Einsamkeit

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- Emma -

Seit Tagen ging es mir schlecht. Schlecht war noch nicht mal ein Ausdruck dafür, wie es in meinem Inneren aussah. Ich wollte nichts tun, niemanden sehen und verkroch mich ganze vier Tage vor dem Fernseher. Die Klamotten lagen immer noch zusammengefaltet in dem Sack an der Eingangstür und warteten darauf, entsorgt zu werden.

Ich hatte es nicht über das Herz gebracht sie einfach so wegzuschmeißen. Trotzdem würde ich es irgendwann tun müssen, denn wenn ich sie weiter tragen würde, wäre das nur zu schmerzhaft. Ein Gefühl, dass ich langsam satt hatte. Ich wollte wieder strahlen und glücklich sein.

Übermorgen ist das große Sommerfest. Es gibt den gesamten Tag verschiedene Aufführungen und Events und am Abend ein gemeinsames Essen. Seit Monaten freue ich mich auf diese jährliche Tradition und ich habe versprochen zwei Kuchen beizusteuern.

Also rappelte ich mich auf, ging nach draußen, schmiss den Wäschesack in die Mülltonne und stellte danach meine gesamte Wohnung auf den Kopf und putzte. Anschließend begab ich mich ins Bad, um mich fertig zu machen.

Am späten Nachmittag war ich bereits Einkaufen, habe die beiden Kuchen gebacken und saß, wenn auch noch ein wenig traurig, auf der Couch. Etwas später habe ich mich mit Tiffany verabredet. Sie hat mir bereits vergeben, dass ich sie sitzen hab lassen, da sie dadurch ihre neue Flamme kennengelernt hat, von der sie mir umbedingt erzählen wollte.

Das hat mich sofort zum Lachen gebracht, denn dieser Typ, der sich wahrscheinlich schon Kinder mit ihr vorstellte, wird in spätestens zwei Wochen von der nächsten Person ersetzt werden. So ist Tiffany einfach und ich liebe sie dafür.

Genau wie ich es erwartet hatte, erzählte sie mir ganze 2 Stunden seine gesamte Lebensgeschichte, ihre heißen Nächte zu zweit und alles, was ich sonst noch wissen sollte, damit ich genauestens und in jedem Detail Bescheid wusste. Irgendwann kamen wir auf das Thema Sommerfest.

„Weißt du schon, was du anziehen wirst?" „Wahrscheinlich das schlichte schwarze Kleid und du?" „Nein, das ist das Event des Jahres! Da musst du schon etwas ganz Besonderes anziehen. Gut, dass ich letzte Woche shoppen war. Ich habe da genau das richtige für dich."

Ich war eigentlich nicht in der Stimmung mich großartig herzurichten gab aber schließlich nach. „Nagut wenn du meinst. Solange du mir nicht wieder irgend so einen knappen Fetzen wie damals zur Homecoming Party andrehen willst." „Nein, nein. Außerdem hat es diesem Typen, wie hieß er noch gleich?" „Tim" „Ah ja genau Tim, sehr gut gefallen." „Oh Gott, erinnere mich bloß nicht daran." Er war anhänglich wie eine Klette und ist mir den gesamten Abend nicht von der Seite gewichen.

Das Treffen tat mir gut und ich vergaß dabei fast an Ares zu denken. Aber eben nur fast. Wenig später ging ich und wir verabredeten uns für Donnerstag, um uns gemeinsam fertig zu machen.

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