Mit Tränen in den Augen stand Natalie am nächsten Abend neben ihrer sie im Arm haltenden Schwester und die beiden winkten gemeinsam Akeela zu, die von Tandele getröstet wurde. Keine der beiden Frauen war bisher so lange Zeit von Akeela getrennt gewesen. "Ich hab dich lieb mein Engel!", rief Natalie ihrer Tochter noch so zuversichtlich wie sie erscheinen konnte zu bevor Tom die beiden dann endgültig mit sanfter Gewalt Richtung Sicherheitskontrolle führte. Noch war es für ihn schwer die innere Zerrissenheit, die er in den Augen seiner Schwägerin in Spee erkennen konnte wirklich nachzuvollziehen, auch wenn er meinte eine ganz gute Vorstellung davon zu haben. "Ich bin mir sicher, sie wird eine tolle Zeit mit Tandele und seiner Familie haben.", versuchte Jenny nun auch ihre Schwester zu beruhigen. "Sie hat die nächsten Tage so viel geplant, sie wird kaum Zeit haben dich stark zu vermissen." Es war eine hinfällige Floskel, das wusste selbst Jenny und sie hätte über sich selbst die Augenverdreht, aber es war das einzige gewesen, was ihr zum Trost ihrer Schwester eingefallen war. Natürlich würde Akeela ihre Mutter die ganze Zeit vermissen, die würde es nur zu manchen Zeiten nicht so stark spüren, wie wenn sie zur Ruhe kam. Tandele würde sie sicherlich auffangen können, immerhin kannte Akeela ihn gut genug dafür, aber er würde ihr die Mutter nicht ersetzen können. Doch es waren nur ein paar Tage und Akeela langsam in einem Alter, in dem sie eine kurze Trennung verarbeiten konnte.
"Ich werde gleich, wenn wir hier durch sind, und auf den Abflug warten ein kleines Interview aufzeichnen müssen.", erklärte Tom den beiden Frauen dann den Ablauf. "Sie wollen mich zu meinen Erwartungen auf dieser Reise befragen. Auf dem Flug werden sie wohl auch das ein oder andere Mal mit der Kamera auf uns zu kommen, aber ich habe sichergestellt, dass sie euch weitestgehend in Ruhe lassen." Kaum waren sie dann durch die Sicherheitszone getreten sahen sie auch schon Emma, wie sie sich mit zwei Männern und einer Frau unterhielten, einer von ihnen mit einer kleinen Tragbaren Kamera ausgestattet. Emma begrüßte die Neuankömmlinge mit einer festen Umarmung und stellte die bisher Fremden Produktionsmitarbeiter von UNICEF vor. Sharon, Bob und Paul würden, gemeinsam mit zwei weiteren in Äthiopien dazustoßenden UNICEF Mitarbeitern, zumindest Tom während der Reise begleiten. "Wir lassen die Kameras Rollen und am Ende entscheidet ihr ganz alleine, was öffentlich benutzt wird, was wir löschen und was ihr vielleicht für den rein Privaten Bereich nutzen wollt.", erklärte Emma Tom und vor allem auch Jenny und Natalie die Vorgehensweise. Die beiden Frauen nickten verhalten. Keine der beiden war besonders scharf darauf in irgendwelchen öffentlichen Videos zu erscheinen, wobei Natalie sich schon Gedanken darüber machte, dass dies vielleicht auch eine Chance für ihr Café sein konnte. Wenn die Kameras die Kaffeeplantagen und andere Dinge aufnahmen, dann würde man diese Aufnahmen vielleicht für Werbungszwecke nutzen können. "Genau das hatte ich dir auch schon vorschlagen wollen.", warf Emma ein, als Natalie sie fragte, ob vielleicht einer der Kameraleute mit zu ihren Besichtigungen der Kaffeeplantagen kommen konnte.
Je näher der Abflug kam, desto mehr merkte Jenny die Nervosität in ihr aufsteigen. Es war ihr erster Flug seit einer langen Zeit und sie konnte nicht sagen, dass sie früher besonders gerne geflogen war. Start und Landung hatten sie immer nervös gemacht. Dieser Flug würde jedoch deutlich länger dauern und auch wenn sie in der Business Class erheblich komfortabler reisten, griff sie nach Toms Hand als das Flugzeug Rückwärts vom Gate fuhr, um sich auf den Weg Richtung Startbahn zu machen. "Alles okay?", fragte Tom sie dann als er merkte, dass sie sich neben ihm immer mehr anspannte und der Griff um seine Hand immer fester wurde und die Fingernägel seiner Partnerin langsam in sein Fleisch zu schneiden begannen. Jenny sah ihn mit einem verhaltenden Nicken an und ihr Griff lockerte sich etwas, ihre Haltung bliebt jedoch angespannt, während sie ihn versuchte davon zu überzeugen, dass sie sich nicht vor dem bevorstehenden Flug fürchtete. "Ich weiß, es ist nicht einfach die Kontrolle über etwas potentiell Gefährliches an jemand Fremden zu übergeben." Sie sah ihn verwundert an, hörte ihm jedoch zu, während er ihr alles war, während dem Start passierte genau erklärte.
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When words fail, music speaks
FanfictionJennifer Jones, Musical Supersvisor bei einem der beliebtesten Musicals in London, war darauf gefasst, dass ihr neuer Nebenjob bei einer ITV Produktion anstrengend und spannend werden würde. Sie hatte jedoch sicherlich nicht damit gerechnet, dass si...