Kapitel 1

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Ich hatte das Gefühl innerlich zu verbrennen

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Ich hatte das Gefühl innerlich zu verbrennen. Ein Feuer das sich erbarmungslos durch meinen Körper fraß und dabei meine Haut, Haare und alles was mich ausmachte langsam aber sicher verglühen lies. Schweiß rann mir an den Schläfen hinab und tränkte das Kissen unter mir. Meine Beine waren schwer wie Blei, ebenso wie meine Augenlider. Verzweifelt versuchte ich gegen das Feuer anzukämpfen. Versuchte mich irgendwie bemerkbar zu machen, doch es gelang mir nicht einmal mit einem einzigen Finger zu zucken. Ich spürte wie mein Puls zu rasen begann während ich all meine Kraft darin setzte meine Augen irgendwie zu öffnen. Doch nichts geschah. War ich tot? Nein das konnte nicht sein. Niemand auf dieser Welt durfte einfach so mit gerade mal 18 Jahren sterben. Niemand menschliches. Ich hingegen war ein Nephilim und unsere Lebenserwartung war nicht gerade besonders hoch. Vielleicht hatte ich tatsächlich verloren und war nun in dieser flammenden Ewigkeit gefangen. Diese Tatsache bedauerte ich sehr, denn immerhin gab es noch so viel was ich hatte tun wollen. Ich war 18 was bedeutete, dass ich endlich meinen Platz im Rat annehmen konnte. Es gab noch so viel was ich hatte lernen wollen, was ich hatte ausprobieren wollen und wen ich hatte lieben...

„Alec?“ Eine Stimme katapultierte mich unsanft zurück ins hier und jetzt. „Alec, verdammt nochmal mach die Augen auf! Du hast lange genug geschlafen.“ Das Feuer tief in mir loderte weiter, doch nun hatte ich neuen Mut gefasst. Wenn diese Stimme real war, war ich womöglich doch noch nicht tot. Im Gegenteil, ich lebte und die Stimme gehörte zu meinem Parabatai. Der Gedanke an Jace lies mich erneut kämpfen. Mit aller Kraft bäumte ich mich gegen die Schwäche in meinen Gliedern auf und öffnete langsam ein Auge und dann das andere. Und tatsächlich, vor mir stand Jace, mit ernster Miene und die Arme vor der Brust verschränkt. Als er erkannte das ich die Augen geöffnet hatte, veränderten sich seine Gesichtszüge und wurden etwas weicher, was mein Herz etwas ruhiger schlagen lies. „Endlich.“, murmelte er und legte eine Hand auf meine Schulter. „Wie geht’s dir?“, wollte er wissen und sah mich besorgt an. Wie? Jetzt sollte ich auch noch sprechen? Dabei hatte die Sache mit den Augen schon so viel Kraft gekostet. Ich versuchte meine Stimmbänder zu bewegen doch mehr als ein kratziges „Hi.“, bekam ich nicht heraus. Peinlich. Ich kam mir vor wie ein 10 jähriger. Doch Jace grinste, was offensichtlich ein gutes Zeichen war. „Ich hatte mir schon Sorgen gemacht....wir alle. Der Kampf mit Abbadon war ziemlich heftig. Er hat dich ganz schön übel erwischt. Ich sags ja ungern aber wäre Simon nicht gewesen, hätten wir das alle nicht überlebt. Simon und Magnus.“

Magnus? Magnus Bane? Mein eben noch beruhigtes Herz begann nun wieder in den Turbomodus zu schalten. Krampfhaft versuchte ich mich zu räuspern um endlich wieder zu sprechen, doch noch bevor ich etwas sagen konnte, ergriff Jace erneut das Wort. „Magnus hat stundenlang hier gesessen und irgendwelchen Hexenmeister Firlefanz mit dir angestellt. Als ich zum ersten Mal hier rein gekommen bin hat der ganze Raum blau gestrahlt. Inklusive dir.“ Er grinste über beide Ohren. „So blau hab ich dich noch nie gesehen.“ Ich brummte und verdrehte die Augen. Plötzlich öffnete sich die Tür hinter Jace. Erst jetzt erkannte ich dass ich nicht auf der Krankenstation lag sondern tatsächlich in meinem Zimmer. Durch das gedimmte Licht im Flur erkannte ich einen Schatten der sich in mein Zimmer schob und die Tür hinter sich schloss. Jace drehte sich um und räusperte sich. „Wenn man vom Teufel spricht.“ Die Gestalt die soeben mein Zimmer betreten hatte kam näher und ich vergaß für einen Moment zu atmen. Magnus Bane. Der oberste Hexenmeister von Brooklyn stand in meinem Zimmer.

„Hexenmeister, nicht Teufel.“, erwiderte Magnus zur Begrüßung und trat ebenfalls zu mir ans Bett. Er trug einen schwarzen Mantel aus feinem Stoff mit bunten Knöpfen. Seine schwarzen Haare waren vorne in den Spitzen pink, blau und gelb gefärbt und glitzerten im Licht. Seine grünen Katzenaugen leuchten als er mich anschaute. Ich bekam kein Wort heraus. „Ist doch fast das selbe.“, brummte Jace und wandte sich wieder an mich. „Ich muss los, ich hab noch was zu erledigen. Du bist ja jetzt in besten Händen. Ich sag Izzy Bescheid das du wach bist.“ Er klopfte mir etwas unbeholfen auf die Schulter was mich das Gesicht verziehen lies. Denn noch immer glühte mein gesamter Körper und jedes einzelne Körperteil schmerzte. „Tschuldigung.“ Jace lächelte schief und verschwand kurz drauf aus meinem Zimmer. Ich atmete tief ein und verzog gleich drauf ein zweites Mal das Gesicht. Magnus legte den Mantel ab und beobachtete mich dabei. Unter seinem Mantel kam ein schwarzer Anzug aus Satin zum Vorschein. Darunter trug er ein Seidenhemd ebenfalls in schwarz, allerdings mit aberhunderten glitzernden grünen Steinchen versehen. Das brachte mich fast zum Lächeln.

„Schön das du wach bist.“, raunte er mit ruhiger Stimme und setzte sich neben mich aufs Bett. Ich spürte wie sein Gewicht die Matratze etwas herab drückte und er etwas näher an mich heran rutschte. „Ich hatte gehofft diese blauen Augen nochmal zu sehen.“ Ein schelmisches Grinsen huschte über sein Gesicht und ich drehte den Kopf zur Seite. Das Brennen wanderte zunehmend in meinen Kopf und brachte meine Wangen zum glühen. „Kein Grund weg zu schauen, Alexander. Endlich bekommst du wieder eine etwas gesündere Gesichtsfarbe.“ Unwillkürlich zuckten meine Mundwinkel.

„Wie lange...“, ich räusperte mich. Meine Stimme klang kratzig und alles andere als gesund. „Wie lange hab ich geschlafen?“ Magnus zuckte mit den Schultern. „Drei oder vier Tage bestimmt.“, erwiderte er und zog seine Handschuhe aus. „Was dagegen wenn ich mir mal den Verband ansehe?“ Ich schüttelte langsam den Kopf und sah dabei zu wie Magnus lange, schlanke Finger meine Bettdecke ein wenig nach unten schoben. Ich trug kein Shirt weshalb er direkt meine nackte Brust inklusive dem Verband der quer darüber verlief zum Vorschein brachte. Geschickt befreite er mich von dem Verband und lächelte zufrieden. „Fast verheilt. Eins muss man euch Nephilim lassen, ihr seit hart im nehmen.“ Während er sprach glitten seine Fingerspitzen über meine Brust und hielten dann wenige Millimeter vor der kaum noch sichtbaren Narbe inne. „Gute Gene.“, murmelte ich leise und sah dem Hexenmeister direkt ins Gesicht. Ihr könnt bleiben, aber nur wegen dem heißen Teil da. Der mit den blauen Augen. Magnus Worte hallten durch meinen Kopf, so als hätte er sie gerade eben erst ausgesprochen. Ich erinnerte mich an die Party und an den Blick den er mir zugeworfen hatte. An das Unbehagen und an Jace, der mich mit hochgezogenen Augenbrauen angeschaut hatte. „Wirklich gute Gene.“, Magnus lächelte und rieb seine Hände aneinander. „Ich werde ein letztes Mal einen Heilzauber aussprechen, danach sollte es gut sein. Könnte sein dass es dir gleich etwas wärmer wird, Alexander. Aber das stört dich sicher nicht oder?“ Dann begannen kleine blaue Funken zwischen seinen Fingern umher zu springen und als er seine Hände auf meine Brust legte, keuchte ich ohne es zu wollen auf.

When Worlds collide - Alec LightwoodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt