Ich atme einmal tief durch, auch um meine Überraschung darüber runterzuschlucken, immerhin haben wir nie viel miteinander zu tun, dann drehe ich mich um.
"Will ich fragen weshalb?", frage ich ohne eine Miene zu verziehen.
"Naja, erstens habe ich nie so die Kifferin in dir gesehen. Übrigens Cole, ich denke fürs Team wärs besser wenn du damit aufhörst", provoziert er.
"Siehst du mich kiffen", baffe ich zurück, da ich offensichtlich nur dabei stehe.
"Und übrigens Nathan, ich denke fürs Team wärs besser wenn du dich weniger in dein Spiegelbild als aufs Spielfeld konzentrierst", kopiere ich ihn anschließend.
Er schmunzelt."Du bist wirklich reizend, kleine Livvie, ich weiß was alle an dir finden. Um so bedauerlicher, dass du unsere kleine Party zerstört hast. Das hätte wirklich spaßig werden können", er legt seinen Kopf schief und sieht mich eindringlich an.
"Ich kann mir vorstellen, dass du enttäuscht bist", setze ich entschuldigend an und sehe schon den Hauch eines Grinsens.
"Es muss wirklich schwer für euch sein wenn noch mehr Leute kommen, die eurem intellektuellen Stand um Meilen voraus sind. Aber vielleicht lassen die sich ja dazu herab trotzdem mit euch zu reden. Sollte man sie vielleicht vorwarnen? Soll ich dir Karteikarten schreiben, welche Wörter man außerhalb der ich-fühl-mich-so-geil-ich-bin-footballer- Bubble so nutzen kann.
Fängt an mit Hallo und endet mit Tschüss und auf nimmer wiedersehen", mit meinen letzten Worten klopfe ich ihm einmal auf die Schulter und schlängel mich an ihm vorbei.Dabei lasse ich nicht die Möglichkeit aus, nochmal fest gegen Ryders Schulter zu stoßen, der tatsächlich etwas nach hinten baumelt.
Egal welchen Ruf mir diese Irrenanstalt auch gibt, ich muss hier weg.
"Ich hoffe euer Haus steht noch wenn ihr fertig seid", lache ich, als ich Van, Sarah und Julie auf einer der Bänke draußen entdecke, die konzentriert diskutieren.
"Das wird der Hammer, lass dich nur überraschen", beschwichtigt Van. Ich weiß nicht wie die drei sich das vorstellen, aber das wird unser finanzieller Ruin.
Aber Julie sieht so glücklich aus."Wann wollt ihr das ganze denn starten?", ich setze mich also ohne irgendwelche Einwände dazu.
Julie sieht mir mit großen Augen entgegen und scheint unglaublich dankbar aber auch überrascht."Sie hat ja schon nächste Woche Freitag also würd ich ganz spontan vorschlagen da setzen wir an", lacht Van.
"Ich besorg einfach alles, Julie kommt mit und das mit dem Geld regeln wir wenn alles fertig ist. Wie siehts Montag aus, da könnten wir los", weiter höre ich auch garnicht zu.
Ich kenn Sarah. Das wird ein Riesen Ding. So viel kann ich garnicht arbeiten bis dahin. Oder jemals.
Ich hab zwar schon etwas gesparrt für Julies Geburtstag, aber das übertrifft alles."Hört zu, ich hab nurnoch zwei Stunden. Könnt ihr Julie nach der Schule nachhause bringen oder habt ihr früher aus?", frage ich zwischendurch.
Nachdem das geklärt ist verabschiede ich mich und mach mich auf den Weg zu meinem nächsten Unterricht.
Spanisch.
Wenigstens mit Dilan und Cole.Da auch Julie sich dazu entschlossen hat, wieder in ihre Welt zu verschwinden, gehen wir zusammen in Richtung Schuleingang.
"Livvie geht das wirklich klar mit meinem Geburtstag", fragt sie auf einmal ziemlich kleinlaut.
"Klar, ich krieg das schon irgendwie auf die Reihe. Aber das ist dann auch dein Geschenk noch mehr kann ich nicht stämmen", ich piekse ihr spielerisch in die Seite.
Dankend legt sie einen Arm um mich, was ich liebevoll erwidere.
"Ich geh nach der Schule arbeiten, du bist also allein zuhause", gebe ich ihr Bescheid und schon haut sie ab in Richtung ihrer Freunde."Was hast du gekifft, um so mit Nathan Morgige zu reden?
Also nicht, dass ich etwas dagegen hätte", begrüßt mich Cole, nachdem ich mich auf den Platz vor ihm setze."Dazu brauch ich nicht kiffen, es reicht aus ihn von Grund auf scheiße zu finden", zucke ich schlicht mit den Schultern.
"Das ist mein Mädchen", lacht Dilan, worauf er nur einen mahnenden Blick von mir kassiert.Der Unterricht verläuft ansonsten recht entspannt.
Im Gegensatz zu Cole und Dilan bin ich nämlich richtig gut in Spanisch und bin außerdem nicht die Zielscheibe unseres lieben Senior Machinèz.
Der triezt die beiden ganz schön, was auch ganz lustig wäre, wenn sie mir mittlerweile deswegen nicht schon leid tun würden.Umso mehr kann ich verstehen, dass die beiden fast schon fluchtartig den Unterricht beim Klingeln verlassen, was ich ihnen allerdings gleichtue, da meine Schicht bei der Tankstelle, an der ich arbeite in 10 Minuten anfängt.
Normalerweise arbeite ich dort nur Abends oder Nachts, aber weil ich den restlichen Tag nur Freistunden habe, nutze ich jede Minute, um an Geld zu kommen.
Bald muss ich schon anschaffen gehen, um mich und Julie über Wasser halten zu können.
Nein, soweit wird es nicht kommen.
Schließlich gehöre ich immernoch mir.
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BABE
Teen FictionBabe- verlorene Seelen, die nie die Chance hatten sich zu finden Liv gehört zu den beliebtesten Clique der Schule. Jeder kennt sie, jeder liebt sie, jeder will so sein wie sie. Was sie nicht wissen: Hinter den Kulissen sieht ihr Leben ganz anders au...