Weltmeisterschaft

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Am Nachmittag schlendertenn wir vier an den Verkaufsständen vorbei, wo wir uns Fanartikel kaufen wollten. Harry kaufte jedem von uns ein Omniglas, mit dem man das Geschehende widerholen und vergrößern konnte. Das war Ron ziemlich peinlich. Er hatte sein gespartes Geld schon für einen Hut mit tanzenden Kleeblättern, eine Mini-Version von Viktor Krum und eine grüne Rosette ausgegeben. Ich kaufte drei grüne Schals für Irland. Auch Bill, Charlie und Ginny hatten grüne Rosetten vorzuzeigen und Mr Weasley hielt eine große Flagge für Irland in der Hand. Fred und George hatten kein Geld für Souvenirs, seit sie Ludo all ihre Ersparnisse gegeben hatten. Deshalb hatte ich ihnen jeweils einen Schal mitgebracht. Und dann machten wir uns auf den Weg zum Spielfeld. Wir folgten Arthur den Weg entlang. Den Rufen und dem Lärm nach waren tausende auf dem Weg. Zwanzig Minuten gingen wir durch den Wald, bis wir hinter den Bäumen hervorkamen und uns im Schatten eines riesigen Stadions befanden. Ich war schon öfter mit den Malfoys auf Spielen gewesen, aber nicht bei einem so großen. "Hunderttausend Plätze!", sagte Mr Weasley stolz. "Erstklassige Plätze!", sagte die Ministeriumshexe am Eingang. "Ehrenloge! Gleich die Treppe rauf, Arthur, bis es nicht mehr höher geht" Die Treppen im Stadion waren sehr hoch. Wir stiegen mit einer riesigen Menge hoch, von der sich allmählich alle rechts und links in den Türen zu den Tribünen verloren. Am Ende der Treppe traten wir in eine Loge. Sie bildete den höchsten Punkt des Stadions und lag genaau in der Mitte zwischen den goldenen Torstangen. Etwas zwanzig Stühle waren dort aufgestellt und wir setzten uns in die erste Reihe. Wir sahen auf das Schauspiel herunter. Hunderttausende Hexen und Zauberer fanden ihre Plätze auf den Tribünen. Ich schaute mich um, um zu sehen, wer noch in unserer Loge saß. Noch war niemand da, außer ein kleines Wesen, das hinten auf einem Platz hockte. Das Wesen trug ein Geschirrtuch wie eine Toga umgebunden und hatte fledermausähnliche Ohren. Es sah aus wie Dobby. Es war nicht Dobby, aber ein anderer Hauself. Ich hatte Dobby vor zwei Jahren aus den Fängen seiner Besitzer, den Malfoys, befreit. "Dobby?", fragte Harry. "Haben Sie mich gerade Dobby ganannt, Sir?", piepste die keine Elfe. "Entschuldigung, ich habe dich mit jemandem verwechselt", sagte Harry. "Aber ich kenne Dobby, Sir! Mein Name ist Winky, Sir", piepste sie. "Ich bin Emily Black und das ist Harry Potter", stellte ich uns vor. "Dobby spricht immer und immer von Ihnen beiden!", sagte Winky. "Wie geht es ihm?", fragte ich. "Wie bekommt ihm die Freiheit?", fragte Harry. "Bei aller Wertschätzung, Sir, aber die Freiheit ist ihm zu Kopf gestiegen. Er hat zu hohe Ansprüche, findet keine Stelle" "Aber warum denn?", fragte Hermine, die sich jetzt auch umgedreht hatte. "Er will für seine Arbeit bezahlt werden, Miss", sagte Winky. "Aber warum sollte er das nicht werden?", fragte meine Freundin. "Hauselfen werden nicht bezahlt!", piepste die Hauselfe. "Nein, nein, nein. Ich sag zu Dobby, such dir ne nette Familie und bleib dort, Dobby. Will jetzt auf einmal das süße Leben genießen, und das bekommt einem Hauselfen nicht gut" "Nun, es wird Zeit, dass Dobby ein wenig Spaß hat", sagte ich. "Hauselfen sollten keinen Spaß haben, Emily Black", stieß Winky hervor. "Hauselfen tun, was man ihnen befiehlt. So weit oben mag ich gar nicht sitzen. Mein Meister schickt mich zur Ehrenloge und ich gehe, Miss", sagte Winky. "Aber warum hat er dich hochgeschickt, wenn er weiß, dass dir die Höhe nicht bekommt?", fragte ich. "Meister will, dass ich ihm einen Platz besetze, Emily Black, er hat so viel zu tun", erklärte die Hauselfe. Sie warf einen furchterregenden Blick zur Brüstung und versteckte ihre Augen dann wieder hinter ihren Armen. "Das ist also eine Hauselfe. Komische Wesen, oder?", sagte Ron. "Dobby war noch komischer", sagte Harry. Wir drehten uns wieder zu dem Feld. Es hatten fast alle schon Platz genommen. Ich guckte durch mein Omniglas. Ich sah zwei Männer, die sich unterhielten. Der eine bohrte sich in der Nase. Ich drückte auf wiederholen und konnte nocheinmal sehen, wie er in seiner Nase bohrte. Hermine blätterte durch ihr Programmheft. "Vor dem Spiel zeigen die Mannschaften noch ihr können", las sie. "Das lohnt sich immer!", meinte Mr Weasley. "Die Mannschaften bringen nämlich Geschöpfe aus ihren Ländern mit, die eine Show einlegen" Die nächste halbe Stunde schüttelte Arthur ständig irgendwelchen Leuten die Hand. Als Cornelius Fudge, unserer Zaubereiminister, herein kam, begrüßte er mich und Harry mit einem Handschlag. Wir kannten uns ein wenig und es war offensichtlich, dass er uns sehr mochte. "Harry Potter und Emily Black", stellte er uns dem bulgarischen Minister vor. Der Mann schien kein Wort Englisch zu sprechen, aber dafür sah er meine Narbe, da ich eine schwarzen Wellen zu einem Zopf gebunden hatte, und deutete darauf. Dann erzählte er irgendwas aufgeregt. "Ich bin kein großer Sprachgenie, dafür brauche ich sonst immer Barye Chrouch", flüsterte Fudge uns zu. "Ah, seine Hauselfe besetzt seinen Platz... ah, und hier kommt Lucius!" Ich erschrack nicht, weil Winky Chrouchs Elfe war, sondern weil Lucius, Draco und Narzissa die Loge betraten. "Ah, Fudge. Wie geht's?", sagte Malfoy und streckte dem Minister die Hand hin. "Ich glaube meine Frau Narzissa kennen Sie noch nicht? Und unseren Sohn, Draco?" "Angenehm, angenehm", sagte Fudge. "Diese beiden kennen Sie wahrscheinlich schon, nicht? Harry Potter und Emily Black - ach, jetzt erinnere ich mich! Wohnt sie nicht sogar bei euch, Lucius? Eine tolle Pflegetochter haben Sie da! Stehts freundlich" "Ja, sie war auch immer artig", log Lucius. "Emily wohnt nicht mehr bei ihnen!", sagte Harry. "Warum das denn?", fragte der Minister. "Nachdem Mr Malfoy mich letztes Jahr in den Ferien geschlagen hat, so dass ich ins St. Mungo Hospital musste, wollte ich nicht zurück", erklärte ich. "Ich wollte zu meiner Freundin, Hermine Granger. Sie haben sie schon kennengelernt, Fudge, und fanden sie sehr nett. Nun, Lucius hat sie al's Schlammblut beleidigt und mich geschlagen, weil ich zu ihr wollte. Eine längere Geschichte, erzähle ich Ihnen gerne, aber nicht jetzt, Minister", sagte ich. Lucius schenkte mir einen Todesblick. "Oh - nun-" "Wir sollten jetzt das Spiel genießen", unterbrach Lucius den Minister und die drei setzten sich in die Reihe hinter uns. "Schleimiges Pack", murmelte Ron, woraufhin ich ihm leicht in die Rippen stieß. Ludo Bagman platzte in die Loge und sagte: "Sonorus!" Dann erhob er die Stimme über die Wolke aus Lärm, die das ausverkaufte Stadion besetzte. "Meine Damen und Herren... wilkommen! Wilkommen zum Endspiel der 422 Quidditch-Weltmeisterschaft!" Die Zuschauer kreischten und klatschten. "Und jetzt möchte ich Ihnen ohne weiteres Brimborium unsere Gäste vorstellen... die bulgerischen Mannschaftsmaskottchen!" Die rechte Kurve des Stadions, ein scharlachroter Block, jubelte laut. Auf einmal glitten hundert Veela über das Spielfeld. Sie hatten helle, glitzernde Haut und langes blondes Haar. Dann begannen die Veela zur Musik zu tanzen. Harry und Ron schienen wie erstarrt uns starrten unverwand auf die schönen Frauen. Als sie aufhörten zu tanzen, riss Ron sich seinen grünen Hut vom Kopf. Auch Harry sagte: "Ich bin für Bulgarien" "Tsss", sagte Hermine laut. "Und nun", dröhnte Bagman, "kommt das Maskottchen der irischen Nationalmannschaft!" In diesem Augenblick schien ein Komet ins Stadion zu rauschen. Er drehte eine Runde und teilte sich in zwei kleinere Kometen, die jeweils auf eine Torseite des Spielfelds zusausten. Ein Regenbogen spannte sich plötzlich über das Spielfeld und verband die beiden Lichtkugeln. Nun verschwand der Regenbogen, die Kugeln flogen auf einander zu und verschmolzen zu einem Kleeblatt, das in den Himmel stieg. Eine Art goldener Regen schien sich daraus zu ergießen. "Klasse!", rief ich, als das Kleeblatt über unsere Köpfe flog und Münzen herunterregnen ließ. Das Kleeblatt bestand eigentlich aus Leprechans. Das waren irische kleine Kobolde, die rote und grüne Schürzen trugen. Das große Kleeblatt löste sich auf, die Leeprechans schwebten hinunter aufs Feld und ließen sich gegenüber den Veela nieder, um sich das Spiel anzusehen. "Und jetzt, meine Dame und Herren, ein herzliches Willkommen für die bulgarische Quidditchmannschaft!", rief Ludo. "Ich sage nur Dimitrow! Iwanowa! Zograf! Lewski! Vulkanow! Volkow! Uuuuund - Krum!" Die Spieler in ihren roten Umhängen schossen aufs Feld und flogen ein paar Runden. "Das ist er! Das ist er!", rief Ron aufgeregt und zeigte auf Krum. Ich stellte mein Omniglas scharf und beobachtete den Sucher. Krum war schlank, dunkelhaarig und fahlgesichtig, hatte eine krumme Nase und dichte schwarze Augenbrauen. Er sah aus wie ein übergroßer Raubvogel. Kaum zu glauben, dass er erst 18 war. "Und jetzt begrüßen Sie bitte herzlich die irische Quidditchmannschaft!", rief Ludo. "Ich stelle vor - Conolly! Ryan! Troy! Mullet! Moran! Quigley! Uuuuund - Lynch!" Ich jubelte laut. "Ava Moran ist mein größtes Vorbild!", sagte ich zu Harry und Ron. Sie war eine fantastische Jägerin und ich wollte später unbedingt so gut fliegen können wie sie. Die sieben Gestalten schossen aufs Feld. Ich drehte den kleinen Knopf am Omniglas und erkannte, dass alle Spieler einen Feuerblitz flogen. Den gab es erst seit letztem Jahr und mein Vater, Sirius Black, hatte mir so einen geschenkt. "Und hier, aus dem fernen Ägypten, unser Schiedsrichter, Hassan Mostafa!" Der Schietzrichter mit einem goldenem Umhang betrat das Spielfeld ebenfalls. Er trug eine Pfeife um den Hals und trug eine schwere Holzkiste in den Händen. Er stellte sie hin, öffnete sie und sowohl zwei Klatscher als auch der Goldene SChnatz, den ich nur eine Sekunde sehen konnte, bevor er verschwand, flogen heraus. Er nahm den Quaffel in die Hand. Auf Bagmans "Looos!" warf er ihn in die Höhe. Moran schnappte sich den Ball. Ich stand auf und jubelte. "Moran am Ball! Mullet! Moran! Troy! Dimitrow! Wieder Mullet! Troy! Lewski! Moran!", kommentierte Bagman. Ich verfolgte alles mit meinem Omniglas. Die Jäger warfen sich den Quaffel so rasch zu, dass Bagman nur Zeit blieb, ihre Namen zu nennen. "Oh -Oh! Sie machen einen Falkenkopf-Angriff!", rief ich. "Den haben Angi, Alicia und ich auch gemacht!" Aufgeregt verfolgte ich das Geschehen, bis Harry mich nach einiger Zeit anstupste und auf Lynch, den irischen Sucher zeigte. Dieser stürzte sich in die Tiefe. "Er hat ihn gesehen! Er hat den Schnatz gesehen!", rief Charlie. "Aber Krum holt auf!", brüllte Harry. Die krachen doch auf's Feld!", kreischte Hermine, da die beiden dem Boden immer näher kamen. "Tun sie nicht!", polterte Ron. "Lynch schon!", rief Harry. Und er hatte Recht. Lynch schlug mit enormer Wucht auf die Erde. "Der Schnatz, wo ist der Schnatz?!", brüllte Charlie. "Er hat ihn - Krum hat ihn - das Spiel ist aus!", rief ich. Die Anzeigetafel ließ BULGARIEN: 160 IRLAND: 170 in die Menge leuchten,, die offenbar noch nicht begriffen hatte, was geschehen war. Dann begonnen die irischen Fans immer lauter zu poltern und die Spannung löste sich in Freudenschreien auf. !Irland gewinnt!", rief Bagman, der offenbar wie die Iren vom plötzlichen Ende des Spiels überrascht worden war. "So ein Idiot, dieser Krum!", sagte ich., "Er hat den Schnatz gefangen, obwohl Irland 160 Punkte Vorsprung hatte!" "Er wusste, dass sie nie aufholen würden", sagte Harry. "Die irischen Jäger waren einfach zu gut...", sate ich nd machte Freundensprünge. Plötzlich blendete uns ein helles Licht. Die Ehrenloge wurde beleuchtet, damit alle die Pokalübergabe sehen konnten. Am Eingang der Loge kamen zwei Zauberer, die den mächtigen Pokal trugen und ihn Cornelius Fudge aushändigten. "Bitte einen herzlichen Applaus für die edlen Verlierer - Bulgarien!", rief Bagman. Und die Treppe hoch in die Loge kamen die sieben geschlagened bulgarischen Spieler. Die Menge klatschte anekennend. Tausende Omnigläser blitzten zu unserer Loge hoch. Die Spieler gingen zu Fudge. Krum ließ die Schultern sinken und seine Nase sah platt aus. Und dann kam das irische Team. Mullet und Conolly stützten den grinsenden Lynch, dessen Augen in verschiedene Richtungen sahen. Ich klatschte heftig, als Troy, Quigley und Moran den Pokal in die Höhe hoben. Als die Spieler die Loge wieder verließen, standen Fred und George auf und stolperten breit grinsend zu Bagman. "Ach, ja... wie viel schulde ich euch noch gleich?", meinte dieser.

Emily Lily Black und das Trimagische TurnierWo Geschichten leben. Entdecke jetzt