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POV Jule:

Der Morgen verläuft sonst ruhig und dann ist es auch schon zeit sich auf den Weg zum Training zu machen. Die Taschen waren schnell gepackt und dann sitzen wir schon im Auto um los zu fahren. Ich bin sehr froh das Kai das Fahren übernimmt, denn mein Kopf arbeitet schon wieder sehr schnell.

Denn es ist zwar schön und gut das ich schon neue Freunde in der Mannschaft habe, aber wie wird der Rest auf mich reagieren. Es wird bestimmt getuschelt über meinen Vorfall oder was mit der Mannschaft in Dortmund passiert ist. Was wenn dort jemand nicht auf meiner Seite ist oder die auch Freunde außer Marco in Dortmund haben, welche ihnen schon mehr erzählt haben. Ich muss wirklich alles perfekt machen das sie mich nur mögen können. Dass habe ich zwar schon in Dortmund versucht, aber ich muss einfach noch perfekter sein und ohne wie ein Schleimer zu wirken. Und was wird mit Kai sein? Kai hat einfach so eine Aura, das er einfach jeden Raum erhellt und jeder ihn einfach nur mögen kann. Ich bin wahrscheinlich der schlechteste Freund auf Erden, aber was ist wenn ich so ein bisschen hinten runter falle und ich einfach nur mit existiere und gar nicht richtig die Chance habe. Ich gar nicht dran gedacht, was ist wenn doch Leute dort Probleme mit uns haben. Ich kann mir zwar nicht vorstellen, dass jemand etwas sagen wird, aber ich möchte nicht das sich irgendwer unwohl fühlt. Vielleicht sollten wir es nicht so penetrant in die Mannschaft bringen. Denn die sind schon länger da wie wir und ich möchte wirklich für keine Spannungen in der Mannschaft verantwortlich zu sein.

Ich werde aus meinen Gedanken gerissen als Kai mich antippt, weil wir angekommen sind. Doch er spricht nicht an das ich so mit meinen Gedanken wo anders war, aber an seiner Haltung bemerke ich das es ihn stört das ich nervös bin. Ich atme noch einmal tief durch und Kai drückt meine Hand noch einmal bevor wir uns auf den Weg zu der Kabine machen.

Zum Glück haben uns die Jungs gestern erklärt wie wir von den Parkplätzen zu der Kabine kommen so dass wir es schnell dorthin schaffen und auch schon ein paar Leute auf dem Weg treffen.

Als sich die Tür öffnet und wir rein gehen, schaltet mein Kopf einfach und ich handle ohne viel nach zu denken. Ich löse mich von Kai und gehe auf den einzelnen Platz zwischen Leroy und Serge zu. Natürlich merke ich Kais verwirrte Blicke auf mir, doch jetzt ist es eh schon passiert und ich kann nichts anderes mehr machen.

„Hey ist zwischen euch beiden noch ein Platz für mich frei?" frage ich sie und sie gucken mich genauso verwundert an wie Kai.

„Klar, warte ich stelle meine Tasche weg." Antwortet mir Serge immer noch verwundert und zum Glück spricht mich keiner drauf an.

Als ich meine Tasche abgestellt habe, gucke ich mich nochmal um und sehen das Davies und Musiala Kai schon aufgenommen haben und ich bin wirklich froh das ich diesen verletzten Blick nicht mehr sehen muss.

Ich kann nicht leugnen das es mir einen kleinen Stich im Herzen verpasst, das Kai sich direkt so gut mit den beiden versteht und mich überhaupt nicht mehr braucht. Aber ich habe kein Recht darauf mich so zu fühlen nachdem ich ihn so behandelt habe. Ich weiß eh nicht wie ich ihm das zuhause erklären soll, denn ich weiß das Kai das nicht unausgesprochen lassen wird und natürlich merke ich jetzt wie wenig Sinn meine Aktion macht und das alles hätte geklärt werden können hätte ich einfach mal mit ihm geredet.

Leroy guckt mich mitleidig an, denn anscheinend saß ich einfach 2 Minuten lang hier rum und habe nachgedacht, anstatt mich umzuziehen. Plötzlich kriege ich den Drang was dagegen zu tun, doch als ich hoffnungsvoll Aufblicke ist die Kabine schon wieder voll mit anderen Spielern und Kai ist keiner mehr von ihnen. Also ziehe ich einfach auch schnell meine Schuhe an und gehe zum Platz, denn ich möchte wirklich keinen schlechten Eindruck machen. Doch kurz bevor ich am Ausgang zum Platz stehe sehe ich das Kai mit den anderen zwei auf mich wartet und ich weiß gar nicht wie glücklich bin.

Ist die Karriere wirklich alles wert?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt