Happy Birthday Daddy!

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Doch sichtlich nervös schritt Jenny zwischen Küche und Wintergarten auf und ab. Es war nur noch knapp eine Stunde, bis die Gäste von Tom's Geburtstags Party eintreffen würden und gerade erst war der Caterer mit dem Essen eingetroffen. Sie hatte den Männern gezeigt, wo sie das Essen aufbauen sollten und hatte dann sicher gestellt dass keiner von ihnen beim hin und herlaufen zu viel Dreck machten. Auch Luke, seine Frau Andrea und Stella waren da, wobei Stella eher Beruflich hier war und Jenny und Tom einiges an Arbeit abgenommen hatte. Sie hatte sich um die Bestellung beim Caterer, die Musik und auch die Reinigung gekümmert. Außerdem, und Jenny war wirklich froh darüber gewesen, hatte sie sich auch darum gekümmert Tom's Geschenk bei der Hebamme abzuholen, denn Jenny hatte keine Zeit mehr dafür gehabt. Auf der Arbeit war durch eine regelrechte Grippewelle ein heilloses Chaos ausgebrochen und Jenny hatte unzählige Umstrukturierungen anstellen müssen. Sie hatte einige der momentan eigentlich in Urlaub geschickten Mitglieder des Tour-Ensembles einsetzen müssen, damit im Lyceum überhaupt eine Vorführung aus die Beine gestellt werden konnte. So hatte Jenny beinahe die letzten 2 Tage im Lyceum verbracht, um das Team so gut wie möglich aufeinander einzustimmen. Es war schwer gewesen und Jenny hatte das erste Mal seit langem wieder gemerkt wie stressig ihr Job beim Musical doch manchmal sein konnte. Tom hatte ihr sogar angeboten seine Party abzusagen oder zumindest an einen anderen Ort zu verlegen, aber das hatte sei vehement abgelehnt. Sie wollte nicht, dass er seinen Geburtstag ihretwegen nicht feierte, immerhin war es sein letzter Geburtstag ohne die Verantwortung die er bald haben würde.

Mit der Hilfe von Stella hatte sie es dann geschafft alles noch rechtzeitig fertig zu bekommen und auch ihre Freunde beim Musical hatten alles gegeben, dass sie sich zumindest für diesen Abend keine Sorgen mehr machen musste.

"Vielleicht solltest du dich auch langsam umziehen.", riss Tom seine Partnerin dann aus ihren Gedanken als er sie durch die Küche Tigern sah, immer noch in ihrer legeren Umstandsmode. Vollkommen überrascht sah sie ihn an, sie hatte vor lauter hin und her gar nicht bemerkt, dass sie sich zwar darum gekümmert hatte, dass alles nach Plan lief, sie selbst aber, bis auf etwas Make-Up, noch gar nicht fertig war. Mit einem kurzen, dankbaren Kuss auf die Wange lies Jenny Tom dann am Treppenabsatz stehen und flog förmlich die Treppe hinauf. "Sei vorsichtig.", rief Tom ihr noch lachend zu bevor sie vollkommen aus seinem Blickfeld verschwunden war. Jenny hörte ihn jedoch durch das laute rauschen in ihren Ohren nicht, so nervös war sie. Als sie oben ankam, merkte sie, wie ihr einen Moment leicht schwindelig wurde und sie sich einen Moment an der Wand abstützen musste. "Ich sollte wirklich etwas ruhiger werden.", ermahnte sie sich selbst. Sie musste sich daran erinnern dass ihr Körper gerade auch schon so einem enormen Stress ausgesetzte war, ohne all den Ballast den sie auf der Arbeit noch dazugewonnen hatte und den sie sich gerade selbst machte. Sie atmete einige Male tief ein und aus und versuchte das drückende Gefühl der Übelkeit in ihrem Inneren zu unterdrücken, das durch den Schwindel in ihr aufkam. Sie wollte wirklich nicht, dass jemand sie so sah und noch auf die Idee kam die Party doch noch abzusagen. Als sie sich etwas gefasst hatte ging Jenny vorsichtig und bewusst ruhiger weiter. Im Schlafzimmer sah sie erst einmal auf die kleine Uhr auf ihrem Nachttisch. Sie hatte noch geschlagene 45 Minuten Zeit. Da sie sich heute Mittag bereits um das Make-Up gekümmert hatte, musste sie sich nun nur noch in die Kleider werfen, die sie sich für den Abend zurecht gelegt hatte: Eine weite Stoffhose und eine schicke Umstandstunika. Das bedeutete, dass sie noch genug Zeit hatte, um sich einen Moment auf ihr Bett zu setzen und sich zu beruhigen.

Zwanzig Minuten später lugte dann Tom vorsichtig ins Schlafzimmer, um nach Jenny zu sehen. "Ich sagte ja, dass alles etwas viel sein könnte.", ermahnte er sie besorgt, lächelte sie aber dabei leicht an. "Ja, du hattest recht.", gab Jenny zu und verschränkte ihre Arme vor der Brust. "Ich verspreche dir, in Zukunft auf dich zu hören." Tom sah sie mit hochgezogenen Augenbrauen an. In den letzten Monaten hatte er Jenny genug kennengelernt um zu wissen, dass sie auf niemanden hörte. "Meistens jedenfalls.", setzte sie noch nach und musste selbst lachen. "Wenn morgen keine weitere Katastrophe über uns hereinbricht, werde ich bis Dienstag zu Hause bleiben.", versprach sie dann und hoffte Tom zumindest damit für den Moment zufrieden gestellt zu haben. Dann klingelte es auch schon und Jenny zog sich noch schnell die Tunika über und folgte Tom dann nach unten, um die ersten Gäste zu begrüßen.. Sie war froh, dass es zu Beginn Leute waren die sie schon kannte. So kamen Emma und Jack als erste, dicht gefolgt von Natalie und Tandele. Emma und Natalie verstanden sich auf Anhieb. Alleine die UNICEF und ihr gemeinsamen Engagement zur Verbesserung der Lebensumstände der Leute in Afrika machte sie zu Gleichgesinnten und Jenny war sich sicher, dass dadurch einige Gute Dinge entstehen konnten. Als es das nächste Mal klingelte stand Jenny gerade direkt an der Tür. Im ersten Moment hatte sie eigentlich Toms Schwester Sarah, ihren Mann und Diane erwartet, und öffnete schwungvoll die Türe. Sie erstarrte jedoch in der Bewegung als sie sah, dass die blonden Haare die sie durch das Fenster gesehen hatte keinesfalls zu Sarah gehörten, sondern zu einer ihr unbekannten Frau. Der Mann neben ihr war ihr jedoch nicht unbekannt. "Hi, du musst Jenny sein. Freut mich dich kennenzulernen", sagte er mit einem freundlichen grinsen und streckte der immer noch etwas verwunderten halb-äthiopierin seine Hand entgegen. Jenny nahm sie und hoffte inständig, dass ihre Hand nicht zitterte. "Jenny ist ein großer Fan von dir, Ed" ,mischte sich dann auf einmal Tom ein, der anscheinend auch bemerkt hatte, dass es geklingelt hatte. Jenny sah ihn etwas peinlich berührt an. Es war ihr deutlich unangenehm, dass er Ed einfach so gesagt hatte, dass sie ein Fan war. "Sie arbeitet auch im Musik-Business.", führte er weiter aus und Jenny schlug ihm leicht auf den Arm, um ihn zu stoppen, doch es war bereits ausgesprochen und Ed schien deutlich interessiert zu sein. Während er und seine Frau also eintraten erzählte Jenny den beiden also von ihrer Arbeit beim Musical und sie war überrascht wie gut sie sich tatsächlich mit Ed unterhalten konnte. Er schien ehrlich interessiert zu sein und wollte vieles über den Alltag beim Musical wissen. "Du überwachst also, dass jeder in deinem Team immer den Ton trifft?", fragte seine Frau Cherry, die mittlerweile schon an einem Drink nippte den man ihr gereicht hatte. "Ich war auf deinem Konzert im Juni. Es war wirklich klasse.", eröffnete Jenny dann, als sie ihre anfängliche Nervosität hinter sich gelassen hatte. "Ich war begeistert davon wie du mit den Loop-Pedals gearbeitet hast. Das war wirklich beeindruckend." Es war ein ernst gemeintes Kompliment. Jenny hatte selbst das ein oder andere Mal mit einem Loop-Pedal gearbeitet und sie wusste, wie schwer es war damit umzugehen. Das Ed es auf seinen Konzerten schaffte gleich mehrere davon auf einer Rotierenden Scheibe zu bedienen war für sie beinahe unvorstellbar.

When words fail, music speaksWo Geschichten leben. Entdecke jetzt