kampl x großkreutz | 2016

50 5 0
                                    

"Jungs, die Diagnose verschlimmert sich, wir haben Kevin... Und das sogar zweimal!" "WUHU!" Jubelnd springe ich auf und sehe mich um, bevor ich mich lachend wieder auf meinen Platz fallen lasse. "Endlich muss ich die Assi-Witze nicht mehr alleine über mich gehen lassen. Wo ist mein Bruder?" Jürgen schiebt einen blonden Mann nach vorne, und mit offenem Mund starre ich ihn an. Er ist hübsch, hübscher als alle anderen Fußballer, die ich je gesehen habe. "Und er wird direkt den ersten Härtetest bekommen. Kevin und Kevin auf ein Zimmer." Die Jungs klopfen ihm auf die Schulter, und Marco raunt: "Dann kann er morgen früh sämtliche BVB-Songs." "Kann ich jetzt schon, also wird das lustig." Kevin lacht und gesellt sich zu mir, und heimlich mustere ich ihn von der Seite. Er ist von nahem betrachtet noch hübscher, und auch unglaublich sympathisch.

Das ich schwul bin habe ich bereits im Alter von 12 Jahren festgestellt, doch ich war noch nie wirklich... richtig verliebt. Doch er bringt alles ins Wanken.

Kaum, dass wir auf unseren Zimmern sind, schmeißt er sich auf sein Bett, zieht einen Dortmund-Pulli an und sieht mich dann an. Sein Blick ist durchdringend und ich fühle mich komplett durchschaut, und um den Spieß umzudrehen, werfe ich eine Flasche in seine Richtung. "Flaschendrehen." "Kannst mich auch einfach so ausfragen." Wieder grinst er und wirft die Flasche zurück, bevor er sich aufsetzt und sich im Schneidersitz mir gegenüber setzt. "Du fängst an." "Lass uns das ganze interessanter gestalten. Jeder, der die Frage nicht beantworten will, muss ein Kleidungsstück ausziehen, und wer als erster nix mehr anhat, muss so über den Flur rennen." "Kevins ist halt nix peinlich. Ich bin dabei."
Wir stellen uns einen Haufen Fragen und verlieren immer mehr Kleidungsstücke, bis wir beide nur noch in Boxershorts auf dem Bett sitzen. "Hast du ne Freundin?" "Nope." Seine Körpersprache verrät, das ich einen interessanten Punkt getroffen hab, und so nehme ich mir vor, weiter nachzubohren, doch erst ist er dran. "Wofür steht das Tattoo? Die 12 hinter deinem Ohr?" Da ich nicht verlieren will kneife ich die Augen zusammen, und sage dann ehrlich. "Mir ist mit 12 bewusst geworden das ich schwul bin, und da es für mich wichtig war, hab ich es als Tattoo auf meinem Körper verewigt." "Cool, ich auch." Platzt es aus ihm heraus, und ich fange an zu lachen. "Wir sind uns sau ähnlich. Gleicher Name, Urborussen, beide Schwul, nix peinlich." Wir fangen so heftig an zu lachen, dass Mats den Raum betritt. "Wasn hier los?" "Wir haben nur grad festgestellt wie ähnlich wir uns sind." "Lasst den Raum heil, bitte." Fleht er lachend, bevor er den Raum verlässt und wir wieder alleine sind. "Warst du schonmal richtig verliebt?" "Ne... Ja... Und du?" "Ja."

Unsere Blicke treffen sich und er kommt mir näher und näher, bevor ich den letzten Abstand zwischen uns überbrücke und meine Lippen auf seine drücke. Kevin öffnet seinen Mund einen Spalt und unsere Zungen fechten einen wilden Kampf aus, den keiner von uns verlieren will.

Erst, als die Tür erneut aufgeht, lösen wir uns. "Weitermachen!" Schmelle steht im Raum und dreht sich dann zu Neven um. "Die beiden knutschen, da werden sie keinen Bock auf Essen haben." Kevin und ich tauschen einen langen Blick, bevor wir aufspringen und in den Flur stürmen. "ESSEN!" "Alter hat man die geklont?" Neven lacht laut auf, und Kevin und ich können ebenfalls nicht ernst bleiben. "Geklont nicht, aber das passende Gegenstück gefunden." Er zieht mich an sich und schlingt von hinten seine Arme um meinen Bauch, und zufrieden lehne ich mich an ihn, bevor wir uns anziehen und mit den restlichen Jungs zum Essen runter gehen. "Warte Mal kurz, ich muss kurz mit Jürgen reden." "Tu das." Er gibt mir einen Kuss auf die Wange und setzt sich zu Marcel und Neven, während ich zu Jürgen renne und ihm um den Hals falle. "Danke, das du Kevin zu mir ins Zimmer gepackt hast!" "Das war auf seinen Wunsch hin, ich hatte Angst das ihr das Zimmer explodieren lasst." Er lacht und drückt mich kurz an sich, bevor er mich von sich wegschiebt und mir prüfend in die Augen sieht. "Ich bin zum ersten Mal in meinem Leben verliebt, und wir haben uns sogar geküsst." "Perfekt. Er ist ein riesiger Fan von dir, und schon lange in dich verknallt, und eigentlich nur deinetwegen zu uns gekommen. Klar, er ist von klein auf Dortmund-Fan, aber du warst der Hauptgrund." Mit offenem Mund starre ich Jürgen an, bevor ich zu Kevin zurück gehe und ihn auf meinen Schoß ziehe. "Ich liebe dich auch." Unsere Lippen treffen sich, und plötzlich bin ich felsenfest davon überzeugt, dass das Trainingslager seeehr, seeeehr gut werden wird- mit Kev an meiner Seite.

Soccer Oneshots (boy x boy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt