Kapitel 19

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„Wir brauchen deine Hilfe! Jetzt sofort!" Simons Stimme hallte wie ein Echo durch den Central Park und scheuchte eine Horde Krähen auf die dort in den Bäumen saßen

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„Wir brauchen deine Hilfe! Jetzt sofort!" Simons Stimme hallte wie ein Echo durch den Central Park und scheuchte eine Horde Krähen auf die dort in den Bäumen saßen. Hastig rannte er mit seinem Handy bewaffnet in Richtung Waldstück. Ich bekam nicht mit dass Simon gerade Magnus anrief, denn ich war zu sehr damit beschäftigt nicht getötet zu werden. Die Raum Dämonen waren schneller und stärker als ich angenommen hatte. Einer nach den anderen war auf dem Loch in der Erde an die Oberfläche gesprungen und hatte uns mit aller Härte angegriffen. Behände drehte ich meinen Dolch und trat einem dieser Mistviecher in die schuppige Seite. Unbeeindruckt davon drehte sich der Dämon um und riss das Maul auf das mit Giftstacheln bestückt war. Hastig riss ich mir den Bogen vom Rücken, spannte einen Pfeil und lies ihn durch die Luft sausen. Mit einem schmatzenden Geräusch drang der Pfeil in den Kopf des Raum Dämons ein. Gurgelnd fiel er zu Boden ehe Jace Klinge ihn zurück in die Höllendimension schickte aus die er gekommen war. Nur wenige Meter von mir entfernt hörte ich wie Izzys Peitsche durch die Luft zuckte. Ein goldenes, tödliche Surren. Dann Dämonenblut was wild durch die Luft spritzte. Rasch drehte ich mich zu meiner Schwester und sah zu wie sie einen der Dämonen gerade mit ihrer Klinge den Rest gab. „Alec!" Clarys Stimme dröhnte hinter mir. Im nächsten Moment wurde ich nach vorne geschleudert und knallte mit dem Gesicht auf den Boden. Ich spürte wie die Haut an meiner Stirn aufklaffte und zähflüssiges dunkles Blut an meiner Schläfe hinabrann. Der Dämon drückte mich mit aller Gewalt in den Boden und versuchte mich zu beissen. Ich versteifte mich und versuchte den Dolch an meinem Gürtel zu erreichen. Mit einem Keuchen gelang es mir und ich zog die Waffe aus der Scheide. Dann drehte ich sie in der Hand, versetzte dem Dämon mit dem Ellenbogen einen Harken und rammte ihm den Dolch in die Seite. Dieser brüllte auf und lies sofort locker. Ich nutzte die Gelegenheit und wollte gerade unter ihm hervorkriechen als der Dämon in die Luft gerissen wurde. Hastig drehte ich mich auf den Rücken und sah wie das Vieh in der Luft in tausend Stücke zerfetzt wurde und ich in schwarzen Schleim auflöste. Keuchend sah ich mich um bis ich Magnus entdeckte. Sein Anblick war erleichernd und in diesem Moment fast auch etwas furchterregend. Seine Haare standen in wilden Stacheln von seinem Kopf ab, seine Augen waren zu Schlitzen verformt, sein Mund zu einer harten Linie zusammen gepresst. Sein gesamter Körper war in schwarz gehüllt und um ihm herum waberte blaues Licht, seine Hände waren gespreizt als er den nächsten Dämon fixierte. Es kam mir fast vor als würde er knurren als er seine Hände hob und einen solch heftigen Energiestrahl aussandte dass nicht nur der Dämon sondern auch ich und Clary durch die Luft geschleudert wurden. Mit einem lauten Platsch landete ich im Turtle Port. Clary direkt neben mir. Ich keuchte als ich an die Wasseroberfläche kam. Doch immerhin hatte Magnus damit auch einen weiteren Dämon zerfetzt. Nun unterstützte er Jace der gegen zwei der Raum Dämonen gleichzeitig kämpfte. Ich warf Clary einen schnellen Blick zu. Sie rappelte sich auf und kroch aus dem Wasser. Ich folgte ihr und wischte mir die nassen Haare aus der Stirn. Der Kampf dauerte noch immer an, doch dank Magnus war er schneller beendet als wir es hätten schaffen können.

Wenige Minuten später waren alle Raum Dämonen verschwunden und ich atmete angestrengt und versuchte mich auf den Beinen zu halten. Simon der Magnus zur Hilfe gerufen hatte saß auf dem Boden neben Izzy die sich am Arm verletzt hatte. Jace half Clary auf und Magnus lies langsam die Arme sinken während er mich fixierte. Mir wurde heiß und kalt zugleich bei seinem Anblick. Dieses Mal hatte ich wirklich die Macht des Hexemeisters gespürt. Magnus knackte mit den Fingern und blinzelte. Seine Augen nahmen wieder ihre normale Farbe und Form an während er auf uns zu kam. „Kinder der Nephilim.", sagte er mit ernster Stimme. „Wieso habe ich das Gefühl ihr gönnt mir kein Privatleben?" Ich konnte nicht anders und musste lachen, was sich aber eher wie ein ersticktes Keuchen anhörte und mir einen dummen Blick von Jace einbrachte. „

„Danke das du gekommen bist.", sagte Clary und sah Magnus dankbar an. „Ohne dich hätten..." „... wir das auch geschafft.", beendete Jace den Satz und schnaubte. Magnus verdrehte die Augen. „Sicher hättet ihr das kleiner Schattenjäger, aber dabei vielleicht das ein oder andere Körperteil verloren." Der Hexenmeister verschränkte die Arme vor der Brust. „Aber gern geschehen... ich stells euch in Rechnung." Izzy und Simon waren mittlerweile ebenfalls zu uns gestoßen. Iz blutete leicht am Arm und wischte sich den Schweiß von der Stirn. „Danke Magnus.", sagte jetzt auch sie. Magnus nickte schließlich. „Wenn wir uns hier sowieso schon so nett treffen, kann ich euch auch sagen was ich heraus gefunden habe während ihr mit den Raum Dämonen Schnitzeljagd gespielt habt." Er fixierte einen nach dem anderen ernst bis er schließlich mich anschaute. „Yanlou lebt tatsächlich noch.", sagte er mit finsterer Stimme. „Und er ist mächtiger als er es zuvor schon war. Er ist einen Pakt mit einem weiteren Dämonenfürst eingegangen und versucht offenbar die Schattenwesen nun ebenfalls auf seine Seite zu ziehen. Yanlou ist nicht dumm und durch sein Gift ist er in der Lage nicht nur Irdische oder Nephilim abhängig zu machen oder sie zu manipulieren, auch bei Schattenwesen funktioniert das. Und derjenige der diese Raum Dämonen auf euch gehetzt hat war nicht Yanlou selbst." Magnus Stimme klang so finster dass sie mir einen Schauder über den Rücken jagte. „Es war ein Hexenmeister namens Elijas."

„Was machen wir jetzt?" Wir saßen alle in Magnus Wohnung an dem großen Tisch. Vor jedem hatte Magnus einen Becher Kaffee mit Starbucksaufdruck hingestellt - den er sicherlich von dem Cafe um die Ecke geklaut hatte. Oder ausgeliehen wie er es immer behauptete. Außerdem stand eine Schachtel mit Krispy Kreme Donuts in der Mitte des Tisches. In einen davon biss Simon gerade herzhaft hinein während ich das komische Kringelding auf meinem Teller etwas skeptisch beäugte. „Ich meine, irgendetwas müssen wir doch tun können oder?" Izzy drehte ihren Becher zwischen den Fingern und schaute in die Runde. Ich zuckte mit den Achseln. Jetzt wo wir Gewissheit hatten dass nicht nur Valentin hinter uns her war sondern auch Yanlou, war ich mir nicht sicher was ich überhaupt noch denken sollte. Ich schnupperte an dem Donut der mir einer pinken Glasur überzogen war und schob ihn weg von mir. „Keine Ahnung. Ich denke wir sollten mit Hodge reden und Mom und Dad endlich Bescheid geben.", sagte ich leise und stand auf. „Ich hab keine Lust mehr so zu tun als wäre alles okay. Mom und Dad müssen informiert werden, genau wie der Rat." Noch ehe Jace protestieren konnte schnappte ich mein Handy und verlies Magnus Wohnung. Ich lief die Treppen runter und verzog mich in den Hinterhof. Dort lehnte ich mich an die Wand und schloss für einen Moment die Augen. Die Wunde an meiner Stirn brannte immernoch. In dem ganzen Trubel hatte ich vergessen mir eine Iratze aufzutragen. Seufzend wischte ich mir das getrocknete Blut von der Stirn und schaute auf mein Handy. Ich schrieb Hodge eine Nachricht dass wir neue Erkenntnisse hatten und nun den Rat mit einbeziehen mussten.

„Dachte ich mir schon dass du noch nicht zurück ins Institut gegangen bist." Magnus tauchte vor mir auf und sah mich mit ernster Miene an. „Ich habe deine Freunde nach Hause geschickt und ihnen gesagt dass sie sich erst mal ausschlafen sollen ehe ihr ganz Idris in Aufruhr versetzt." Ich schob das Handy zurück in meine Hosentasche und verschränkte die Arme vor der Brust. „Wieso mischst du dich da ein?", fragte ich etwas schnippisch. „Ich habe Hodge bereits geschrieben dass wir den Rat nun informieren müssen, dass ist Schattenjäger Angelegenheit." Magnus schnaubte und verdrehte die Katzenaugen. „Achja? Und deshalb ruft ihr mich ständig an? Weil das Schattenjäger Sache ist?" Er schüttelte den Kopf. „Diese Angelegenheit betrifft uns alle Alexander, nicht nur dich und deine Nephilimfreunde." „So... so hatte ich das nicht gemeint." Ich rubbelte mir übers Gesicht. „Tut mir leid." Ich senkte den Blick etwas. „Ich bin müde... ich sollte nach Hause gehen.", murmelte ich vor mich hin. Magnus verstellte mir allerdings den Weg. Als ich den Kopf wieder hob stand er direkt vor mir und sah mich mit seinen Katzenaugen an als wisse er so viel mehr als ihm lieb war. Er sah mich an als wisse er genau was auf uns zukommen würde und das gefiel mir gar nicht. „Was ist?", fragte ich leise und lehnte meinen Rücken gegen die Wand. Magnus betrachtete mich lange ohne zu sprechen. Dann hob er die Hand und fuhr mit dem Daumen über die Wunde an meiner Schläfe. „Ihr Schattenjäger seit so viel verletzlicher als ihr es euch eingesteht." Er murmelte die Worte vor sich hin als würde er gar nicht mit mir reden. „Dämonen töten schneller als euch lieb ist und Yanlou hat bereits schon einmal eine Familie fast ausgelöscht. Denkst du wirklich dass ihr dafür bereit seit Alec? Für ihn und für Valentin?" Sorge schwang in seine Stimme mit. Ich zuckte mit den Schultern. „Was bleibt uns anderes übrig? Wir sind Schattenjäger, das ist unsere Aufgabe.= Ich versuchte mich an ihm vorbei zu drängen, doch Magnus hielt mich an der Schulter fest. „Alec verstehst du nicht..." Doch ich schüttelte seine Hand ab. „Nein du verstehst nicht. Ich kann nicht einfach weg laufen nur weil es gefährlich wird. Ich lebe jeden Tag mit diesem Risiko Magnus. Ich wurde für das hier geboren und wenn ich dabei sterbe dann hab ich wenigstens meine Aufgabe erfüllt. Es tut mir leid aber ich habe nicht das Glück unsterblich zu sein so wie du." Ich wusste dass die Worte die ich aussprach unfair waren, doch es war die Wahrheit. Früher oder später würde ich im Kampf sterben, Magnus hingegen würde noch lange leben. Vielleicht waren unsere Welten doch zu verschieden. Ich schaute ihn an, dann wandte ich mich ab und ging die dunkle Straße entlang in Richtung Central Park. Denn irgendwie war mir nicht danach nach Hause zu gehen. Schlafen würde ich sowieso nicht.

When Worlds collide - Alec LightwoodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt