22. Hauswirtschaft

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Dienstag

'Minho?'
'Minho bitte nicht wütend sein'
'Was hab ich falsch gemacht?'
'Ist es wegen Hyunjin?'
'Min bitte antworte'
'Bitte'

Traurig sah sich Minho die Nachrichten von gestern Abend an. Er hatte sein Handy zwar gehört, allerdings war er zu sehr mit Frustessen beschäftigt. Wie sollte er Jisung heute unter die Augen treten? Stöhnend wischte er sich mit einem Ärmel durch das Gesicht und stand murrend auf. Es war zwar noch früh, trotzdem hatte Minho jetzt schon Angst vor dem Zusammentreffen mit Jisung. Im Laufe der Woche würden sie ihre Testergebnisse bekommen. Am Freitag war die Abschlussfeier. Sollte er sich endschuldigen?

Gähnend lief er erstmal in die Küche und kochte sich Tee auf. Sollte er einfach schwänzen und ohne Abschluss auswandern? Verzweifelt öffnete Minho nun wirklich sein Handy und suchte nach den billigsten Flügen. Wo wärs schön? Nach einer zehn Minütigen Suche, gab er auf. Er würde sich wie ein Mann bei Jisung endschuldigen und erklären was das Problem war.

Keine zwei Minuten später, saß Minho verzweifelt in seiner Dusche. Er schaffte das nicht.

Motiviert, geduscht und angezogen, stand er hinter seiner Haustür. Er würde es schaffen. Jisung verdiente eine angemessene endschuldigung. Er wollte sich keines Falls zerstreiten. Nicht mit Jisung.

„Ey Minho, samma hackts? Weißt du wie spät es ist?“ im Hintergrund war kurz rascheln zu hören, dann für Felix fort: „Wir haben halb sechs! Sechs, klar! Ich wäre in einer Stunde aufgestanden. Was willst du Pimmelgesicht“ „Tut mir ja leid, ich brauche aber deine Hilfe“ Felix zischte, so wie es klang stand er auf und gab dann ein halbwegs begeistertes „Mhm“ von sich. Minho schilderte ihm also kurz die Situation, wobei ab dem Hyunjin Part ein leises Schnarchen zu hören war. „Felix!“ quickte Minho empört und lief weiter zum Aufzug. Ein Geräusch, was wir zersprungenes Glas klang, war die Folge seiner Namens erwähnung.

„Man Minho, jetzt ist alles nass! Und scherbig, toll“ „Was pennst du auch?“ verzweifelt stieg Minho in den Aufzug und drückte mit schwitzigen Händen auf Stockwerk Nummer 9. „Bitte warum rufst du um diese unmenschliche Uhrzeit an?“ amüsiert rollte er mit den Augen. Felix haaste früh auf stehen, trotzdem war er greade seine einzige Hoffnung. Im neunten Stock angekommen, lief Minho zwar aus dem Aufzug, blieb aber erstmal vor stehen.

Nachdem Felix alles grob gereinigt und entsorgt hatte, war er auch wacher. „Das klingt echt anstrengend. Und dein Jisan-“ „Jisung“ warf er ein. Wie konnte man sich so einen Namen nicht merken? „Jaja, sorry ich vergaß. Dein heiliger Jisung hat offensichtlich mentale Probleme, bitte warum reagierst du wie du reagiert hast?“ deutlich angepisst, verstummte Felix nun. Was war sein Problem? „Wie meinst du?“ erneut hörte Minho rascheln. „Alter isst du greade ernsthaft? Wie kannst du bei so einem Thema Essen?“ „Sorry das ich nicht auf das Mobbingopfer meiner Klasse stehe“ mit vollem Mund, sprach Felix weiter „Klingt hart, akzeptier es also“.

„Wie bitte?“ ein zickiger Unterton, mischte sich in Minhos Stimme. „Ich hab Recht und das weiß dein Unterbewusstsein auch. Du stehst komplett auf ihn, akzeptier es“ weiters Rascheln. Wieder stopfte sich sein bester Freund mit ihrgend einem Süßkram voll. So ein Bastard. „Ich Ruf später zurück, Arschloch“ „Ich liebe dich, Wichser. Viel Glück mit deinem Schatz“ angepisst, aber auch leicht amüsiert, legte Minho auf. Sein bester Freund war manchmal echt kontraproduktiv.

Freitag

„Jisung?“ „M-mh?“ „Du hörst doch gerne Musik, stimmt's?“ „J-ja“ verwirrt blickte Jisung auf. Er und ein Teil seiner Klasse, mussten heute länger bleiben um den Hauswirtschaftsraum auf zu Räumen. Wie leicht gläubig Jisung freiwellig zugestimmt hatte mit zu helfen, sollte ihm wohl jetzt bewusst werden. Unwissend und eher schüchtern, sah er auf die frisch geputzte Theke hinab. Die anderen Jungen, von denen er die Namen noch nicht so richtig wusste, unterhielten sich eher. So lange sie ihn aber in Ruhe ließen, sollte es ihm Recht sein. Sie wirkten bedrohlich auf ihn, weswegen er lieber die Klappe hielt.

„Komm mal her“ ihr 'Anführer' patschte auf die Theke neben sich. Da es mehrere, an einander gereihte, Küchen waren, lief Jisung also von seiner zu der anderen. Auf dem Weg wurde ihm ein Bein gestellt, was offensichtlicher hätte nicht sein können, weswegen er nicht drüber viel. Die anderen lachten, der Typ wirkte angefressen. „Setz dich doch“ ohne zugestimmt, oder ihrgendwie reagiert zu haben, hob ihr Anführer, Jisung auf die Theke. Verwirrt sah Jisung auf seinen Schoß, ihm war das alles eher peinlich. Mit roten Wangen, spielte er mit seinen Händen.

„Ich darf doch sicher“ der Typ hielt ihm Kopfhörer hin, die er Jisung direckt auf zog. Noch verwirrter, da es keine Musik Kopfhörer, sondern Schalldämpfer waren, sah Jisung nun etwas zwischen den Jungs hin und her. Alle drei sahen immer mal wieder in eine Richtung, weswegen er es ihnen gleich tat.

Ein Wasserkocher.

Ein fertig gekochter Wasserkocher stand da. Was wollten sie? Eine böse Vorahnung beschlich ihn. Panisch sprang er von der Theke, wurde allerdings natürlich direckt fest gehalten. Verzweifelt strampelte Jisung, wurde aber von immer mehr Typen fest gehalten. Abgedämpft hörte er die Kommentare der Typen, zwischen durch auch seine eigenen Hilfeschreie. Die Gruppe, die aus so etwa 4 Leuten bestand, hielt ihn nun zurück und quetschte ihn erneut auf die Theke. Zwei hielten seine Arme und Beine, einer filmte und der dritte lief in Richtung Wasserkocher. Panisch sah er sich um. Würden sie ihm das wirklich an tuen?

„W-warum tut ihr das“ ihr Anführer sah amüsiert üner die Frage aus. Er stellte den Kocher zür Seite und nahm Jisung die Kopfhörer ab. „Na warum denkst du den, dass wir das tuen?“ da Jisung nur wimmerte, lachte der Typ. „Kopfhörer aufsetzen, ich will wissen wie laut er schreien kann, ohne sich selber zu hör-“ ihm wurde das Wort abgeschnitten, da die Hörer schon wieder auf Jisungs Ohren saßen. Immer mehr Angst schoß durch seinen Körper. Noch nie wurde er gemobbt, warum jetzt? Warum er? Warum hier? Warum hatte diese Gruppe ihn ausgesucht? Verzweifelt versuchte er sich weiter los zu reißen.

Dienstag

Haargenau erinnerte Jisung sich an die schmerzen. Gedanken verloren sah er in  Richtung seiner Beine. Das war damals erst der Anfang gewesen. Bis heute trug er Narben. Am ganzen Körper. Wer hatte endschieden ihm das an zu tun? Wer endschied, eine Gruppejungentlicher, seine Beine verbrühen zu lassen? Warum holte ihn so eine Erinnerung greade wieder ein? Auf die Frage, warum es so war, antwortete ihm jeder mit einem Lachen. Warum? Was war so witzig?

Murrend drehte er sich um. Er hatte nach langer Zeit geweint. Lange, sehr lange. Warum tat man ihm das an? Eine Frage die ihn viel zu sehr beschäftigte. Er sollte doch nach vorne blicken, immerhin war's seine letzte Woche, richtig? Yoon war weg, also war doch alles gut? Warum fühlte Jisung sich dann so Scheisse? Machte ihm die Sache von gestern so fertig? Was war gestern los gewesen. Warum war Minho so wütend? Greade als er sich weiter Gedanken machen wollte, klingelte es.

Nothings NewWo Geschichten leben. Entdecke jetzt