Mario Gomez hatte mal wieder einen schlechten Tag und ließ seine dementsprechend miese Laune an seinem Zimmerpartner Mario Götze aus, der es auch eine Zeit lang über sich ergehen ließ. Irgendwann wurde es ihm allerdings zu viel, und er wehrte sich. Er hatte die Schnauze voll, sich von dem größeren immer wie den letzten Dreck behandeln zu lassen, und genau das sagte er ihm auch.
Doch Mario vertrug keine Kritik, und so war die Konsequenz, das der kleinere mit all seinen Sachen vor der Tür landete, die auch direkt von innen abgesperrt wurde.
Mario packte seine Sachen in den Koffer, oben drauf das Bild von sich und seinem besten Freund, Marco. Dieser war der einzige, der keinen Zimmerpartner hatte, und so schlich Mario mit hängendem Kopf zu dessen Tür. "Was willst du?" Marco starrte ihn nur kalt an. "Kann ich heute Nacht hier pennen? Mario hat mich rausgeschmissen." Hilflos deutete er auf seinen Koffer. "Ganz ehrlich? Nein. Verpiss dich zu deinen Scheiß Bazi-Freunden." Und Marco knallte ihm die Tür vor der Nase zu.
Er hörte im Zimmer die Stimmen von Mats und Marcel, sowie die von Roman und den Bender-Zwillingen, Andre Schürrle und Benedikt Höwedes, Julian Draxler, Kevin und Manuel. All seine früheren Freunde waren in diesem Zimmer, doch sie wollten nichts mehr von ihm wissen.
Mit hängendem Kopf schlich er weiter, klopfte an die Tür von Bastian und Lukas, danach bei Philipp und Thomas, Marcell und Per, Arne und Clemens. Keiner hatte mehr einen Platz für ihn. Aber er verstand. Die Paare wollten unter sich sein, und wieder wuchs sein Schmerz ins Unermessliche. Er hatte seinen Freund durch den Wechsel verloren, seinen besten Freund, seinen Geliebten, den Mann, mit dem er für immer zusammen bleiben wollte, den Mann, mit dem er alt werden wollte. Er hatte mit dem Wechsel alles kaputt gemacht. Seine große Liebe hasste ihn.
Er sank auf den Boden und krallte sich an dem Bild fest, eine Träne tropfte auf die Scheibe, und noch eine und noch eine.
Er nahm sich sein Handy, ließ den Koffer mit dem Bild oben drauf einfach im Flur stehen und verschwand in den Hotelgarten. Neven. Er musste es einfach versuchen. Er rief den Serben an, der allerdings nicht abnahm. Mitch? Ging ebenfalls nicht dran. Er sah auf die Uhr. Bei Mitch verstand er, warum er nicht ran ging. Er hatte ein Spiel, was Mario total entfallen war. Er weinte. Er rollte sich zusammen und weinte wie ein kleines Kind, bis ihm kalt wurde. Es war generell kalt, doch nachts konnte sogar Frost auftreten. Vielleicht sollte er einfach hier draußen bleiben, hier störte er keinen.
"Mario?" rief irgendwann eine Stimme. Scheiße, es war Jogi Löw. Hektisch wischte der Stürmer sich die Tränen weg. "Ja?" "Du solltest schon längst auf deinem Zimmer sein." "Entschuldigung, Trainer. Ich brauchte nur einfach frische Luft." der Nationalmannschaftstrainer stand vor ihm. "Die Zimmer haben Balkone." sagte er streng. "Mir ist einfach die Decke auf den Kopf gefallen, Mario hat schlechte Laune." "Okey, ausnahmsweise. Jetzt geh aber hoch." "Natürlich." Mario nickte, Stand auf und ging wieder hoch. Zum Glück war der Trainergang unter dem der Spieler, und so würde es nicht auffallen wenn er auf dem Flur schlafen würde. Doch als er in den Gang kam, war sein Koffer weg. Schlimmer konnte es ja nicht mehr werden. Er klopfte an die Tür des Zimmers, das er sich mit Mario Gomez teilte, doch der ignorierte ihn.
Mario setzte sich auf den Boden und lehnte sich an die Wand, das war dann wohl sein neuer Schlafplatz. "Du kannst heute Nacht hier pennen." Marco hatte die Tür geöffnet. "Dein Koffer ist schon drin." "Danke..." flüsterte Mario und folgte Marco in das Zimmer. Dieser hatte sich schon auf das große Bett gelegt. "Du kannst da pennen." Schnell zog Mario sich um und legte sich auf die andere Seite des französischen Bettes, Marco lag so nah bei ihm, aber auch wieder so weit weg...
Er rollte sich zu einer Kugel zusammen und versuchte zu schlafen, doch immer wieder dachte er an Marco, ihre Zeit zusammen, und er hatte das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen, bis ihm wieder die Tränen nur so über die Wangen liefen. Er hatte seine große Liebe verloren, sie wollte nichts mehr von ihm wissen... Und lag nur wenige Zentimeter von ihm entfernt. Leise schnappte er nach Luft und das Licht ging wieder an. "Mario? Was ist los?" Er berührte ihn an der Schulter, und Mario schluchzte auf. "He, kleiner, nicht weinen, was ist denn los?" Und Mario erzählte ihm von dem Streit mit Mario, dass keiner ihm geholfen hatte, als es um einen Schlafplatz ging, und dass er nur hoffen konnte, dass Mario sich wieder einkriegen würde. Und dass er ihn vermissen würde.
DU LIEST GERADE
Soccer Oneshots (boy x boy)
FanfictionIrgendwie hat es sich falsch angefühlt, euch all die Oneshots vorzuenthalten, die in all den Jahren hier zu lesen waren. Deshalb werde ich zumindest einige davon nach und nach wieder hochladen. Ich hoffe, ihr habt Spaß damit <3