~~~ Der Ball ~~~

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"Jetzt sagt schon - mit wem geht ihr zum Ball?", fragte Ron Hermine und mich neugierig. "Du glaubst uns also endlich", murrte Hermine. "Ja, aber jetzt sagt schon", drängte der Rothaarige. "Sagen wir euch nicht", sagte ich stur. "Tja, wir haben jetzt jedenfalls auch unsere Begleitungen", sagte Ron. "Wen?", fragte Hermine. "Sagen wir euch auch nicht. Das habt ihr jetzt davon", sagte Ron. "Gut, dann eben nicht", sagte ich schulterzuckend.

Am Weihnachtsmorgen weckte mich eine piepsige Stimme. "Emily Black?" Ich öffnete meine Augen und erschrack, denn direkt über mir waren zwei riesige grüne Glubschaugen. "Dobby!", sagte ich leise, damit ich Hermine, Parvati und Lavender nicht weckte. "Dobby bittet um Verzeihung", sagte der Hauself. "Dobby will Emily Black sein Geschenk überreichen" Ich setzte mich auf und schaltete meine Nachttischlampe an. "Oh, danke. Warte, ich hab auch was für dich", sagte ich. Das war eine Lüge. Ich hatte überhaupt nichts für Dobby gekauft. Also öffnete ich meinen Koffer und zog ein Paar Socken raus. "Tut mir Leid, ich hab vergessen, sie zu verpacken...", flüsterte ich. Doch Dobby schien sehr gerührt von den Socken. "Socken sind Dobbys liebste, liebste Kleidungsstücke!", quieckte er. "Aber im Laden haben sie einen Fehler gemacht und Emily Black zwei gleiche Socken gegeben!" Ich blickte auf die grünen Socken, die Dobby bis über die Knie reichten. "Bitteschön", sagte der Elf und reichte mir ein kleines Päckchen, und heraus kamen - Socken. "Dobby hat sie selbst gestrickt!" Ich fand es echt süß, wie viel Mühe sich Dobby gegeben hatte. Die eine Socke war hellrot und hatte ein Besenmuster aufgestrickt und die andere war grün und hatte kleine Knubbel. "Die sind wirklich toll geworden, danke, Dobby!", sagte ich glücklich. "Das freut Dobby sehr, aber er muss jetzt gehen, in der Küche kochen wir schon das Weihnachtsessen!", sagte Dobby und tappelte aus dem Schlafsaal. Meine anderen Geschenke packte ich später zusammen mit Hermine aus. Von ihr bekam ich ein Buck über Quidditch und ich schenkte ihr Zauberstab-Putz-Set. Von Sirius bekam ich ein praktisches Taschenmesser, von Ron eine Tüte Stinkbomben, von Harry und Hagrid jeweils einen Haufen Süßigkeiten und Mrs Weasly schenkte mir wie jedes Jahr einen selbstgestrickten Pullover. Dieses Jahr war er dunkelrot und wie immer mit einem großen E in der Mitte drauf. Remus schenkte mir ein schlichtes Armband mit einem roten Stein als Anhänger. Den ganzen Vormittag waren Ron, Harry, Hermine und ich im Gemeinschaftsraum und tauschten uns über unsere Geschenke aus. Mittags gingen wir dann zum großen Festessen in die Große Halle. Es roch köstlich und die Küche hatte sich mal wieder selbst übertroffen. Am Nachmittag gingen wir raus. Der Schnee war noch fast unberührt, nur die Schüler aus Beaxbatons und Durmstrang hatten auf dem Weg zum Schloss tiefe Abdrücke hinterlassen. Fred und George waren auch rausgekommen und forderten uns zu einer Schneeballschlacht heraus. Da konnten wir natürlich nicht nein sagen! Hermine stellte sich an den Rand und schaute lieber nur zu. Harry, Ron und ich stellten uns auf die eine Seite, die anderen beiden Weasleys auf die andre und dann ging es los. "Wir sollten jetzt gehen", sagte meine beste Freundin gegen fünf, während sie auf ihre Armbanduhr schaute. "Wie bitte, ihr braucht drei Stunden?", fragte Ron entsetzt. "Jetzt schon?", fragte ich, was ich gleich büßen musste, denn George traf mich mit einem Schneeball direkt am Ohr. Ich nahm einen Ball und warf ihn zurück, doch George wich aus. "Knapp daneben ist auch vorbei!", grinste er. Ich nahm noch einen Ball und lief nach vorn, bis ich direkt vor dem Rothaarigen war. Dieser drehte sich schützend mit dem Rücken zu mir, ich sprang und steckte ihm den Schneeball von oben in seinen Pullover. Er klopfte sich den Schnne raus und ich lachte. "Emily!", wiederholte Hermine. "Komme schon", sagte ich und sprintete ihr hinterher. "Mit wem geht ihr eigentlich?", rief Fred uns nach, doch wir antworteten nicht.

In unserem Schlafsaal angekommen ging ich erst einmal duschen, da mir eiskalt von der Schneeballschlacht war. Nachdem ich das gemacht hatte, war Hermine dran. Dann nahmen wir unsere Kleider und gingen in den Schlafsaal von Ginny. Sie war ganz aufgeregt und packte gerade ihr Kleid aus. Wir hatten abgemacht, dass wir uns zu dritt bei ihr im Schlafsaal fertig machen würden, weil in unserem Schlafsaal Lavender und Parvati sein würden und Ginnys Mitbewohnerinnen zur Zeit alle in der Bibliothek saßen und traurig waren, weil sie nicht mit durften. "Ich kann es immer noch nicht fassen, dass ihr beide einfach mit den beiden beliebtesten Jungs geht", sagte die Rothaarige schwärmerisch. "Das wird super", sagte Hermine. "Ich freu mich auch, aber ich hab ein bisschen Angst, dass ich stolper und auf die Nase fliege oder so", erklärte ich. "Erstens bin ich noch nie in Schuhen mit Absatz gelaufen, zweitens kann ich überhaupt nicht tanzen und drittens wissen wir alle wie tollpatschig ich sein kann", zählte ich auf. "Aber deine Schuhe haben doch nur einen kleinen Absatz, das schaffst du schon. Und wenn du fällst, tust du einfach so, als ob das zum Tanz dazu gehören würde", riet Ginny mir. "Ok. Ich glaub, ich mache mir einfach zu viele Gedanken", murmelte ich. "Wow, Hermine, du siehst wie eine Prinzessin aus!", lobte ich meine beste Freundin. Es war ein rosanes, wunderschönes Kleid. "Krum wird sich sofort verlieben", lächelte Ginny. "Ich bin nicht in Viktor verliebt, okay? Wir sind nur Freunde!", klärte die Braunhaarige uns auf. Ich nahm mein rotes langes Kleid aus der Schachtel und schlüpfte hinein. "Ginny, kannst du den Reißverschluss hinten zu machen?", fragte ich. "Klar" Hermine staunte: "Also Emily, wenn du findest, dass ich ein Prinzessinnenkleid habe, was hast du dann da? Das sieht wunderschön aus! Und es passt perfekt zu dir" Ich errötete leicht. "Danke", sagte ich. Ich freute mich wirklich über das Kompliment, denn das Kleid hatte meiner Mutter gehört. Während Ginny sich etwas schminkte, machte ich ihre Haare und Hermine machte meine Haare. Die obere Hälfte meiner schwarzen Wellen wurde hinten zu einem hübschen Knoten gebunden, den Rest ließ ich offen. Hermine hatte ihre Haare geglättet und in einen Knoten gebunden und Ginny hatte ich vorn zwei Strähnen geflochten und die hinten zu einem Zopf geflochten. Auch ihre unteren Haare ließ ich offen. Sie hatte ein rosa-grünes Kleid, das etwas verspielt aussah, aber auf jeden Fall zu Ginny passte. Als wir fertig waren, zogen wir noch unsere Schuhe an und ich machte mir noch das Armband, das ich von Remus bekommen hatte, um mein Handgelenk. Wie ich es meinem Paten versprochen hatte, machte Hermine ein Foto von mir in dem Kleid und ich schickte es ihm. "Okay, Viktor erwartet mich vor dem Schiff", saget hermine aufgeregt. "Oh, du Arme, das wird kalt", sagte ich. "Damit werde ich leben können", grinste sie, umarmte uns noch einmal und verschwand dann. "Wartet Neville im Gemeinschaftsraum oder in der Eingangshalle auf dich?", fragte ich nervös. "Eingangshalle", antwortete die Rothaarige. Ich nickte. Dort würde Cedric wahrscheinlich auch warten. "Bereit?", fraget meine Freundin. Ich nickte wieder. Sie nahm meine Hand und zusammen gingen wir in den Gemeinschaftsraum. Mehrere Drittklässler schenkten uns neidische Blicke. Wir kletterten durch das Portrait der Fetten Dame und gingen runter zur Eingangshalle. "Wir haben noch drei Minuten", sagte Ginny. Wir hatten also ganz schön lange gebraucht. Und dann kamen wir an der Großen Mamortreppe an. Wenn wir hier jetzt um die Eche gehen würden, konnten uns alle sehen. Plötzlich schossen mir viele Gedanken in den Kopf. Was, wenn wir die einzigen waren, die überhaupt ein Kleid anhatten? Wenn alle anderen in Schuluniform oder Jeans gekommen waren? Oder wenn Cedric mich reingelegt hatte? Wenn er mit einem anderem Mädchen hier war? Was, wenn ich gleich auf der Treppe vor allen stolperte? Doch Ginny drückte meine Hand. Sie war anscheinend auch sehr aufgeregt. Ich holte noch einmal tief Luft und dann ging ich zusammen mit Ginny um die Ecke und die Treppe herunter. Ein Stein fiel mir vom Herzen, als ich die anderen sah. Sie waren auch in Ballkleider und Festumhänge gekleidet und die ersten Stufen hatte ich schon mal ohne Sturz passiert. Nur Cedric konnte ich noch nicht sehen. Dafür grinste Neville uns schon entgegen. Als ich beindruckte Blicke auf uns sah, musste ich grinsen. Meine Angst verschwand und auch auf den letzten Stufen stürzte ich nicht mehr. "Wow - ihr seht toll aus", sagte Neville errötend und nahm Ginnys Arm. Ich blickte mich um. Die ganze Schule hatte uns zu gesehen, aber wo war Cedric? Plötzlich tippte mich jemand von hinten an der Schulter an. Ich drehte mich um. "Da bist du ja!", sagte ich. "Du siehst wirklich hübsch aus", grinste Cedric mich an. "Ich weiß - ähm - ich meine, danke", erwiderte ich. "Du siehst auch ganz passabel aus", fügte ich hinzu. "Mr Diggory, Miss Black? Stellen Sie sich bitte zu den anderen Champions und ihren Begleitern", sagte Professor McGonagall. Der Hufflepuff führte mich an die Seite. Ganz vorn standen Fleur Delacur und Roger Davies, der Kapitän des Ravenclaw-Teams. Dieser schien so glücklich, sie abbekommen zu haben, dass er seine Augen kaum von ihr wenden konnte. Dahinter standen Viktor und Hermine. Krum lächelte mir einmal zu und Hermine drehte sich um. "Wie geht's dir?", fragte sie und konnte das Grinsen nicht aus ihrem Gesicht verbannen. "Ich bin nervös", gab ich zu. "Ihr?", ertönte eine entsetzte und zugleich überraschte Stimme hinter mir. Es war Harry in Begleitung von Parvati Patil aus meinem Schlafsaal. "Hallo Harry, Halle Parvati", begrüßte ich die beiden. "Das sind eure Begleitungen?!", wiederholte der Schwazhaarige. "Ich freu mich schon auf Rons Gesicht", grinste ich. Die Eingangshalle leerte sich und die Schüler betraten die Halle. Als alle einen Platz gefunden hatten, schickte Professor McGonagall uns rein.

Emily Lily Black und das Trimagische TurnierWo Geschichten leben. Entdecke jetzt