82 Tom Hiddleston

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„Okay, Darling, bist du bereit?"

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„Okay, Darling, bist du bereit?"

Ich sehe in seine stolzen Augen. Sie strahlen blauer als sonst und er spielt mit seinem britischen Akzent.

„Du siehst atemberaubend aus".

„Miss, kommen Sie bitte mit zum Walk", fragt fast gleichzeitig einer der Securitymänner.

Ich sehe vielsagend zu Tom und wir schmunzeln uns beide mehrdeutig an.

Während Tom also an die Wand gelehnt hinter der Fotowand stehen bleibt, geleitet mich einer der Männer auf die andere Seite.

Als ich den rot ausgerollten Teppich betrete und vor der bedruckten Wand posiere, schießen die Kameras los. Fast sehe ich nichts mehr, weil das Licht so grell ist, aber es gab schon schlimmere Tage.

„Würden Sie uns ein Interview geben?"

Ich wende mich zu der Blondine mit dem Mikrofon in der Hand, die hinter der Absperrung steht.

„Selbst verständlich", sage ich und lächle ihr zu.

„Wir haben nur ein paar kurze Fragen. Wir wollen Sie auf dem Weg in den Verkündungsraum ja nicht lange aufhalten".

Sie lacht wieder und ich falle in ihr Lachen ein.

„Also zu erst einmal haben wir uns alle gefragt, ob Sie schon etwas von einem zweiten geplanten Teil von Out Of Beliving wissen".

Ich schüttle den Kopf und schlucke.

„Nein. Eigentlich glaube ich auch nicht wirklich, dass es einen zweiten Teil geben wird".

„Aber, zu Ende des Films ist doch ein richtiger Cliffhanger. Diese schwarze Silhouette, die der Gestalt eines Mannes ähnelt".

Wieder hält sie mir ihr Mikrofon unter die Nase.

„Ja, aber", setze ich grade an, als die Kameras wieder beginnen zu blitzen.

Ich drehe mich um und erkenne schnell, dass alle Tom ablichten, der soeben auf den roten Teppich trat. Er posiert wie ein Model. Natürlich macht er das alles auch schon länger als ich, aber es wirkt trotzdem so natürlich und überhaupt nicht gestellt.

Als wäre es sein Schicksal hier zu stehen.

„Ja", hakt die Reporterin nach.

„Entschuldigen Sie, bei welcher Frage waren wir eben?"

Ich beiße auf meine Lippe und schüttle meinen Kopf kurz, um mich wieder zu sammeln.

„Der Cliffhanger am Ende des Films", erinnert sie mich.

„Stimmt. Richtig. Ich glaube, dass es den Film, beziehungsweise das Ende des Films, einfach noch viel interessanter macht, wenn man sich selbst ausdenkt oder zusammenspinnt, wem die Silhouette am Ende gehört. Oder warum dieser Mensch dort steht".

„Verstehe. Vielen Dank, für das Interview".

Ich winke noch einmal kurz in die Kamera und gehe dann auf dem roten Teppich noch eine Runde. Ich laufe hinter Tom, welcher soeben sein Interview beendet und eine dankende Geste macht.

„Machen Sie das nochmal, Miss Low", ruft ein Mann aus der Masse.

„Es heißt, Misses Hiddleston", rufe ich zurück.

Tom, welcher eben noch neben mir posiert hatte, dreht sich leicht zu mir und ich sehe ihn an.

Erst breitet sich ein kleiner Schock aus. Nur noch vereinzelte Kameras machen Fotos. Alle anderen scheinen ebenso unter Schock zu stehen.

Dann aber wird er weicher und beginnt zu lächeln.

Er macht - das allererste Mal in der Öffentlichkeit - einen Schritt auf mich zu, nimmt meine Hand und drückt mir einen sanften Kuss auf.

Nun schießen die Kameras wieder los und lichten uns von oben bis unten ab. Ich genieße diesen Kuss und kann sogar die Augen schließen, während diese Fotos gemacht werden.

Tom kramt in seiner Jacketttasche und nimmt den Ring, den ich ihm vorher gegeben hatte, damit niemand Nachfragen stellt, in seine Hand.

Schließlich steckt er ihn mir an und lässt meine Hand gar nicht mehr los.

Es war ein riesen Geheimnis. Niemand wusste etwas von uns. Nicht einmal unsere Familien und unsere Freunde.

Es hatte so einen geheimnisvollen und diskreten Effekt auf unsere Beziehung. Als Schauspieler fällt es eben auch nicht so schwer, in der Öffentlichkeit so zu tun, als wären wir nicht mehr als Kollegen, obwohl wir jede Nacht miteinander verbringen.

Vier Jahre blieb die Beziehung geheim. Wir ließen uns nicht zusammen erwischen und die meiste Zeit unserer Zweisamkeit verbrachten wir zuhause. Um rauszugehen und in die jeweils andere Wohnung zu gelangen, trugen wir Perücken und Sonnenbrillen und einen anderen Kleidungsstil als üblich.

Niemand hatte uns durchschaut.

Als er mir vor einem halben Jahr den Antrag machte und ich ja sagte, dauerte es nicht lange und wir entschieden uns für eine freie Trauung und waren kurz darauf die glücklichsten Menschen der Welt.

Nun kann ich Toms Hand auch in der Öffentlichkeit halten und ihn so ansehen, wie ich es sonst nur zuhause konnte.

The Marvel's: One ShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt