Kapitel 28 - Janey
(2 Wochen später)
Wir hielten vor einem riesigen, goldenen Tor. Max ließ die Fensterscheibe herunter und begrüßte den Pförtner, der ihn ebenfalls breit angrinste. »Hallo Kilian!«
Max nickte. »Wie gehts es Ihnen, Paul?«
Der Mann mittleren Alters mit dunkler Haut zog an seiner Mütze und antwortete: »Gut, gut! Und Ihnen?«, fragte Paul in Gegenzug.
»Auch gut, Danke!«, antwortete Max und zeigte auf mich. »Paul, darf ich Ihnen meine Freundin Janey vorstellen!« Beide Augenpaare richteten sich auf mich und ich stammelte. »Hallo Paul!«
Der Gedanke daran, dass Max mich als seine Freundin vorstellte, ließ mich etwas erröten. Paul nickte und schenkte mir ein freundliches Lächeln. »Hallo!« Dann sagte er: »Ich kündige Sie an.«
Max nickte und ließ die Fensterscheibe wieder hochfahren, als der Mann zurück zudem Häuschen ging. Wenige Sekunde später fuhr das Tor zur Seite.
Wir fuhren auf den Landsitz, seiner Mutter mit ihrem jetzigen Ehemann, wo die Hochzeit von seiner Schwester und ihren Verlobten stattfinden sollte. Wir würden die restlichen zwei Tage bis zur Hochzeit hier bleiben. Ich war sehr aufgeregt, ich würde in wenigen Minuten seine ganze Familie kennenlernen. Natürlich gab es da auch noch die Sache mit der Fotografie, dennoch würde ich Max Mutter, seine andere Schwester und seinen Stiefvater kennenlernen.
Max startete den Motor und wir fuhren einen von Kies bedeckten Weg hinauf. Als wir auf ein riesiges Haus zu fuhren, blieb mir die Luft weg. Ich lehnte mich etwas weiter nach vorne, um besser durch die Windschutzscheibe spähen zu können.
»Das ist das Haus deiner Mutter?«, fragte ich beeindruckt. Ich hörte das er ein kleines Lachen aus stieß. »Ihr Mann Gustav hat es ihr zum Hochzeitstag geschenkt.«
Ich lehnte mich wieder zurück in den Sitz. »Wann wolltest du mir erzählen, dass deine Familie vermögend ist?«, fragte ich geplättet. Als er vor dem Haus hielt und den Motor abstellte, antwortete er: »Nun ja, das spielt keine große Rolle in meinem Leben, da ich mein eigenes Geld verdiene.«
Wir stiegen aus und ich konnte nicht anders als mich direkt dem Haus zuzuwenden. Es war nicht nur ein Haus, nein er war viel mehr eine Art Schloss. In Weiß, mit goldenen Vertäfelungen, die im Sonnenlicht makellos strahlten. Die Treppen, die hinauf zur Eingangstür führten, wurden durch zwei dicke Balken gerahmt. Ich hatte schon viele luxuriöse Häuser gesehen, ich wohnte ja selbst in einem, aber das haute mich vom Hocker.
»Bist du so weit?«, fragte Max als er neben mir stand. Er hatte unsere Koffer in der Hand. Wie in Trance nickte ich, ohne den Blick abzuwenden. Ich hörte Max leise neben mir lachen. »Man sollte annehmen, dass du so was gewohnt bist, Prinzessin, ist schön dich so erstaunt zu sehen.«
Das holte mich wieder zurück. »Du bist wirklich sehr witzig, Max!« Ich wandte mich zu den Stufen, doch er ergriff mein Handgelenk.
»Warte mal kurz.« Ich lächelte ihn an. Er musterte mein Gesicht, dann sagte er: »Du weißt schon, dass du mich da drin nicht Max nennen kannst! Keiner in meiner Familie außer Filiz weiß von Max Fisher. Du solltest mich in ihrer Gegenwart besser Kilian nennen.«
Ich runzelte die Stirn. Natürlich hatte ich gewusst, dass sonst niemand außer Filiz wusste, was er beruflich tat, doch darüber nachgedacht, dass ich ihn hier nicht mehr Max nennen konnte, hatte ich nicht. Es war seltsam für mich ihn mit Kilian oder Kil anzusprechen, obwohl es sein richtiger Name war. Ich nickte. Er ließ mich los.
Wir ließen die Stufen hinter uns und nachdem Max die vergoldete Klingel gedrückt hatte, öffnete uns wenige Sekunden später eine blonde Frau die Tür. Sie hatte ein breites Lächeln auf ihren Lippen und reagierte genau wie Filiz als sie Max sah. Sie breitete ihre Arme aus und umschloss ihn fest. Er ließ die Koffer auf den Boden sinken und erwiderte ihre Umarmung. »Kilian, mein Junge, wie schön, dass du da bist!«
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Atme, wenn du kannst
Mystery / ThrillerEigentlich sollte es für Janey ein entspannter Urlaub vor ihrer Hochzeit werden, aber eine Begegnung mit einem überaus attraktiven Mann, bringt sie in ungeahnte Schwierigkeiten. Schon bald muss sie sich entscheiden, will sie leben oder sterben? Jan...