Sternschnuppen

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- Ares -

Verdammt ist das lecker. Ich mag es, wenn eine Frau feminin ist, aber wenn sie auch noch kochen kann, ist das wirklich eine Nummer für sich. Die ganzen Püppchen, die ich als meine frühere Ex-Freundinnen bezeichnen würde, haben nie auch nur einen Handstrich getan. Ich glaube, sie wüssten nicht mal, wie man einen Herd bedient. „Woher hast du kochen gelernt?", fragte ich also interessiert.

„Von meiner Mutter. Als Kinder haben wir ihr immer dabei geholfen das Gemüse zu schneiden oder den Kuchenteig von den Schüsseln zu schlecken." „Ihr?" „Ja mein großer Bruder und ich." „Hast du auch Geschwister?" „Nein" gab ich zurück. Ich muss zugeben mir gefiel der Gedanke einen Bruder zu haben, doch unter der Aufsicht meines strengen Vaters hätte er wohl keine große Freude gehabt.

Genau wie das bei mir der Fall war. Vielleicht ist das der Grund, warum ich in der Unterwelt zu den besten der besten gehörte. Der ständige Drill, immer Nummer eins zu sein und nie genug zu tun. Meine Mutter hatte darauf wenig Einfluss. Sie starb als ich 7 Jahre alt war, und seitdem gab es nur meinen Vater und ich. Würde er jetzt wissen, wer ich war wäre er vielleicht ein wenig stolz, aber auch er ist vor ein paar Jahren von uns gegangen.

Komischerweise löst das genau wie damals keine negativen Gefühle in mir aus. Das ist wohl das Ergebnis, wenn man keinerlei Liebe erfahren hat. Am Ende war die jahrelange Qual vorbei und ich war eher froh darüber, als irgendeine Art von Trauer zu empfinden.

Emma sah mich verwirrt an. Mein Blick muss wohl sehr verbissen ausgesehen haben. Also entgegnete ich schnell „Stehst du deinem Bruder nahe?" „Ja das tue ich. Er ist immer für mich da, und so mancher Mann hatte es sehr schwer mit ihm, weil er nur das Beste für mich wollte." Mir gefiel der Gedanke nicht, dass sie andere Männer hatte. Also gab ich gefühllos zurück „Verstehe."

„Und jetzt wie ist das jetzt? Irgendein Mann der zuhause auf dich wartet?" Ihr Blick änderte sich bei der Frage. Ich glaube ich sehe Traurigkeit darin. „Nein, es gibt nur mich. Ich mein klar ich habe viele Freunde aber keinen festen Freund."

„Aber du hättest gerne einen?" „Wer hätte nicht gerne einen Partner? Was soll die Ausfragerei? Versuchst du herauszufinden, ob es auffallen würde, wenn ich verschwinden würde? Ob es irgendjemand interessieren würde? Ich sag dir was, mich würde das interessieren. Ich hatte bisher ein tolles Leben, aber ich habe noch so viele Dinge, die ich ausprobieren möchte."

„Ach ja?" unterbrach ich sie mit einem wissentlichen Blick. „Was denn für Dinge?" Jetzt strahlte sie wieder. „Ich möchte die Welt sehen, andere Kulturen kennenlernen, Lieben, Fehler machen, einfach alles." „Okay, dann komm." „Wohin?"

Ich zog sie an ihrem Arm hinter mir her und gingen auf die Treppen zu. Ich ließ sie vor mir gehen, weil ein Gentleman das so macht und auch ein klein wenig um ihren tollen Hintern zu betrachten, der nun wiegend vor mir her stolziert.

Ich wies sie an bis in den zweiten Stock zu gehe. Danach übernahm ich wieder die Führung und öffnete eine Tür auf der linken Seite. Im Inneren war es stockdunkel. „Was machen wir hier?" fragte Emma. „Vertrau mir." entgegnete ich und schloss die Tür. „Du wirst dich gleich an die Dunkelheit gewöhnen."

Ein paar Momente später als sich unsere Augen den Lichtverhältnissen angepasst hatten, erkundete sie das Zimmer. Ich setzte mich auf einen der beiden Stühle vor dem riesengroßen Fenster. Sie tat es mir gleich. Wenn sie doch nur immer so pflegeleicht wäre.

„Du wolltest etwas erleben also fangen wir heute damit an." Meinte ich, „Hier komme ich immer her, wenn ich allein sein will. Es ist der perfekte Ort, um in die Sterne zu blicken und die ein oder andere Sternschnuppe zu erhaschen." Selbst in dem dunklen Licht sah ich ihre Augen leuchten. „Ich habe noch nie eine Sternschnuppe gesehen." rief sie freudig. „Dann wird es höchste Zeit."

Mafia PrincessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt