Rat

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- Ares -

Es war ein Fehler, ein sehr dummer Fehler, sie mit der Frau meines Erzfeindes zu verwechseln. Doch wie sich herausstellte ist sie nicht diese schüchterne, zurückhaltende Frau, wie ich anfangs geglaubt hatte. Sie bietet mir die Stirn, hat ihren eigenen Kopf und lässt sich nichts gefallen. Das kenne ich so nicht.

Normalerweise liegen mir Frauen zu Füßen. Wenn nicht wegen meines Aussehens dann wegen meines Geldes. Doch nachdem sie keine Ahnung zu haben scheint wer ich bin, kann das nicht der Fall sein. Trotzdem weiß ich absolut nicht, was ich mit ihr anstellen soll. Eigentlich sollte ich sie beseitigen, so wie ich das mit allen Leuten tue, die mir in die Quere kommen, aber bei ihr kann ich das irgendwie nicht.

Dafür ist sie zu unschuldig. Deshalb habe ich beschlossen, in die Stadt zu meinem engsten Vertrauten und zugleich besten Freund Dave zu fahren, um Abstand zu bekommen und mir einen Rat einzuholen.

Als ich an seinem Haus ankomme, begrüßt er mich mit einem Schulterklopfen. „Ich habe gehört, du hattest da eine klitzekleine Verwechslung, die dich jetzt ganz schön auf Trapp hält." Na toll, er hat es also auch schon davon erfahren. „Genau deswegen bin ich hier, aber schön, dass du auch in meiner Abwesenheit an mich denkst."

Wir gehen in das Innere des Hauses direkt an den großen Esstisch aus Buchenholz. „Wie kann ich dir helfen mein Freund?" sagt Dave, als er Platz genommen hat und seine Haushälterin gebeten hat uns etwas zu trinken zu bringen. „Ich weiß nicht, was ich mit ihr anstellen soll. Sie hat gesehen, dass ich eine Waffe trage und weiß, dass ich jemanden entführen wollte und doch kann ich sie nicht beseitigen." „Hat sich da wohl jemand verliebt?" er grinste. „Spinn nicht rum. Ich finde sie irgendwie erfrischend."

„Erfrischend heiß oder wie? Von deinen Leuten habe ich gehört sie sei wohl eine echte Augenweide. Vergnüg dich doch mit ihr und wenn du sie nicht mehr brauchst kannst du sie an irgendeinen Zuhälter verkaufen. Dann wird sie automatisch verschwinden, ohne dass du dir weitere Gedanken machen musst."

Aus irgendeinem Grund gefällt mir dieser Gedanke überhaupt nicht. Sie ist nicht wie eine meiner Escort's, die alles für mich machen würden. „Nein, das kommt nicht in Frage." Gebe ich entschieden zurück. „Was willst du denn dann mit ihr machen?" fragte Dave.

„Das solltest du mir doch sagen." antwortete ich hilflos. „Hör mal, das Szenario das ich dir als erstes Vorgeschlagen hätte hast du bereits von dir aus ausgeschlossen, und das zweite gefällt dir auch nicht. Eine andere Lösung gibt es nicht." Das weiß ich selbst. Alles andere wäre zu riskant.

Vielleicht kann ich sie etwas bei mir wohnen lassen und davon überzeugen, dass ich in Wahrheit ein wirklich netter und sympathischer Mann bin. Dann wird sie alles andere schnell wieder vergessen und kann zurück nach Hause, ohne das ich mir Sorgen machen muss, dass sie irgendjemanden von mir erzählt. Ich habe durch meine Tätigkeit als Boss des größten Mafiakartell's genug Probleme mit der Polizei.

Den restlichen Vormittag verbrachten wir damit geschäftliche Unterlagen durchzugehen und den Zeitpunkt für die nächsten Lieferungen zu besprechen. Am späten Nachmittag kehrte ich zurück zum Haus. Bereits als ich die Haustür aufmachte, sprang mir ihr zarter femininer Geruch entgegen und ich freute mich sie und ihr loses Mundwerk wiederzusehen, damit ich sie in den Wahnsinn treiben konnte.

Mafia PrincessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt