„Ich komme", hörte ich ihre Stimme am anderen Ende der Leitung. „Wie meinst du das?", fragte ich verunsichert, ich wollte nicht enttäuscht werden, aber ich hoffte sie meinte unser Abenteuer. „Wenn... Ich meine Falls ihr durch die Zeit reist... Ich komme mit" Mein Herz machte einen Hüpfer und ich stieß ein leises „Danke" aus.
"Emma, dank mir später. Mir ist etwas wichtig: um sicher ins 18. Jahrhundert zu reisen, musst du besonders auf deine Gesundheit achten. Hier sind einige wichtige Punkte zur Krankheitsprävention:
Hygiene: Trage immer Seife und Wasser bei dir, um deine Hände regelmäßig zu waschen. Im 18. Jahrhundert gab es weniger Verständnis für die Übertragung von Krankheiten durch Keime. Also in Punkto Trinkwasser: Koche jedes Wasser ab, bevor du es trinkst, um Krankheiten zu vermeiden. Bei dem Lebensmittel ist wichtig, iss nur gut durchgekochte Speisen und schäle Früchte selbst. Vermeide rohes Fleisch und ungekochte Eier. Zur Kleidung: Trage angemessene Kleidung für die Zeit, um nicht aufzufallen. Am besten das vom letzten Mal "
„Pack bitte am besten einen Beutel mit Seife", schlug ich ihr vor als sie fertig mit ihren Ausführungen war. Dann fuhr ich zur Universität. Wir traten Jonas gemeinsam gegenüber. Er wirkte lebendiger als all die Wochen zuvor, seine Augen blitzten als er uns beide sah und er grinste breit. „Okay, back to buisness as usual", er klatschte in die Hände und ich verzog mein Gesicht, da das Englisch so falsch aus seinem Mund klang. „Können wir noch mehr über die Epoche und das Bild sagen", er fixierte Oliva mit seinen Augen. „Wie?", ich sah ihn entgeistert an, „Du willst vergessen, dass wir durch die Zeit gereist sind" „Ja", er starrte mich an und durch mich hindurch. „Nein", entgegnete ich energische. „Emma, wir vergessen was war" „Du willst also weiterhin mehr über das Gemälde wissen, aber nicht mehr in die Vergangenheit reisen", stellte ich ungläubig fest. „Ja" Seine Augen verrieten, dass er log, alles an ihm sprach Bände. „Was ist dein Plan", fragte ich stattdessen. „Es gibt kein Plan", seine Miene war plötzlich verschlossen. „Natürlich gibt es ein Plan", fauchte ich und sah ihn wütend an, „Du willst mir doch nicht weis machen, dass du ein magisches Gemälde hier anschleppst, dich wie ein Irrer benimmst, mit uns durch die Zeit fällst ... Dann kennst du dich plötzlich erstaunlich gut im München des 18ten Jahrhunderts aus und bums.. wir sind zurück und du willst so tun, als wäre nichts" Er blickte mir feindselig entgegen: „Ja" „Ich glaube dir nicht", ich trat auf ihn zu, in Richtung des Bildes. „Denk nicht mal daran", warnte er mich. „Woran", fragte ich scheinheilig. „Willst du noch mal reisen?", seine Stimme bebte. „Herr Kaffeino, sagen Sie uns einfach, was los ist", Olivia schaltete sich ein und ich spürte ihre Präsenz hinter mir, „Fangen Sie doch einfach damit an, wo das Bild wirklich her ist" „Sonst was?", zunehmend mischte sich Aggressionen in seine Stimmlage. „Jonas, wir können dich nicht zwingen, aber vielleicht..." „Ihr Mädchen habt keinen blassen Schimmer was los ist!", schrie er mich an und ich wich erschrocken einen Schritt zurück," Ihr hättet nie mitkommen sollen. Ihr seid Ballast. Völlig unnütz"
„Wofür", Olivia sprach ruhig und gelassen. Ich bewunderte sie in dem Moment dafür, denn mein Herz schlug mir bist zum Hals. "Wir haben zwei Möglichkeiten an dieser Stelle",, gab Jonas von sich und richtete sich komplett auf. Ich sah wie er seinen Rücken streckte und die Muskeln anspannte. Plötzlich sah er nicht mehr aus wie der alte Mann den ich kannte.
"Wir können hier und heute weiter arbeiten und ihr helft mir die Details zu erkunden", er machte eine bedeutsame Pause und starrte mir dabei in die Augen,"Oder ihr geht"
Für einen Moment herrschte Stille, es war als wäre die Zeit stehen geblieben und ich konnte irgendwo in der Uni Stühle rücken hören. Andere Menschen hatten einen normalen Dienstag, während wir hier standen und uns entscheiden mussten. Ich spürte, dass er keine weiteren Fragen mehr akzeptierte. Er hatte zu gemacht. Es war als wären zwischen ihm und mir Mauern und mit jedem Wort, das wir sagten, schienen sie zu wachsen. "Okay", Olivia hatte sich vor mir gefasst, " Was willst du denn noch wissen"
Jonas überlegte kurz: "Das zentrale Motiv meines Bildes ist das Vlies. Ich habe ein bischen gegoogelt und du hast uns ja schon letztes Mal davon erzählt. Aber was genau macht das Goldene Vlies so mächtig? Welche Fähigkeiten besitzt es?"
"Das Vlies, es ist nicht einfach nur ein kostbarer Schatz. Es heißt, dass es seinen Besitzer vor jedem Übel schützt. Es kann Krankheiten heilen und Ernteerträge vermehren. Es verleiht Reichtum und Macht", führte Olivia auf und wirkte dabei unbekümmert, als hätte es unseren Wortwechsel nich gegeben. Ich trat unruhig von einem Bein zum anderen und musterte Jonas unentwegt. Ich hatte ANgst. SIe war leise und unbemerkt in mich gekrochen und breitete sich jetzt aus. Ich hatte keine Ahnung, was hier los war und das beunruhigte mich.
Jonas Augen leuteten wieder: "Reichtum und Macht... Aber wie kann ein einfaches Stück Stoff solche Wunder vollbringen?"
Olivia antwortete ihm: "In den Legenden des Goldenen Vlieses finden sich Parallelen in verschiedenen Kulturen. In der ägyptischen Mythologie gibt es das Schaf Amalthea, dessen Wollfleece ähnliche Kräfte besaß. In Persien gab es das 'Goldene Schaf', das die Weisheit der Götter barg. Sogar in der nordischen Mythologie gibt es Anspielungen auf ein magisches Fell, das Schutz vor dem Tod gewährt." "Also existieren ähnliche Geschichten und Symbole in unterschiedlichen Kulturen. Das Goldene Vlies repräsentiert also etwas Universelles, etwas, das tief in der Menschheit verwurzelt ist", schlussfolgerte Jonas.
Olivia nickte und schien sichtlich mehr und mehr in ihre Geschichtsbegeisterung abzudrivten "Genau. Die Sehnsucht nach Schutz und Macht, nach Wohlstand und Überlegenheit, sie sind in jeder Kultur und zu jeder Zeit vorhanden. Das Goldene Vlies ist eine Verkörperung dieser Sehnsüchte." "Nun gut, Danke für deine Auskunft. Aber abgesehen davon, welche Gefahren könnten mit einer Entdeckung des Vlies einhergehen?"
Olivia wurde ernst: "Ich weiß es nicht. Darübr ist nicht viel bekannt und bis vor kurzem hätte ich gesagt, 'Wir müssen uns keine Sorgen machen, es ist nur eine Legende'...."
Ich schlucke und sah sie von der Seite an. Wo waren wir nur hineingeraten? Glaubte Jonas an die Existenz des Vlies?
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Immer du
Romance(gril xgirl) Danke an die Liebe @Leylaacll für das wirklich schöne Cover! Sind wir einfach ein gutes Team? Oder einfach eine Schicksalsgemeinschaft? Oder ist da mehr? Ich weiß es nicht, aber ich weiss, dass deine Nähe meine Haut zum Kribbeln bringt...