Unsanft wurde Jenny am nächsten Morgen vom stetigen vibrato das ihr Smartphone auf dem Bett erzeugte geweckt. „Jenny wo bist du?", wollte eine ziemlich hektisch klingende Natalie wissen und Jenny brauchte tatsächlich einen Moment, bis sie klar genug denken konnte, um zu ahnen, was ihre Schwester von ihr wollte. „Zu Hause" doch das schien Natalie ihr erst einmal nicht abzukaufen, immerhin stand sie laut eigener Aussage vor der Tür und hatte mehrmals angeklopft, aber noch nicht einmal Bobby hatte anscheinend reagiert. Der sonst doch eher wachsame Spaniel lag vollkommen entspannt vor dem Bett und schien immer noch tief und fest zu schlafen. "Warte, ich komme runter.", flüsterte Jenny dann leise in das Mikrophon ihres Telefons, um Tom nicht zu wecken. Auf dem Weg durch die Ankleide schnappte Jenny sich den kuscheligen Morgenmantel und streifte ihn sich über. Als sie die Zimmertür öffnete schien auch der Hund endlich wach zu werden und sprang förmlich auf die Beine und folgte ihr, ganz der treue Aufpasser. Tom hatte ihr schon vor einiger Zeit erzählt, dass der Field Spaniel ein sehr anhänglicher Hund war, aber erst jetzt, wo er sie anscheinend wirklich in sein Rudel aufgenommen hatte, schien er auch ihr gegenüber dieser charakterlichen Eigenschaft seiner Rasse zu zeigen. "Das sind nur Nat und Keele.", sagte sie leise zu dem auf einmal wieder sehr wachsamen Hund, der ein leises Knurren verlauten ließ, als er sah, dass sich jemand vor der Haustüre befand. "Bobby, aus! Geh auf deine Decke!", sagte Jenny leise, aber so bestimmt, wie Tom es ihr beigebracht hatte. Mit einem überraschend Schuldbewussten Blick und gesengter Rute trottete der schokoladenbraune Hund dann zu der kleinen Decke und rollte sich darauf zusammen. Dann öffnete Jenny vorsichtig die Türe und sah eine ziemlich genervt aussehende Natalie, die ihrer Schwester klar machte, dass sie ein Café zu führen hatte und dass jede Stunde, die sie später öffnete, sie nicht nur Geld, sondern auch Kunden kostete. "Hör, zu. Es tut mir leid, dass ich nicht sofort aufgemacht habe. Aber sei bitte nicht so überdramatisch. Es ist fünf nach acht. Das sind 5 Minuten, die du jetzt hier stehst." In ihrem Kopf gingen Jenny noch andere Dinge herum, die sie am liebsten gesagt hätte und sie hörte auch förmlich die Antworten ihrer Schwester in ihrem Kopf und wo eine solche Diskussion sie hinführen würde. Sie beide würden Dinge sagen, die sie später bereuen würden, die aber ihrer Beziehung einen kleinen Kratzer verpassen würde. All diese Gedanken spulten sich in einer Geschwindigkeit in ihrem Kopf ab, die einen Computer wahrscheinlich neidisch werden lassen würden und es half ihr sich noch im richtigen Moment zurückzuhalten. "Jetzt geh, bevor es noch später wird.", war daher alles, was sie noch zu Natalie sagte und ihren Arm zu Akeela austreckte, damit ihre Nichte ins Haus kam. "Ich bringe dir Akeela morgen früh vor der Arbeit ins Café, dann hast du noch etwas Zeit für dich." Natalie nickte nur kurz und war dann auch schon wieder verschwunden. "Das hast du deutlich besser im Griff als meine beiden Schwestern.", merkte Tom an, der anscheinend auf der Treppe gestanden hatte. "Emma und Sarah, stünden jetzt immer noch in der Tür und würden sich wahrscheinlich an die Gurgel gehen." Bei dieser Vorstellung zogen sich seine Mundwinkel jedoch leicht nach oben. Das zeigte ihr, dass Tom in gewisser Hinsicht auch nur das mittlere Kind war, das gerne dabei zusah, wie die Geschwister sich stritten. "Oh, glaub mir, das kann auch uns passieren. Allerdings verändert es den Blickwinkel etwas, wenn deine Schwester die einzige Familie ist, die du noch hast.", erklärte Jenny und Tom konnte ihr da nur unwissend zustimmen. "Sagen wir, ich kenne Natalie gut genug und weiß, wann sich ein Streit mit ihr für mich lohnt."
Als Jenny und Tom sich fertig gemacht hatten und sie gemeinsam mit Akeela ein kleines Frühstück gegönnt hatten, machte sich Jenny dann gemeinsam mit ihrer Nichte auf den Weg zu einer der Sainsbury Filialen. Wie jedes Mal, hatte Tom ihr angeboten sie ebenfalls zu begleiten, doch sie hatte abgelehnt. "Ich pass schon auf sie auf, āgotē.", hatte Akeela gesagt und Jenny hätte sich beinahe an ihrem Rest Kaffee verschluckt, da Akeela das so beiläufig gesagt hatte, als hätte sie gerade seinen Namen gesagt. "Was?", fragte Tom der diesen Moment beinahe, wie ein Außenstehender betrachtete. „Anscheinend wurdest du offiziell in die Familie aufgenommen.", erklärte Jenny kurz und Tom sah Akeela überrascht an. „Du bist der Papa meiner Cousinen, also bist du mein Onkel.", erklärte Akeela als müsste sie gerade einem Baby erklären wie man 1+1 rechnete. Dass die Erwachsenen da ein etwas anderes Konzept hatten, interessierte das junge Mädchen nicht, oder es war ihr egal. „Dann geht ihr beide mal einkaufen, ich werde eine Runde mit Bobby gehen und dann muss ich noch etwas arbeiten." Zuvor hatte Jenny nicht wirklich beurteilen können, was Schauspieler noch so taten, wenn sie gerade keinen Film zu drehen hatten, aber seitdem sie Tom kannte, wusste sie, dass es viele Dinge gab, die noch gemacht werden mussten. Er stand in ständigem Kontakt zu Luke, der ihm immer wieder neue Angebote weiterleitete, die gesichtet werden mussten. Dann gab es auch noch diverse Interviews, entweder persönlich, über Video oder schriftlich, die geführt werden mussten. Und ganz nebenbei war er ja auch noch Executive Producer was bedeutete, dass er für die betreffende Show nicht nur inhaltliche sondern auch finanzielle Entscheidungen treffen musste. Es war ein etwas Bürolastiger Job als die eigentliche Schauspielerei, aber anscheinend machte es Tom großen Spaß auch einmal diesen Aspekt der Filmindustrie zu erkunden. Im Moment ging es bei ihm um die Post-Production der zweiten Staffel der Marvel-Serie Loki. Jenny hatte schon öfter mitbekommen wie er hierfür die Ausgaben aufgeteilt hatte und sich nach günstigeren Methoden informiert hatte.
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When words fail, music speaks
FanfictionJennifer Jones, Musical Supersvisor bei einem der beliebtesten Musicals in London, war darauf gefasst, dass ihr neuer Nebenjob bei einer ITV Produktion anstrengend und spannend werden würde. Sie hatte jedoch sicherlich nicht damit gerechnet, dass si...