𝗔𝗯𝗴𝗲𝘀𝗰𝗵𝗹𝗼𝘀𝘀𝗲𝗻 | 𝗙𝗮𝗻𝘁𝗮𝘀𝘆 | 𝗗𝗲𝘂𝘁𝘀𝗰𝗵
Von den Göttern und Drachen verstoßen, irrt Shumizu Jahrtausende lang unter den Irdischen umher - auf der Suche nach einem Weg, den auferlegten Fluch von sich und seiner Schöpfung zu nehme...
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Blut spritzte, Schreie hallten durch den Wald. Im nächsten Augenblick waren alle Hogoshas tot und mit ihnen auch ihre Drachen. Ein letzter, überlebender Wächter humpelte verzweifelt wimmernd durch die dichten Sträucher des Waldes, versuchte vor dem Yingzi zu entkommen, der weitaus stärker war, als der Orden anfangs angenommen hatte. In seinen Augen zeichnete sich offensichtliche Todesangst.
Der Ewige Hunger hatte Shumizus Verstand komplett eingenommen. Nichts anderes war mehr in seinen Gedanken, außer das sich immer wiederholende Wort: Lebensenergie.
Er benötigte die Kraft, die Macht der starken Hogoshas. Sein Geist wollte nicht aufgeben, hatte Shumizus Plan der Selbstopferung vereitelt. Das Wesen, das beinahe alle Wächter in nur einem Wimpernschlag ausnahmslos zur Strecke gebracht hatte, war auch nicht mehr der liebevolle Shumizu oder die gnädige Gottheit Yamhei. Er war nur noch ein Yingzi, dem es nach Energie dürstete. Ohne jegliche Rücksicht nahm er sich das, was er begehrte, kannte keine Gnade, keine Menschlichkeit. In dem Moment war er das Monster, vor dem sich die Welt schon immer gefürchtet hatte.
Der letzte überlebende Wächter stolperte über eine dicke Wurzel und fiel mit einem lauten Schrei zu Boden. Immer näher kam der Yingzi dem noch recht jung aussehenden Mann. Der Schatten konnte sich gut an seinen Baohu erinnern, dem er mit Leichtigkeit die Flügel ausgerissen und anschließend geköpft hatte. Drachen waren nutzlos für Yingzis. Göttliche Kräfte konnte man nicht aufnehmen und da Drachen nun mal göttliche Vasallen waren, waren sie für Yingzis weniger interessant. Doch gleichzeitig stellten sie dem Schatten auch die größte Gefahr dar, vor allem wenn sie sich in kürzester Zeit wieder vollkommen regenerieren konnten. Es hieß also: schnell handeln.
»Nein! Bitte verschone mich!«, bettelte der Wächter verzweifelt und kroch panisch über den Laub besetzten Waldboden. Ruhig beäugte der Schatten den armseligen Mann, ließ ihn im Glauben, er könnte dem Yingzi entkommen. Doch einmal von der Lebensenergie der Hogoshas gekostet, konnte ein Yingzi nicht mehr aufhören, mehr davon haben zu wollen.
»Bitte ... Ich habe Frau und Kinder ...«, wimmerte er schwach und streckte seine Hand aus, suchte Halt in der Erde. Der Schatten legte auf die Worte des Wächters nur den Kopf schief. Wie betörend der Geruch war. Und diese Angst und Verzweiflung ... Wie hatte er sich nur so lange zurückhalten können? Nie wieder Lebensenergie rauben? Das war ein Ding der Unmöglichkeit, ein Weg, der in den Tod führte. Eine Gottheit, die aufgrund von Hunger starb? Wie erbärmlich. Er hatte ein Volk zu beschützen und zu führen. Schon einmal hatte er seine Gleichgesinnten im Stich gelassen. Er durfte es sich nicht erneut erlauben.
Erzürnt über seine eigenen vergangenen Taten trat er dem Wächter in den Bauch, sodass dieser sich schreiend zusammenkrümmte. »Euch verschonen? Ihr habt uns Schatten auch nie verschont. Gnadenlos ermordet habt ihr uns und nun habt Ihr die Dreistigkeit, mich um Erbarmen zu bitten?« Ein weiterer Tritt, diesmal ins Gesicht. Es knackte laut, Blut floss dem Wächter aus der Nase. Erstickt schrie er auf, versuchte, sich mit Armen und Beinen vor weiteren Tritten und Schlägen zu schützen.