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"Keine Hintergedanken, hm?", flüstere ich spöttisch, als wir zusammen das Diner betreten.

Susan Jacubes, die größte Tratschnase unserer Schule, arbeitet als Kellnerin in dem Diner.
Aber auch etwa die Hälfte der Gäste kenne ich zumindest vom Sehen her. Ich denke mal auch aus der Schule.

Nate legt einen Arm um mich und zieht mich noch etwas näher.
"Ich kann ja nicht wissen, wer hier so abhängt. Aber naja, so wirkt unser kleines Establishment nicht allzu willkürlich", zuckt er mit den Schultern.

Wir suchen uns einen Fensterplatz hinten in der Ecke.
Relativ schnell kommt auch schon Susan an, war ja klar, dass sie das kaum abwarten kann.
Genervt rolle ich mit den Augen, als ich sie rüber laufen sehe, was Nate dazu bringt, loszulachen.

Ob das nur Show ist oder er es tatsächlich auch erbärmlich findet, bleibt jedoch offen.

"Na ihr beiden", begrüßt sie uns, als wären wir befreundet.
"Na", lächle ich trotzdem.
"Wie nett euch hier zu sehen. Zusammen", sie lacht unangenehm aus. "Naja, was kann ich euch bringen"

Während sich Nate sein Essen bestellt höre ich garnicht erst zu, sondern blicke mich um. Dabei treffe ich viele Blicke.
Sogut wie alle hier sind allerdings jünger als wir, was in deren Welt gelästert wird kann mir echt egal sein.

"Und du babe?", provozierend zuckt einer seiner Mundwinkel und als ich zu Susan hochschaue, scheint diese äußerst überrascht.

"Nur einen Himbeermilkshake", lächle ich gezwungen.

Nate zuckt mit den Schultern.
"Auch gut"

Unterdessen zischt Susan ab.

"Du kannst sie nicht leiden", stellt Nate belustigt fest.

"Ich kann niemanden leiden, der sich daran aufgeilt, sich über das Privatleben anderer das Maul zu zerreißen. Nur weil ihr ihr eigenes zu langweilig ist. Ich weiß nicht wie viel scheiße sie schon verbreitet hat, nur weil sie glaubt, deswegen Anschluss zu finden"

"Du hast recht. Es ist erbärmlich", gibt er mir recht.
"Aber nur so werden Leute wie du und ich zu dem was wir sind"

"Und das wäre?", interessiert über das was kommt schaue ich ihm in die Augen.

"Na, die Beliebten. Die über die jeder redet. Die alle sein wollen"

Arroganz pur.
Er mag nicht allzu sehr Unrecht haben, aber die Art und Weise wie er spricht macht mich wahnsinnig.

"Du und ich zusammen bilden die Spitze über allen. Niemand kann uns etwas anhaben. Respekt, Neid, Ansehen. Zusammen sind wir fucking Könige", weiß er, dass wir nur auf eine Highschool gehen?

"Es wird nurnoch über uns geredet werden. Und dafür braucht man nunmal Menschen wie Susan Jacubes", beendet er seine Mafiaansprache.

Ich könnte unzählige herablassende und bissige Kommentare über den Bullshit, den er da von sich gegeben hat, fallen lassen, aber leider Gottes sind wir in der Öffentlichkeit und es steht zu viel auf dem Spiel, um ihn hier vor anderen Leuten so zu behandeln.

"Na dann muss ich mich wohl beim nächsten Mal bei ihr bedanken, wenn sie wieder rumerzählt, dass ich Klamüdien hätte oder so", bemerke ich stattdessen schnippisch.

"Ach, das hat sowieso niemand geglaubt. Jeder wusste, dass das Gerücht von ihr stammte, um von der Sache mit ihrer Schwestern abzulenken", belächelt er mich.
"Außerdem hast du komischerweise einen fast ausschließlich guten Ruf. Die Menschen lieben dich. Negative Gerüchte um dich verlieren sich ganz schnell. Vanessa ist eine Hure, Sarah die verwöhnte, abgehobene Bitch. Aber du, du bist soetwas wie ihre Perfekte Barbie."

BABEWo Geschichten leben. Entdecke jetzt