Soccer Oneshots (boy x boy)

reus x hofmann | 2015/16

Fortsetzung zu Durm x Draxler

„Da war NICHTS. Du warst besoffen und ich hab dich einfach nur ins Bett gebracht, da du die ganze Zeit nur von Jonas geredet hast, und da ist NICHTS gelaufen. So einen Scheiß muss ich mir nicht geben. Wenn du keinen Alkohol verträgst dann hör verdammt nochmal auf zu trinken, das tötet Gehirnzellen und das kannst du bei den wenigen echt nicht riskieren!"

Es dauerte einen Moment, bis ich begriffen hatte, was Julian Marco da an den Kopf geworfen hatte. Marco und mich lieben? Wirklich? Als Erik und Julian gegangen waren, stand Marco noch immer bedröppelt im Raum, und jetzt kochte bei mir die Wut hoch. „Du liebst mich?" Heftig nickte Marco, und jetzt kochte meine Wut erst richtig hoch. Stinksauer stieß ich ihn gegen die Brust und schrie ihn an, als würde es kein Morgen geben.

„DU MIESER ARSCH WAGST ES ZU SAGEN MICH ZU LIEBEN? DU FICKST DOCH ALLES, WAS NICHT BEI DREI AUF'M BAUM IST! DAS IST DOCH NUR EIN MIESER TRICK UM MICH INS BETT ZU KRIEGEN, DU WEIßT DOCH GAR NICHT WAS LIEBE EIGENTLICH BEDEUTET!"

Immer heftiger stieß ich gegen ihn, während Marco nur stumm weinend den Boden ansah und sich scheinbar mit seinem Schicksal abfand. Doch als ich seine Tränen entdeckte, kam mir in den Sinn, dass er vielleicht doch nicht gelogen hatte... Marco weinte nicht, nie. Er wusste doch sonst noch nicht einmal, was Tränen waren.. .Hilfesuchend sah ich mich um, doch die anderen waren leise gegangen, und so war ich mit Marco alleine. „Ich geh dann Mal..." Sagte er leise und ging zur Tür, doch ich hielt ihn am Arm fest. „Wie lange schon?" „Wie Julian eben gesagt hat..." Er flüsterte mehr, als das er richtig sprach, und so schluckte ich schwer. Sollte ich ihm eine Chance geben und meine Gefühle für ihn zulassen? "Warum hast du alles gefickt was nicht bei drei auf'm Baum war, wenn du mich doch angeblich liebst?" "Das war doch alles nur eine riesige Lüge... Die ganzen Playboygeschichten, verdammt, so bin ich nicht, das bin nicht ich. Ich hab das doch nur erzählt, um cool zu sein, und damit niemand merkt, wie sehr ich an meinen Gefühlen kaputt gehe." Weinend sah er auf den Boden und langsam trat ich noch näher auf ihn zu, bevor ich meine Arme um ihn schlang und ebenfalls in Tränen ausbrach, was so überhaupt nicht der Plan gewesen war, aber die Tränen mussten raus. "Ich hab immer geglaubt, du wärst glücklich mit deinen ganzen Weibern da, und würdest sowas wie mich nicht brauchen." "Ich brauch nur dich, Joni, ich liebe dich, und nur dich." Marcos Arme legten sich sanft und fest zugleich um mich, genau so, wie ich es liebte und ich mich geborgen fühlte, und so schmiegte ich mich an seine Brust und flüsterte "Bleib..." Sofort legte er seine Arme um mich und nickte, und langsam bewegten wir uns in mein Zimmer, wo Marco mich vorsichtig auf mein Bett drückte. Ängstlich sah ich ihn an, würde er versuchen, mit mir zu schlafen, so, wie es nunmal sein Ruf war? Oder würde ich den liebevollen Marco kennenlernen, von dem ich bisher nur gehört hatte?

Er legte sich neben mich und zog mich in seine Arme, und fragte dann leise. "Darf ich dich küssen? Einmal?" Schüchtern sah er mich an, und als ich vorsichtig nickte, senkte er seine Lippen auf meine. Für einen Moment verweilten wir so und genossen einfach nur das Gefühl, bis ich all meinen Mut zusammen nahm und meine Lippen gegen seine bewegte. "Ich liebe dich Marco", ließ ich dabei verlauten, und sofort stockte er. "W...Wirklich?" "Ja, wirklich!" Unsicher lächelte ich, und wurde kurz darauf mit einer liebevollen Umarmung belohnt, die all den Schmerz der letzten Jahre wieder wett machte- nun war er endlich meins. Insgeheim war ich Julian auf ewig dankbar, dass er den Streit mit Marco so hochgepusht hatte und somit eigentlich den Grundstein unserer Beziehung gelegt hatte.