83 Peter Parker

136 6 0
                                    

„Dad, hör zu

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

„Dad, hör zu. Ich kann da nie wieder hingehen", quengle ich und stelle meinen Rucksack auf den Stuhl.

„Christine. Es tut mir leid, aber da musste ich auch durch. Du gehst. Letzte Woche hast du schon gefehlt. Am Ende wirst du deinen Abschluss nicht schaffen und all das bereuen, wofür du dich jetzt entscheidest".

Dad geht um seinen Tisch in der Lounge und legt mir bemitleidend beide Hände auf die Schultern.

„Sag den Idioten doch einfach, dass du die Tochter von dem großen Tony Stark bist. Und falls einige das noch immer nicht wissen, dann eben von Iron Man. Sie werden dich lieben", schlägt Dad vor und grinst.

„Nein. Nein, Dad. Ich will nicht immer in deinem Schatten stehen müssen. Ich brauche eigentlich nur einen einzigen Freund oder eine Freundin in der Schule. Das würde mir das Leben sehr viel einfacher machen".

Dad legt seinen Kopf schief und scheint zu überlegen. Plötzlich verwandelt sich sein sonst ziemlich genervtes Gesicht in ein lächelndes.

„Dad", frage ich und lege nun ebenfalls den Kopf schief.

„Süße, ich glaube du musst los".

Damit schiebt er mich vor die Haustür und ich steige in den leeren Bus ein. Schon auf dem Weg mache ich mir immer Gedanken darüber, an welchem Ort ich mich heute in den Pausen verstecken könnte. Mal sind es die Toiletten, mal das Café am anderen Ende der Straße, in dem ich dann nicht mal etwas bestelle. Aber jeden Tag brauche ich ein anderes Versteck, weil mich immer irgendjemand findet, Fotos von mir macht und diese postet, damit die anderen auch Bescheid wissen.

Natürlich habe ich schon häufig überlegt allen zu erzählen, dass ich Tony Starks Tochter bin, aber das würden sie mir eh nicht glauben und nur noch mehr über mich lachen.

Als ich aus dem Bus aussteige, treffen mich sofort die ersten Blicke und Gekichere ist eindeutig zu vernehmen.

Flash und sein Freundeskreis stehen wie immer neben dem schwarzen Brett und ich muss mich leider noch vor Schulbeginn für eine der Nachmittagsarbeitsgemeinschaften eintragen, da ich sonst zufällig einer zugeteilt werde. Selbst verständlich hatte ich mich die letzten Tage auch schon davor gedrückt, mich einzutragen, weil ich Angst hatte einen blöden Spruch oder so abzubekommen.

Kaum stehe ich am Brett und hole meinen Stift heraus, bemerke ich Flashs Blick von der Seite.

„Hey, Süße", sagt er und ich bemerke, wie ich augenblicklich rot werde.

Immer schneller atme ich ein und alle Buchstaben, die auf den Blättern zum Eintragen stehen, verschwimmen. Fast schon tanzen sie vor meinen Augen und ich beginne zu schwitzen. Das ist nicht grade vorteilhaft bei einem grauen Shirt.

„Geh doch in das Basketballteam. Ich habe gehört, da brauchen sie noch einen Auswechselbankwärmer".

Natürlich beginnt seine Clique sofort über seinen dummen Witz zu lachen.

„Wenn überhaupt, dann heißt das Ersatzbankwärmer, Flash".

„Ach, wirklich? Bei deiner Figur dachte ich, du würdest dich damit dafinitiv nicht auskennen".

Schnell schlucke ich, während er seine Arme vor seiner Brust verschränkt. Schnell muss ich mir einen Konterspruch überlegen, doch grade als mir einer einfällt, wendet Flash sich schon ab.

„Immerhin habe ich mehr im Hirn als du", sage ich dennoch und schultere meine Tasche.

Sofort dreht er sich um und zieht seine Augen zu Schlitzen. Schritt für Schritt kommt er immer näher auf mich zu. Vor Problemen soll man nicht weglaufen, sondern sich ihnen stellen, hatte Dad mich immer gelehrt. So bleibe ich stehen und bemerke, wie meine Knie beginnen zu zittern.

Inzwischen hatten wir natürlich Aufmerksamkeit erregt und alle Augenpaare auf dem Schulhof sind auf uns gerichtet.

Aus dem Augenwinkel sehe ich, wie sich die Tür neben uns öffnet und ich hoffe einfach, dass es eine Lehrkraft ist, welche sich zwischen das auf und zukommende Drama stellt.

Aber es ist nur ein Junge. Ein gleichaltriger, mit braunen Haaren. Ich werfe ihm einen kurzen Blick zu, weil ich Flash nicht mehr ansehen möchte und kann erkennen, dass er eines der ausgestellten Physikprojekte von letzter Woche in den Händen hält. Da ich diese Ausstellung leitete, gemeinsam mit Miss Stewards, mache ich also schnell ein paar Schritte zu ihm und nehme ihm das Projekt ab.

„Du kannst das doch nicht einfach mitnehmen. Derjenige, der es gebaut hat, soll das entweder in der Schule lassen, oder zur Bewertung bringen", mache ich ihm schnell klar.

Ich sehe auf den Metallbanner, der auf jedem der Projekte mit dem Namen und der Klasse drauf angebracht wurde.

Peter Parker.

„Das bin ich", gibt der Junge verwirrt, aber auch lächelnd zurück.

Ich sehe an ihm herauf und runter und mein Mund geht ein Stück weit auf, um mich bei ihm zu entschuldigen.

„Ich bringe es grade zur Bewertung zu Mister Johna", erklärt er weiter.

Schnell gebe ich ihm das Projekt zurück. Er war also derjenige, der die Anziehungskraft so ausgezeichnet dargestellt hatte. Über Peter hatte ich schon mehrere Male in der Schülerzeitung gelesen. Er hat beim akademischen Zehnkampf mitgemacht und den Sieg in der letzten Runde gesichert.

Skeptisch wirft er einen Blick über den Schulhof, welcher uns noch immer begutachtet.

„Wenn du willst, kannst du mitkommen", sagt er etwas lauter.

„Und ich schwöre dir, das solltest du auch tun", flüstert er in mein Ohr, nachdem er sich leicht vorgebeugt hatte.

„Danke, Peter", flüstere ich zurück und ein Lächeln huscht über meine Lippen.

Glücklich helfe ich ihm dabei sein Projekt zu Mister Johna zu bringen, ohne dass wir dabei ein einziges Wort wechseln.

The Marvel's: One ShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt