götzeus | 2015/16

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Völlig fertig kam ich von der Arbeit nach Hause, meine Chefin hatte mich heute den ganzen Tag lang nur runtergemacht und kritisiert, sodass ich nur noch in mein Bett wollte. Doch schon als ich in meine Einfahrt einbog, wusste ich, dass es nichts werden würde mit meinem ruhigen Abend. Auf dem zweiten Stellplatz stand nämlich der Wagen von meinem besten Freund, und da Freitag war, bedeutete es, dass er wahrscheinlich feiern gehen wollte. Seufzend schloss ich die Wohnungstür auf und rief ein "Marco, ich bin zuhause", in den Flur, als er auch schon auf mich zugelaufen kam. Doch entgegen meiner Erwartungen trug er eine lockere Jogginghose, einen meiner Pullis und zu meinem Erstaunen: Ungemachte Haare. "Wie gehts dir Sunny? War deine Chefin heute wieder so unfair?"

Leicht nickte ich, und kaum, dass ich meine Schuhe abgestreift hatte, zog er mich in mein Wohnzimmer. Der Kamin knisterte gemütlich und es stand ein Korb mit Baguettes auf dem Tisch, und sprachlos sah ich ihn an. Marco grinste nur und stellte den Ofenkäse auf den Tisch, bevor er auch noch zwei dampfende Tassen Kakao hinterm Rücken hervor zauberte. "Ich habe Castle dabei."

Mit leuchtenden Augen kuschelte ich mich auf die Couch und fing an zu essen, als auch schon die Titelmelodie von unserer Lieblingsserie ertönte. Marco, der mittlerweile neben mir saß, aß ebenfalls, und so verging eine ganze Zeit schweigend, bis das Essen leer war. Doch Marco wäre nicht Marco, wenn das alles wäre. Als er den Tisch abgeräumt hatte, brachte er Schokolade, kleine Stollen und Lebkuchen mit, und so kuschelte ich mich mit meiner Decke eng an seine Brust, während wir einfach redeten. Ich genoss es, so nah bei ihm zu sein, denn auch, wenn ich es mir nicht eingestehen wollte... gefiel mir seine Nähe mehr als gut.

"Schlaf ruhig kleiner", flüsterte er, als ich verstummte, und so schloss ich meine Augen und dämmerte unter seinen sanften Streicheleinheiten langsam aber sicher weg.

Marco POV

Schon beim Schreiben mit Mario fiel mir auf, dass er anders als sonst war, und so machte ich mich mit meinen Gammelklamotten auf den Weg in den nächsten Supermarkt, um all seine Lieblingssüßigkeiten zu kaufen, um mit ihm einen entspannten Abend verbringen zu können. In seiner Wohnung bereitete ich alles vor, und tatsächlich freute Mario sich über meine Überraschung. Als der Fernseher lief, kuschelte er sich an mich und schlief so auch schließlich ein, und wieder einmal wurde mir bewusst, dass mir diese Momente mit ihm unendlich wichtig waren. Er schlief wie ein kleines Baby, und so zog ich die Decke auch über meine Schultern, bevor ich ebenfalls einschlief.

Am nächsten Morgen wurde ich vor ihm wach, aber entgegen meiner Natur ließ ich ihn schlafen, damit die dunklen Ringe unter seinen Augen endlich verschwanden. Als ich ein leises Brummen hörte, sah ich Mario aufmerksam an, ich war es gewohnt, dass er im Schlaf sprach, doch dieses Mal interessierte es mich besonders. "Marco... Woody..." nuschelte er im Schlaf, und ich flüsterte leise "Ja Sunny?" Beinahe zärtlich strich ich ihm durch die Haare, und er nuschelte "Liebe dich... ich liebe dich Woody." "Ich liebe dich auch, mein Kleiner, ich liebe dich auch." Sanft senkte ich meine Lippen auf seine, und genießerisch seufzte Mario auf. "Du bist wach?" "Ja, schon länger." Unschuldig grinste er und zog mich wieder zu sich. "Warum hast du dann so getan als würdest du schlafen?" Kichernd strich ich über seinen Bauch, und er grinste unschuldig. "Anders hätte ich es mich nicht getraut. Ich weiß, ich bin feige, aber mein Selbstbewusstsein ist ziemlich im Arsch.." "Das bauen wir wieder auf Baby. Aber erstmal genießen wir unser Wochenende."

Und so kam es auch.

Mario und ich sind zusammen das perfekte Paar, und auch, wenn es nur langsam vonstatten geht, gewinnt Mario sein altes Selbstvertrauen zurück, was ihn nochmal attraktiver macht.

Ich bin unendlich froh, an dem Abend zu ihm gefahren zu sein, denn sonst wäre ich wahrscheinlich niemals mit meinem Sunny zusammengekommen.

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