Home is where your heart is
"Irgendwann, wenn du in der Nähe bist, dann kommst du mich besuchen, ja?" "Natürlich Jürgen", hatte ich gesagt, gelächelt, und war in den Flieger gestiegen, der mich in mein großes Abenteuer tragen sollte. Nun, genau ein Jahr später, würde ich mein Versprechen einlösen, und meinen alten Trainer, Mentor und so etwas wie meinen besten Freund besuchen und einige Tage bleiben.
Ich hatte meinen Finger noch nicht ganz von der Klingel gelöst, da lag er auch schon in meinen Armen, und so verweilten wir eine schier unendlich lange Zeit, bis er mich in sein Haus zog und direkt ins Wohnzimmer schob. "Erzähl, wie ist es dir ergangen? Hast du dich irgendwo zuhause gefühlt?" Den ganzen Abend saßen, bzw. lagen wir zusammen auf der Couch und erzählten uns gegenseitig von unseren Abenteuern, bis wir schließlich aneinander gekuschelt einschlafen.
Mittlerweile bin ich seit einer ganzen Woche bei Jürgen, doch leider ist der Tag X, der Tag meiner Abreise, gekommen. Schon beim Aufwachen habe ich Bauchschmerzen und bin den Tränen nahe, und es wird auch nicht wirklich besser, je weiter es auf den Abschied zugeht. Meine Koffer stehen gepackt im Eingang und erinnern mich immer wieder daran, dass es vorbei ist, und auch Jürgen merkt man es an, denn er läuft schon seit Stunden mit einem Todesblick durchs Haus.
Trotzdem fährt er mich zum Flughafen (natürlich nicht ohne meckern, flehen und fluchen), und zusammen geben mir meine Koffer auf, bevor wir uns lange und mit einer innigen Umarmung voneinander verabschieden, und ich ihm Millionen Mal verspreche, nicht erst in einem Jahr wieder zu kommen. Schließlich ist der Zeitpunkt gekommen, wo es wirklich losgeht, doch kaum sitze ich im Flieger, merke ich, dass ich das alles gar nicht will und renne in letzter Sekunde raus, zurück zum Flughafen, wo Jürgen sich gerade umdreht. Auf der Tafel steht, dass der Flieger in der Luft ist, doch zum Glück ohne mich.
"Jürgen?" Verwirrt dreht er sich um und jetzt ist es an mir, ihm in die Arme zu fallen und ihn nicht mehr loszulassen. "Ich... ich will nicht mehr weg von dir. Hier habe ich das Gefühl, zuhause zu sein, hier bei dir, und das habe ich sonst nirgendwo anders, ich will nicht weg von dir." "Dann bleib, bleib für immer bei mir Basti." Der Moment ist magisch und so nicke ich, obwohl ich ihn am liebsten Küssen will, und gebe dann zu bedenken. "Aber meine Koffer sind jetzt weg." "Egal." Jürgen zieht mich zu seinem Auto und wir fahren nach Hause, wo wir uns wie schon an meinem ersten Tag zusammen auf die Couch legen, doch dieses Mal reden wir nicht, nein. Wir schauen uns an, tauschen wieder und wieder liebevolle Küsse und Blicke, doch keiner von uns wagt es, die magische Stille zu zerstören. Erst, als das Telefon klingelt und Marco sich beschwert, dass er umsonst am Flughafen auf mich gewartet hat, bricht der Moment, den Jürgen aber mit einem leisen "Ich liebe dich Basti", wieder herstellt.
Und jetzt weiß ich, dass ich mich überall zuhause fühle, wo Jürgen ist, einfach, weil er mein Zuhause ist.
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Soccer Oneshots (boy x boy)
FanfictionIrgendwie hat es sich falsch angefühlt, euch all die Oneshots vorzuenthalten, die in all den Jahren hier zu lesen waren. Deshalb werde ich zumindest einige davon nach und nach wieder hochladen. Ich hoffe, ihr habt Spaß damit <3