Fluchtversuch

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- Emma -

Ich ließ mir Zeit. Nach einer geschlagen halben Stunde verließ ich das Bad und ging gemächlich nach unten, wo ein genervter Ares bereits auf mich wartete. „Musste das so lange dauern?" „Soweit ich mich erinnere, hast du mir keine Zeitangabe gegeben." Antwortete ich gelassen. „Können wir jetzt los oder willst du hier weiter Wurzeln schlagen?" Ich ging bewusst nah an ihm vorbei und ließ dabei meine Hüften extra stark schwingen. Soll er doch sehen, was er alles verpasst.

Wir fuhren durch den dicht bewachsenen Wald in eine nahegelegene Stadt. Ich freute mich darauf endlich wieder rauszukommen. Meine Laune hellte sich deutlich auf als ich die vielen bunten Läden und das beschäftigte Treiben auf der Straße wahrnahm. Ob ich hier einen Fluchtversuch wagen sollte. Es waren nur Ares und Rugby. Hinter uns habe ich kein weiteres Auto entdeckt.

Wir hielten vor einem Laden auf dem mit großen japanischen Schriftzeichen 'Bybu' geschrieben war. Wahrscheinlich ein Restaurant. Ares stoppte den Motor und meinte mit einem Blick in den Rückspiegel. „Du wartest hier." Bevor ich etwas entgegen konnte, verließen sie bereits den Wagen und Ares schloss ab. Natürlich.

So viel zum Thema Fluchtversuch. Ein paar Augenblicke saß ich einfach nur da und starrte nach draußen. In einer Dokumentation hatte ich mal gesehen, dass es im Kofferraum eine Sicherung gibt, die man tätigen kann und somit die Tür aufzumachen. Das könnte ich versuchen.

Besser als gar nichts zu tun. Das war schon immer meine Devise. Schnell schnallte ich mich ab, klappte einen der Sitze nach unten und kroch vorsichtig durch das kleine Loch nach hinten in den dunklen Kofferraum. Dort begann ich sofort nach der Sicherung zu suchen. Eine gefühlte Ewigkeit später fand ich das Ding schließlich etwas versteckt hinter einer Abdeckung.

Ich betätigte den Schalter und mit einem kleinen Klick öffnete sich die Tür. Das war leichter als erwartet. Manchmal hat es wohl doch etwas Gutes sich aus Langeweile irgendwelche Lifehacks anzusehen. Gedanklich beschloss ich das in Zukunft häufiger zu tun.

Adrenalin floss durch meine Adern in der freudigen Erwartung auf meine Freiheit. Ich würde so schnell ich konnte weglaufen, mich irgendwo verstecken und mich sobald die Luft rein war auf den Nachhauseweg machen. Ob ich die Polizei informieren sollte, konnte ich dann immer noch entscheiden.

Schwungvoll öffnete ich die Tür, wollte gerade nach draußen klettern und erstarrte. Zwei mir inzwischen allzu bekannte grüne Augen sahen mir belustigt entgegen. „Was soll das hier werden, wenn es fertig ist?" Enttäuschung breitete sich in mir aus. Wieso musste er auch jetzt schon wieder zurück sein. Gab es irgendwo eine Kamera die mich aufgezeichnet hat und er mich so gesehen hatte?

„Ach ich wollte ein bisschen frische Luft schnappen." Gab ich genervt zurück. Alle Hoffnung auf eine baldige Freiheit war wieder verschwunden. „Ich habe dir gesagt, solange ich noch nicht weiß, was ich mit dir anstelle hast du das zu tun, was ich dir sage. Steig aus und setz dich wieder auf deinen Sitz."

Wütend folgte ich seinem Befehl. Ich setze mich nach vorne, schnallte mich an und sah zu Ares. „Zufrieden?" Dieser öffnete den Verschluss seines Gürtels und zog ihn mit einem Ruck aus dem Bund seiner Hose. „Ich glaube nicht, dass irgendjemanden dein Strip hier wertschätzt." „Das ist auch nicht der Sinn darin.", meinte er ruhig.

Er beute sich zu mir vor. Ohne dass ich wusste, wie mir geschah schnappte er sich meine Hände und fesselte sie vor meinem Körper. „Sag mal spinnst du. Hör sofort auf damit. Bist du jetzt völlig durchgedreht?!" Ich versuche mich zu befreien, was nur zur Folge hatte, dass er den Gürtel noch enger um meine bereits schmerzenden Handgelenke band. „Nein, aber diese Maßnahme ist dringend notwendig." Und etwas leiser sagte er. „Ich mag Frauen auch lieber gefesselt in meinem Bett anstatt auf meiner Rückbank."

„Zu schade nur, dass du mich niemals in deinem Bett haben wirst." Gab ich zurück. „Ach, ja? Das sah heute morgen noch ganz anders aus." Ares grinste. „Das heute morgen war ein Fehler." fauchte ich ihm entgegen. Daraufhin hielt er kurz inne und warf die Tür dann mit einem ohrenbetäubenden Knall zu. Dass das kein Fehler war, sondern das Gegenteil der Fall war musste er ja nicht wissen.

Mafia PrincessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt