die Unverzeihlichen Flüche

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Am Mittwoch hatten wir dann das erste Mal Verteidigung gegen die dunklen Künste. Harry und Ron setzten sich direkt vor den Lehrertisch in der ersten Reihe, Hermine am Tisch daneben zusammen mit Parvati und ich setzte mich zusammen mit Neville hinter Ron und Harry. Es dauerte nicht lange, da hörten wir schon das dumpfe Klocken von Moodys Metallbein. Moody kam zur Tür herein und setzte sich entspannt vor das Lehrerpult. "Diese Bücher könnt ihr gleich wieder wegstecken", knurrte er. Ich steckte mein Buch wieder zurück in meine Tasche, Neville schien erleichtert, denn er hatte sein Buch im Schlafsaal vergessen. Der Lehrer holte eine Liste raus und las jeden Namen vor. Dabei blieb sein normales Auge auf der Liste und sein magisches rundes Auge huschte von Schüler zu Schüler. "Gut", sagte er, nachdem er fertig war. "Ich habe hier einen Bericht von Professor Lupin über den Wissensstand eurer Klasse. Sieht so aus, als hättet ihr viel glernt im Umgang mit schwarzen Geschöpfen. Ihr habt Werwölfe, Grindelohs, Hinkepanks, Kappas, Rotkappen und Irrwichte durchgenommen - stimmt das?" Alle nickten. "Aber ihr liegt zurück - weit zurück - im Umgang mit Flüchen", sagte Moody. "Daher will ich euch ausführlich beibringen, was Zauberer sich gegenseitig antun können. Ich habe ein Jahr, um euch zu lehren, wie man mit den Dunklen-" "Was, Sie bleiben nicht länger?", platzte es aus Ron heraus. Moody sah ihn scharf an. "Du bist doch Arthur Weasleys Sohn, he?" Ron nickte auf Moodys Frage hin zustimmend. "Ja, ich bleibe nur ein Jahr... und das auch nur auf Dumbledores Bitte, dann gehe ich wieder in meinen Ruhestand zurück. Also, legen wir los. Flüche. Dem Zaubereiministerium zufolge soll ich euch Gegenflüche lehren und es dabei belassen. Eigentlich darf ich euch die verbotenen schwarzen Flüche erst im sechsten Schulljahr zzeigen. Vorher seid ihr angeblich noch zu jung, um damit fertig zu werden. Aber Professor Dumbledore hat mir erlaubt, euch diese Methoden zu zeigen. Ihr müsst wissen, was euch da draußen erwartet. Wie sollt ihr euch denn gegen etwas verteidigen, das ihr nie gesehen habt? Also... weiß jemand von euch, welche Flüche vom Ministerium mit den schwersten Strafen belegt werden?", fragte Moody. Ein paar hoben ihre Hand. Unter anderem auch ich, doch er nahm Ron dran. "Mein Dad hat mir von dem Imperius-Fluch erzählt", sagte Ron zögernd. "Ach ja, den kennt dein Vater natürlich. Hat dem Ministerium vor ein paar Jahren heftige Kopfschmerzen bereitet, der Imperius-Fluch" Moody öffnete die Schublade seines Schreibtisches und holte ein Einmachglas mit drei Spinnen darin raus. Er langte in das Glas, fing eine Spinne ein und setzte sie auf seine Hand, so dass alle sie sehen konnten. Dann richtete er seinen Zauberstab auf sie und murmelte: "Imperio!" Moody konnte nun alles mit ihr machen. Er ließ die Spinne von einem Faden herumschwingen und sie auf dem Tisch im Kreis drehen. Es sah sehr lustig aus. Alle lachten, außer Moody selbst. "Lustig, nicht wahr?", knurrte er. "Würdet ihr das auch lustig finden, wenn ich das mit euch machen würde?" Das Lachen erstarb. "Volkommende Unterwerfung... Ich könnte sie jetzt dazu bringen, aus dem Fenster zu springen oder sich zu ersäufen..." Moody nahm die Spinne und warf sie wieder in das Glas. "Weiß noch jemand einen? Einen verbotenen Fluch?", fragte er. Hermines Hand schoss erneut in die höhe und auch Neville hob seine Hand leicht. "Ja?", nahm Moody Neville dran. "Es gibt noch den... den Cruciatus-Fluch", sagte mein Freund leise, aber deutlich. "Richtig", sagte Moody, steckte seine Hand wieder in das Glas, zog eine andere Spinne heraus und legte sie auf den Tisch. "Engorgio!", zauberte er und die Spinne vergrößerte sich, Ron guckte ziemlich angeekelt. Moody hob erneut den Zauberstab und sagte: "Crucio!" Sofort falteten sich die Beine der Spinne über ihrem Körper zusammen - sie rollte auf den Rücken und begann unter fürchterlichen Krämpfen hin und her zu wippen. Sie gab keinen Laut von sich, doch wenn sie eine Stimme gehabt hätte, hätte sie geschrien. Moody zog seinen Zauberstab nicht zurüch und die Spinne begann noch heftiger zu zittern und zu zucken. "Aufhören!", kreischte ich. Neville neben mir hatte die Hände an die Tischplatte geklammert, das Gesicht weiß und seine weit aufgerissenen Augen waren evon Grauen erfüllt. Moody hörte auf und verkleinerte die Spinne wieder, doch sie zuckte immer noch. Ich nahm Nevilles Hand und streichelte ihm über den Rücken. Er hatte mir letztes Jahr in den Ferien erzählt, dass seine Eltern mit dem Cruciatus-Fluch gefoltert wurden und dadurch ihren Verstand verloren hatten, so dass sie sich nicht einmal an Neville, ihren eigenen Sohn erinnern konnten. "Schmerz", sagte Moody leise. "Man braucht keine Messer, um einen z ufoltern, wenn man den Cruciatus-Fluch beherrscht. Schön... kennt jemand noch einen?" Nur Hermine hob zitternd ihre Hand. Natürlich kannte ich auch den letzten Fluch, wie auch nicht, wenn man bei Lucius Malfoy aufgewachsen ist? Aber ich hoffte sehnlichst, dass Moody den letzten Fluch nicht vorführen würde. Ich schaute ihn mit einem hasserfüllten Gesicht an, als er Hermine dran nahm. "Avada Kedavra", murmelte meine beste Freundin. "Ja, der letzte iund schlimmste Fluch. Avada Kedavra, der tödliche Fluch...", knurrte Moody. Die letzte Spinne lief panisch auf dem Tisch herum und wollte entkommen, als wüsste sie, was sie erwartet. Moody hob den Zauberstab und donnerte: "Avada Kedavra" Ich hatte mein Gesicht zur Seite gedreht und meine Hände davor gehalten, so dass ich nichts sehen konnte, und dennoch fühlte ich, wie die Spinne sich nicht mehr bewegte. In der Klasse herrschte eine unangenehme Stille. Moody wischte die Spinne vom Tisch und sagte: "Nicht nett und nicht angenehm. Und es gibt keinen Gegenfluch. Man kann ihn nicht abwehren. Wir kennen bislang nur zwei Menschen, die ihn überlebt haben, und die sitzen hier unter uns. Alle schauten Harry und mich an. "Nun, um diesen Zauber zu beherrschen muss man sich gut mit der Magie auskennen und sie beherrschen. Wahrscheinlich würde niemand von euch den Zauber jetzt hier richtig ausführen können", erklärte Moody. "Diese drei Flüche - Avada Kedavra, Imperio und Crucio - nennen wir die Unverzeihlichen Flüche. Wer ihn an Mitmenschan benutzt, handelt sich einen lebenslangen Aufenthalt in Askaban ein. Holt eure Federn raus und schreibt mit", befahl er und den Rest der Stunde verbrachten wir damit, uns zu jedem der Flüche Notizen zu machen. Am Ende der Stunde stürmten alle aus dem Klassenzimmer und unterhielten sich über die Stunde, als wäre es eine tolle Show gewesen. Doch ich war mit meinen Gedanken immer noch bei Neville. "Alles gut?", fragte ich behutsam. "Ja - ja", murmelte mein verstört aussehender Freund. "Ist schon gut, Kleiner", sagte Moody und ging zu uns. "Willst du nicht kurz mit in mein Büro kommen? Keine Sorge... wir trinken zusammen ein Tässchen Tee..." Höchste widerwillig gab ich meinen Freund in die Hände von Moody, doch Neville ging mit und nach einem wütenen Blick auf Moody ging ich auch raus. Im Gemeinschaftsraum setzte ich mich zu Ron und Harry, die bereits ihre Hausaufgabe für Wahrsagen vor sich liegen hatten. Ich packte meine Sachen aus und machte mit. "Und woher sollen wir jetzt wissen, was wir da hinschreiben sollen?", fragte Ron hilflos. "Emily, was schreibst du da?", fragte Harry, da ich einfach anfing zu schreiben. "Das ist doch nicht schwer!", meinte ich. "Das ist doch sowieso alles Unsinn, also kann ich da auch Unsinn hinschreiben. Am Montag werde ich einen miesen Schnupfen bekommen, das liegt daran, weil Mars und Saturn ganz ungünstig zueinander stehen!", erklärte ich. "Du denkst dir also etwas aus?", fragte Harry. "Hast du eine bessere Idee? Ich glaube, am Montag wirst du etwas verlieren, weil Venus im zwölften Haus steht", überlegte ich und Harry schrieb das auf. "Ich werde am Montag in eine Prügelei geraten!", sagte Ron. "Und Dienstag werde ich eine üble Wette verlieren...", überlegte ich. Nach einer Stunde kam Hermine in den Gemeinschaftsraum. "Ich bin fertig geworden!", verkündete sie. "Ich auch", sagte ich un schaute zufrieden auf meine Vorraussagen für den nächsen Monat. "Wird kein besonders guter Monat für dich, oder?", lachte meine beste Freundin. "Meint ihr nicht, jeder merkt, dass ihr alles erfunden habt?", fragte sie. "Nein, bestimmt nicht!", meinte Ron. "Wir haben geschuftet wie die Hauselfen!" Hermine hob ihre Augenbrauen. "Ist doch nur'ne Redewendung", erklärte der Rothaarige. Seit Hermine sich für den Schutz gegen Hauselfen einsetzte, sollte man das Wort Elf in ihrer Gegenwart am besten nicht mehr verwenden. "Was ist dadrin?", fragte Harry un deutete auf das Kästchen, das Hermine mitgebracht hatte. "Gut, dass du fragst", meinte Hermine und hob den Deckel des kleinen Kästchens. Darin lagen 50 Anstecker in verschiedenen Farben, doch alle mit derselben Aufschrift: B.ELFE.R. "Belfer? Was ist das?", fragte ich. "Nicht Belfer!", stöhnte Hermine. "Es heißt B-Elfe-R und steht für Bund für ELFEnRechte" "Nie davon gehört", sagte Ron. "Natürlich niicht!", fauchte meine Freundin. "Ich hab ihn eben erst gegründet und jetzt sind wir schon vier Mitglieder", freute sie sich. "Du erwartest doch nicht von uns, dass wir mit diesen Ansteckern rumlaufen?", patzte Ron belustigt. "Doch!", entgegnete die Braunhaarihe. "Hermine, jetzt hör mit mal zu. Sie. Mögen. Es. Sie mögen es, versklavt zu sein! Schau dir Winky an!", sagte Ron laut. Hermine ignorierte ihn: "Unser Ziel ist es, den Hauselfen Rechte zu geben und als erstes müssen wir dafür Mitglieder anwerben. Ich dachte an zwei Sickel für die Mitgliedschaft - dafür gibt es einen Anstecker - und mit dem Erlös können wir unsere Flugblattkampagne bezahlen. Du bist die Schatzmeisterin, Emily - oben hab ich eine Sammelbüchse für dich - und Harry, du bist der Sekretär, also wär's gut, wenn du mitschreibst, was ich sage. Ron, du bist mein Assistent" "Du bist durchgeknallt", murmelte ich.

Emily Lily Black und das Trimagische TurnierWo Geschichten leben. Entdecke jetzt