Nacken streifen. Ich schließe meine Augen, schmiege mich in diese Umarmung und gebe ein genüssliches "Mhh" von mir.
"Du weißt was das heißt?"
"Traditionen sollte man einhalten, richtig?"
"Richtig."
Grinsend drehe ich mich in Harrys Armen um, sehe in seine Augen und kann mein Schmunzeln nicht verbergen.
"Wie viel Zeit haben wir noch?"
Seine Augen huschen zur großen Wanduhr im Wohnzimmer, dann wieder zu mir.
"15 Minuten."
Ich löse mich aus seinen Armen, drehe mich herum und steuere meinen besten Freund an, welcher gerade dabei ist, die Sektgläser vorzubereiten.
"Ich brauche mal dein Gästezimmer."
Zayn stöhnt auf und verdreht seine Augen.
"Ernsthaft?"
Grinsend nicke ich, als ich erneut meinen Freund hinter mir spüre.
"Traditionen, Zayn. Traditionen."
"Gott, ihr seid schlimm. Aber gut... ihr kennt den Weg."
Wir drehen uns um, als mein Name aus Zayns Mund kommt.
"Wenn ihr was einsaut, macht es sauber. Liams Schwester kommt morgen Abend und wird in diesem Zimmer schlafen."

Als die Tür hinter mir ins Schloss fällt und Harry den Schlüssel herumdreht, macht sich ein aufregendes Kribbeln in meinem Bauch breit.
Seit fünf Jahren haben wir diese Tradition und was als Scherz begann, ist nun fester Bestandteil.
"Du weißt gar nicht, wie sehr ich mich jedes Jahr darauf freue", kommt es leise über Harrys Lippen, als er mich zum Bett schiebt und mich kurzerhand auf die Matratze drückt.
"Wir machen sowas doch öfter."
"Und dennoch ist es irgendwie immer etwas besonderes so ins neue Jahr zu kommen."
Ich lache auf, ziehe ihn am Kragen zu mir herunter und nehme seine Lippen in Beschlag.
Es braucht nicht viel, bis mein Körper von einem berauschenden Prickeln eingenommen wird und noch weniger braucht es, bis die ersten Kleidungsstücke verschwinden.
Stöhnend bäumt sich mein Körper auf, als sinnvolle Lippen die Innenseite meines Oberschenkels entlangfahren. Immer wieder kommt er meiner Erektion verdammt nahe, doch kurz bevor er sie erreicht, wandern seine Lippen doch wieder an eine andere Stelle.
"Behalt die Zeit im Auge, Styles!"
Meinen frustrierten Unterton kann ich nicht verbergen und somit bringe ich meinen Lockenkopf zum Lachen. "Keine Sorge, Babe. Ich habe alles unter Kontrolle."
Ich möchte etwas erwidern, doch meine Worte werden von einem Stöhnen verschluckt, als ich endlich in seine warme Mundhöhle eintauche.
"Shit!"
Seine Finger wandern unterdessen über meinen Körper, erkunden die Haut so, als wenn sie nicht schon tausende Mal genau an dieser Stelle waren.
Mein Stöhnen wird lauter, als die Finger sich ihren Weg suchen und noch lauter, als sie ihre Arbeit beginnen.
"Dein Stöhnen... Gott, ich liebe dich!" Die Lippen meines Lockenkopfes verlassen meine Erektion, wandern meinen Körper hinauf und saugen sich an meinem Schlüsselbein fest, was mich meinen Körper durchstrecken lässt.
"Wir müssen uns beeilen", haucht er leise, dann verschwinden seine Lippen und auch seine Finger.
Benommen öffne ich meine Augen, spüre, wie sich Harrys Körper von mir entfernt und rappele mich in eine aufrechte Position.
"Will ich wissen, wie du es immer wieder schaffst, das Zeug parat zu haben, ohne das ich es mitbekomme?"
"Das ist der Zauber von Silvester", lacht er auf und kommt mit einem kleinen Glas, einer Scheibe Orange und einem Zimtstreuer zurück zum Bett.
"Nicht kleckern, Love", ermahnt er sich, als er sich neben mich kniet und mir das Glas reicht.
Ich beuge mich zu ihm, klaue mir einen Kuss und klemme seine Unterlippe zwischen meine Zähne, was meinen Freund brummen lässt. Als ich mich grinsend von ihm löse, funkeln mich seine Augen begierig an und ich halte das Glas auffordernd an meine Lippen. Zimt findet den Weg auf seine feuchte Unterlippe, ein letzter Blick in meine Augen und dann kippe ich den Tequila in meinen Mund.
Sofort zieht Harry mich im Nacken zu sich, presst seine Lippen auf die meinen und ich öffne meinen Mund. Der Tequila vermischt sich mit dem Zimt und der Orange, von welcher mein Lockenkopf eben noch abgebissen hat und ehe ich mich versehe, werde ich auf seinen Schoß gezogen. Ich brauche nur wenige Sekunden, bis ich seine Erektion in mir aufnehme und als er komplett in mir ist, gibt er meine Lippen frei, damit ich die erregende Mischung herunterschlucken kann.
"Drei Minuten, Love."
Ich beginne mich zu bewegen, presse meine Lippen erneut auf die meines Freundes und gebe mich ihm vollkommen hin.
Schnell und erbarmungslos stößt er in mich, krallt sich in meine Oberschenkel und lässt mich Sterne sehen, während ich mich haltsuchend an seine Schultern klammere.
Und dann, exakt eine Minute vor Mitternacht halten wir es nicht mehr aus. Ich bin der Erste, den es überkommt und als ich meinen Orgasmus durchlebe, kann Harry auch nicht mehr länger an sich halten und kommt tief stöhnend ebenfalls zu seinem Höhepunkt.
"Oh, verdammt... ich liebe diese Tradition."
Grinsend nicke ich und schiele auf den kleinen Wecker auf dem Nachttisch.
"Ich liebe dich."
Grüne Augen sehen mich mit einem warmen, liebevollen Blick an, als Harry mein Gesicht umfasst und mir einen Kuss auf die Lippen haucht. "Und ich liebe dich, Love. Frohes, neues Jahr."
Und dann erklingt lautes Gejubel aus dem Wohnzimmer, während die ersten Raketen bereits in den Himmel geschossen werden.

"Ob wir jemals gemeinsam mit euch anstoßen können?", möchte Liam wissen, als wir zurück ins Wohnzimmer kommen und sofort von allen umarmt werden.
"Ewww, Liam!"
Geschockt weiten sich die Augen des Braunhaarigen, ehe er hastig den Kopf schüttelt. "So meinte ich das nicht! Himmel Herr Gott."
"Ich muss dich enttäuschen, Liam. Der Wechsel ins neue Jahr gehört nur Louis und mir."
Verliebt blicke ich meinen Zukünftigen an, möchte am liebsten direkt zurück in das Gästezimmer, doch da springt mein bester Freund mich schon von hinten an und klammert sich an mich, wie ein kleines Äffchen. "Frohes neues Jahr, du Kackbratze!"

Nachdem wir alle zusammen angestoßen haben, nehmen Harry und ich dann auch am Rest des Abends teil. Gemma neben mir seufzt, leert ihr Glas und kippt gleich neuen Sekt hinterher.
"Ich bin froh, dass das Jahr endlich vorbei ist."
Zustimmend nicke ich und sehe lächelnd dabei zu, wie Niall seine Verlobte in seine Arme zieht.
"Ich auch und wir müssen uns endlich keine Gedanken mehr um diesen Mistkerl machen."
Wieder nicke ich, wobei in meinem Kopf noch unendlich viele Fragen sind.
"Was ist los?", möchte Harry wissen, als er meinen nachdenklichen Blick sieht und auch die anderen sehen mich besorgt an. Ich zucke mit meinen Schultern, nehme einen Schluck von meinem Bier und sehe nachdenklich auf das Etikett.
"Ich weiß nicht. Da sind noch so viele Sachen ungeklärt."
"Ach ja?" Zayn sieht mich fragend an, während der Griff von Harry um mich fester wird.
"Ja, zum Beispiel: Wer hat mich verschleppt und betäubt? Gemma konnte ihn nicht sehen, weil er eine Sturmhaube trug, aber Blake war es definitiv nicht. Der Typ hatte einen ganz anderen Körperbau."
"Er muss einen Helfer gehabt haben", stimmt auch Gemma mir zu und runzelt ihre Stirn.
"Aber ich habe keine Ahnung, wirklich. Ich habe mir nächtelang darüber den Kopf zerbrochen."
Dem kann ich nur nickend zustimmen. Mal wieder.
Wie oft lag ich Nachts wach?
Wie oft habe ich die Szenen durchgespielt?
Hätte Liam uns nicht in letzter Sekunde gerettet - ich will mir nicht ausmalen, was dann passiert wäre und wie das alles geendet hätte.
Plötzlich flackert eine Szene in meinem inneren Auge auf und ich umklammere meine Bierflasche fester.
Die Tür.
Sie war nicht nur von außen verbarrikadiert. Nein. Sie war auch abgeschlossen.
Ich habe es ja selbst gemerkt, als ich sie öffnen wollte.
Und ich bin mir mehr als sicher, das der Schlüssel nicht von außen gesteckt hat. Das wäre selten dämlich von Blake.
Ich merke, wie sich ein dicker Kloß in meinem Magen bildet und als ich meinen Kopf hebe und zu Liam schaue, zwinkert dieser mir grinsend zu.
Liam.
Liam hatte den Schlüssel.

Hühnersuppe für die Seele - One Direction One ShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt