Verspielt

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- Emma -

Ich sitze an einer langen, festlich gedeckten Tafel gegenüber von Ares. An den Türen stehen jeweils zwei Bodyguard's. Der, der mich in das Zimmer gebracht hat, ich habe ihn Rugby genannt, weil er so groß und breit ist wie ein Rugbyspieler und ein anderer. Gerade bringen weitere Angestellte sehr köstlich duftende Speisen herein und verteilen sie auf den gesamten Tisch.

Meine Güte hat er für alles seine Leute. Ich frage mich ob er auch jemanden hat, der ihm seinen Hintern abputzt, nachdem er auf dem Klo war. Doch diesen Gedanken behalte ich für mich. Dafür sieht das Essen viel zu lecker aus und ich habe zu großen Hunger.

„Willst du mir nun endlich erzählen, was ich hier soll? Ich finde, nachdem du mich den ganzen Weg hier hergeschleift hast, verdiene ich eine Erklärung." Entgegne ich. „Möchtest du nicht erst etwas essen?" „Ich denke ich habe mich klar ausgedrückt." gebe ich betont zurück. „Nagut. Es ist so, wir haben dich verwechselt. Wir waren eigentlich auf der Suche nach der Frau von..." er machte eine kurze Pause,

„...sagen wir einem Bekannten, die normalerweise um diese Uhrzeit immer dort entlang geht, wo du gegangen bist und nachdem ihr euch ähnlich seht, haben wir euch verwechselt. Als mir das klar wurde haben wir, Alvares und ich" Weitere Notiz an mich der zweite heißt Alvares. „beschlossen, dich mitzunehmen. Schließlich hast du unsere Gesichter gesehen und kannst uns so leicht bei der Polizei anzeigen."

„Und was wollt ihr jetzt hier mit mir tun?" „Das weiß ich noch nicht aber bis ich mir darüber im Klaren bin bleibst du erstmal hier." Entgegnet er entschieden. „Wem gehört das Haus hier?" setzte ich nach. „Ich denke das waren genug Fragen für heute." meinte Ares leicht gereizt. Aber ich bin noch nicht fertig.

„Du gehst also davon aus, dass ich hier einfach so bleibe, weil ich ja sonst kein normales Leben habe, zu dem ich vielleicht zurückkehren sollte. Freunde die sich vielleicht Sorgen machen und dann darf ich nicht einmal ein paar Fragen stellen, um herauszufinden was diese absolut bescheuerte Idee soll?" entgegnete ich nun bestimmt, aber nicht hysterisch. Er soll ja schließlich nicht mitbekommen, dass mich die Situation hier zum Rasen bringt. Doch er sieht mich nur an und schmunzelt, was meinen Puls noch ein Stück in die Höhe treiben lässt.

„Lass uns essen." meinte er im beschwichtigenden Ton. „Zu meiner Verteidigung. Ich esse nur weil ich gerade Hunger habe und nicht, weil du es mir befiehlst."

Das gesamte Essen über verläuft schweigend. Aus dem Augenwinkel sehe ich, wie mir Ares immer wieder prüfende Blicke zuwirft, doch ich fokussiere mich auf das braun gebackene Hühnchen, das vor mir auf dem Teller liegt. Nachdem wir nach 5 weiteren köstlichen Gängen fertig waren, beschloss ich immer noch wütend aufzustehen, und mich in meinem Gefängnis zumindest mal umzusehen.

Doch Ares steht abrupt auf und hält mich am Arm fest. Den Stromschlag, den seine Berührung dabei auslöst, ignoriere ich. Anscheinend ist bei ihm jetzt auch angekommen, dass ich die Situation nicht ganz so toll finde, wie er das offenbar tut.

Mit beruhigender Stimme entgegnet er. „Hey, ich wollte dich nicht verärgern. Du siehst in dem Kleid übrigens unfassbar toll aus." Meint er das ernst? Er hat sie wohl nicht mehr alle. Hätte er mich nicht verärgern wollen, hätte er mich erst gar nicht hierhergebracht. Seinen Kommentar ignorierend sage ich, „Ich würde mich hier gerne umsehen."

„In Ordnung, ich führe dich herum." „Vielen Dank, aber ich brauche keinen Babysitter. Ich kann auf mich selbst aufpassen. Mach dir lieber Gedanken, was du mit mir vorhast, dass ich so schnell wie möglich wieder von hier verschwinden kann." setze ich nach. „Ich sehe, wie du auf dich selbst aufpassen kannst. Sieh wohin es dich gebracht hat."

Er will spielen? Das kann er haben! „Vielleicht war ja genau das mein Plan." „Achso und warum würdest du dich freiwillig von mir entführen lassen?" „Vielleicht bin ich ja ein Auftragskiller und du wirst den morgigen Tag nicht überleben." Er lacht herzhaft auf und ich bin zufrieden unsere kleine Argumentation gewonnen zu haben. Vielleicht könnte mir das hier doch mehr Spaß machen, als ich zu Beginn geglaubt hatte.

Mafia PrincessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt