kuba x jojic | 2016

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"Achtung" Ich griff nach Kubas Beinen, während er Kopfüber von unseren kleinen Jubeltraube rutschte, und zog ihn mit einem Grinsen wieder auf die Beine. "Danke." Er grinste mich verlegen an und fuhr sich dann durch die Haare, bevor wir die letzten dreizehn Minuten der Verlängerung spielten.

Als der Schlusspfiff ertönte, sah ich, wie Kuba auf die Knie senkte und die Hände zum Himmel hob, wie immer, bevor er zu mir gelaufen kam und meine Hand nahm. "Komm mit!" Er zog mich an der Hand zum Rest der Mannschaft, die bereits völlig vor der Südtribüne versammelt jubelten. Ich konnte nicht behaupten, dass die Mannschaft mich ausgrenzte, sie waren alle sehr nett zu mir, doch ich fühlte mich nicht wirklich wie einer von ihnen...

An Kubas Seite feierte ich den Sieg, und auch, als wir rein gingen, blieb ich bei ihm. Ich war froh, dass er die ganze Zeit bei mir war, und noch glücklicher, als er sich im Bus neben mich setzte. "Na du?" "Na?" Lachend stupste Kuba mir in die Seite, und verlegen sah ich ihn an. "Hast du was dagegen, wenn ich mich bei dir anlehne? Ich bin sau müde..." "Nein, nein, mach nur." Lächelnd legte ich meinen Kopf an seinen, und ließ zu, dass er sich an mich gelehnt ausruhte. "Kuba, gleich Party, ne?" Rief Kevin, und gequält grinste Kuba zurück. "Ja..." "Kannst bei mir pennen, wenn du willst." Die Worte waren schneller aus meinem Mund gekommen als ich denken konnte, und so bereute ich es, als er plötzlich nickte. "Das wär sau toll... Ich überleb nicht noch eine Durchzechte Kevin-Nacht..."

Im Hotel angekommen schnappte Kuba sich schnell seine Sachen und kam zu mir rüber, wo wir uns fertig machten und aufs Bett legten.

"Warum feierst du eigentlich nicht mit den Jungs? Bist du auch zu müde?" "Nein... Ich hab einfach nicht wirklich das Gefühl dazuzugehören... Es sind zwar alle mega nett zu mir, aber trotzdem..." "Oh..." Für einen Moment schwieg Kuba, und ich bereute meine Worte mal wieder, als er mir schon die nächste Frage stellte. "Hast du das Gefühl auch bei mir?" "Nein... Keine Ahnung. Du bemühst dich immer so sehr mich einzubinden, und machst und tust..." "Zu sehr?" Er wurde rot, und ich musste leicht lachen. "Nein. Genau richtig. Das erleichtert mir das eingewöhnen..." "Hast du eigentlich oft Heimweh? Hast du eine Freundin die irgendwo auf dich wartet?" Es war ein ehrlicher Moment zwischen uns, und so sah ich ihn mit schmerzerfülltem Blick an. "Ich vermiss meine Eltern... Bis ich hergekommen bin, war ich nie länger als ein- bis zwei Wochen von ihnen getrennt und jetzt schon so lange..." Mir stiegen Tränen in die Augen und ich drehte Kuba schnell den Rücken zu, er sollte mich nicht so schwach sehen... Aus Angst vor seiner Reaktion tat ich so, als würde ich schlafen wollen, als er mich in seine Arme zog. "Deshalb fühlst du dich nicht wohl hier... Du hast Heimweh..." "Ich fühl mich ja nicht unwohl... Eigentlich bin ich sogar glücklich hier, aber..." "Noch nicht so richtig angekommen..." "Irgendwas fehlt..." Bestätigte ich ihn und vorsichtig drückte er mir einen Kuss in den Nacken. "Liebe. Geborgenheit. Ein Stück Heimat..." Ich zuckte leicht mit den Schultern, und er zog mich an sich. "Weißt du wie ich das Gefühl von Zuhause bekomme?" "Wie?" Aus verweinten Augen heraus musterte ich ihn, und er sagte schlicht. "Polnisch sprechen. Ich sprech mit Lukasz immer polnisch." "Aber..." "Neven spricht serbisch, und wenn du willst kannst du mir das auch beibringen, dann können wir auch serbisch reden." Überrascht sah ich ihn an, und er drückte mir einen Kuss auf die Stirn.

Ohne uns abgesprochen zu haben, schlossen wir beide die Augen, und schliefen eng aneinander gekuschelt ein, und die Nähe, die Wärme, die Geborgenheit, die er ausstrahlte, tat mir unfassbar gut. Zum ersten Mal seit langem fühlte ich mich wirklich... Zuhause.

Soccer Oneshots (boy x boy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt