91 Bucky & Bruce

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Die kalte Abendluft weht um meine nackten Beine, als ich auf die kleine Terrasse mitten in New York City trete

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Die kalte Abendluft weht um meine nackten Beine, als ich auf die kleine Terrasse mitten in New York City trete.

Die Autos rund um mich herum hupen und mit jedem Atemzug, den ich mache, werde ich automatisch etwas ruhiger und lasse die Tränen, die in mir aufgestiegen waren, trocknen.

„Fuck", flüstere ich immer wieder leise und halte meinen Bauch, während ich weiß, dass alle anderen Avengers grade im Tower sitzen und gemeinsam ein Bier nach dem anderen herunterkippen, wenn Tony nicht mit seinem Gin zu ihnen kommt und sie auffordert, diesen zu trinken.

Der Himmel ist klar und ich lege meinen Kopf in den Nacken, mit der Hoffnung, dass meine Probleme sich so in Luft auflösen. Doch ich bekomme alles einfach nicht aus dem Kopf.

Hinter mir öffnet sich eine Tür und ich drehe mich um.

Bucky betritt den Balkon mit hochgezogenen Augenbrauen und bleibt mit in die Hüften gestemmten Armen vor mir stehen.

„Hey", bringe ich kaum hörbar heraus.

„Hey", haucht Bucky zurück.

Er sieht sich eine Weile neben mir die Aussicht an und sieht dann wieder verwirrt zu mir.

„Ich bin hergekommen, weil ich dachte, dass du hier runterspringen willst, Christine", murmelt er und ich muss kurz lächeln.

„Wie kommst du auf solche Ideen?"

Dann herrscht eine Weile Stille zwischen uns.

„Naja, du bist einfach so von der Party verschwunden", stellt er dann fest.

„Und ich wusste nicht wieso".

Ich nicke und verschränke meine Arme vor meiner Brust. Ich kicke einen Stein aus dem Weg und lehne mich dann gegen die kalte Glastür des Balkons.

„Du kannst es mir erzählen", flüstert Bucky und steht wieder neben mir.

„Ich weiß, Bucky. Ich weiß".

Langsam fahre ich mir durch die Haare und massiere meine Schläfen, doch die Kopfschmerzen vergehen dennoch nicht.

„Mir war schlecht", bringe ich dann leise hervor.

Bucky setzt sich auf den Glashocker.

„Ich werde dir wohl zwei Geheimnisse verraten müssen, damit du den Zusammenhang verstehst", murmle ich.

Bucky nickt und scheint bereit für mehr Informationen.

„Bruce und ich sind zusammen", bringe ich kleinlaut heraus.

Erst zieht Bucky seine Augenbrauen überrascht hoch, nickt dann jedoch ohne weitere Worte.

„Wir haben lange versucht, schwanger zu werden, Bucky".

Nun atmet er nochmal ein und bläst seine Backen auf. Jedoch nickt er nochmals.

„Und dann?"

Nun bin ich diejenige, die ihre Augenbrauen überfordert hochzieht.

„Ich habe meine Sachen aus meiner alten Wohnung geholt und dabei bin ich, obwohl es anders abgesprochen war", setze ich an, Bucky jedoch unterbricht mich.

„Auf Jonathan getroffen?"

Ich rühre keinen Muskel meines Körpers.

„Ja", hauche ich dann leise.

„Und lass mich raten", redet er weiter.

„Dann habt ihr etwas sehr Unverantwortliches und Unreifes getan".

Wieder kann ich nur nicken.

„Jetzt weißt du nicht, ob du es Bruce erzählen oder verheimlichen solltest, stimmt's?"

„Hast du Wanda ihre Kräfte abgenommen?"

Ich muss ein wenig lächeln. Das ist das schöne daran, wenn man mit Bucky redet. Er wirkt zwar meistens ziemlich gelangweilt, genervt oder traurig, aber ein Lächeln kann er einem immer entlocken.

„Ich war letztens in einer Bibliothek, Christine", setzt er dann an und steht wieder auf.

„Und dort habe ich ein Buch gefunden".

„Wow, was eine Überraschung, Buck".

„Wie du fünfzig Prozent aller deiner Probleme lösen kannst", nennt er mir den Titel.

„Ich hab das Buch zweimal gekauft".

„Gott", stoße ich aus und lege meine Hand an meine Stirn.

„Mit welcher Intention?"

„Dass ich so alle meine Probleme lösen kann, also hundert Prozent".

Bucky zuckt mit den Schultern, scheint aber genau in diesem Moment zu verstehen, was er da grade gesagt und vor ein paar Tagen getan hatte.

„Dann kannst du ja jetzt eins haben", murmelt er dann.

Ich lege meine Hand in meinen Nacken und sehe auf meinen Bauch.

„Ich möchte aber keinen Tipp aus einem Buch, sondern einen Rat von einem Freund", flüstere ich und lege eine Hand auf meinen Bauch.

Bucky scheint kurz in sich zu gehen und sieht derweil auf meinen Bauch. Immer wieder zuckt sein Augenlid.

„Hast du es denn Jonathan schon gesagt?"

Ich schüttle meinen Kopf.

„Und es kann auch wirklich nur von Jonathan sein?"

Dieses Mal nicke ich.

„Du solltest es Bruce nicht sagen", platzt Bucky dann plötzlich heraus.

„Und Jonathan auch nicht".

Verwirrt sehe ich zu ihm. Um ehrlich zu sein, hätte ich nämlich mit einem anderen Ratschlag von Bucky gerechnet.

„Wi-...wirklich, Bucky?"

Er verschränkt seine Arme und steht fest vor mir.

„Es ist besser so, wenn man Geheimnisse für sich behält".

Da hat er vielleicht recht. Er ist schon über hundert Jahre alt. Gut, er hat ein paar Jahre lang davon gelebt, zu morden und zu verfolgen, aber dennoch ist er jetzt wieder ein ganz normaler Mensch, wie auch ich es bin.

„Ich weiß nicht Bucky", raune ich, gehe an ihm vorbei an den Balkon und stütze mich auf dessen Geländer auf.

„Was weißt du nicht?"

Bucky stützt sich neben mir ab.

„Ich bin seit verdammten drei Jahren mit Bruce zusammen, Bucky", beginne ich ihm lauthals zu erklären.

„Ich weiß nicht, ob ich Bruce jahrelang vorlügen kann, dass das Kind in meinem Bauch nicht von ihm sondern von meinem Ex Jonathan ist".

Hinter mir fällt eine Tür ins Schloss. Noch halte ich eine kurze Weile lang Blickkontakt mit Bucky, bevor ich mich umdrehe und genau das zu Gesicht bekomme, was mir den letzten Rest gab, zu überlegen, ob ich einfach springen sollte. Runter vom Balkon, um all meinen Problemen zu entgehen und ein friedlicheres Leben im Himmel zu leben, ohne den ganzen Stress und die Angst.

„Wie bitte", fragt Bruce, welcher soeben die Klinke der Glastür berührt, um nicht umzukippen.

Ich beuge mich etwas über den Rand des Balkons, kann Bucky und Bruce noch irgendetwas sagen hören und grade als ich einmal tief einatme und über das Geländer schlage, hält Bucky mich mit seinem Metallarm fest und ich hänge am Starktower herunter, während Bruce mich geschockt ansieht.

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