Kapitel 11

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Das rote T-Shirt verhöhnte mich, ich hatte es gewusst

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Das rote T-Shirt verhöhnte mich, ich hatte es gewusst. Ich stand vor dem Spiegel in meinem Zimmer mit nassen Haaren und zog eine Grimasse als ich mir das hässliche Ding vor die Brust hielt. Das Shirt sah einfach nur affig aus, aber vielleicht würde Magnus es mögen? Immerhin war es nicht pink oder rosa. Es war rot. Genau genommen dunkelrot, fast ins bräunliche übergehend. Und es verhöhnte mich. Seufzend zog ich mir das Shirt über den Kopf, schlüpfte in eine schwarze Jeans und zog mir schließlich meine schwarzen Boots an die Füße. Ich besaß nun mal einfach keine normalen Schuhe. Kampfstiefel würden es sicher auch tun. Dann rubbelte ich mir noch einmal die Haare trocken, schnappte mir meine Jacke und ging aus dem Zimmer. Das Haarekämmen hatte ich mir bereits vor Jahren abgewöhnt, dass hatte bei mir sowieso wenig Sinn. Auf dem Flur begegnete ich Jace der gerade aus seinem Zimmer kam. Ungläubig schaute er mich an. „Gehst du zu nem Vorstellungsgespräch?", fragte er und zog eine Augenbraue hoch während er mein Outfit musterte. „Zu einem was?", brummte ich und stampfte an ihm vorbei. „Seit wann trägst du was das nicht aussieht als würdest du unter einer Brücke leben?" Ich verdrehte die Augen und drehte mich um. „Das ist einfach nur ein blödes Tshirt und Izzy hats mir geschenkt, okay? Ich dachte ich zieh es einfach mal an." „Aha...". Er verschränkte die Arme vor der Brust. „Wohin willst du denn um diese Uhrzeit?" War das hier ein Verhör oder was? Ich rubbelte mir übers Gesicht. „Frühstücken." „Gut...", Jace nickte. „Ich komm mit. Ich hab Hunger." Ohne dass ich etwas erwidern konnte, schlüpfte er an mir vorbei und rannte die Treppe runter. Beim Erzengel, ich seufzte leise in mich hinein und folgte ihm.
Unten angekommen blieb Jace stehen als er Magnus an der Eingangtür sah. „Du bist schon wieder hier?", fragte er ziemlich unfreundlich und griff nach seiner Jacke. Magnus sah zu ihm und dann zu mir und zuckte mit den Schultern. „Ich war gerade in der Nähe, wenn man so will." Mir wurde heiß und kalt zugleich. Außerdem fing mein Magen an wie verrückt zu gluckern. „Verstehe... wenn du Hodge suchst, der ist sicher schon wieder in der Bibliothek." Dann sah Jace zu mir. „Kommst du?" Ich warf Magnus einen kurzen Blick zu, dann schob ich meine Hände in die Hosentaschen und nickte. „Jace äh... also eigentlich...", setzte ich an, doch ich bekam die Worte einfach nicht über die Lippen. Wieso konnte ich ihm nicht einfach sagen, dass ich mit Magnus frühstücken gehen wollte? Das er die Nacht hier verbracht hatte und ich ihn mochte? Jace sah mich erwartungsvoll an. Seine goldenen Augen strahlten regelrecht im fahlen Sonnenlicht das durch die Fenster der Kathedrale herein fiel. Nein, ich konnte es einfach nicht. Ich konnte Jace nichts von Magnus und mir erzählen. „... ähm sollten wir nicht Izzy auch was mitbringen? Also zu essen meine ich." Jace nickte. „Klar, wir kaufen ihr was auf dem Rückweg." Dann schob er die Tür zum Institut auf und schlüpfte hinaus.

Magnus sah mich an als hätte ich ihm gerade eine Ohrfeige verpasst. Er hatte die Arme vor der Brust verschränkt und sein Blick lag ruhig auf mir. Ich spürte dass ich etwas sagen sollte, ihm eine Erklärung schuldig war, aber was sollte ich ihm sagen? Tut mir leid das ich so ein Feigling bin? Tut mir leid, dass ich Jace nicht einfach sagen kann was mit mir los ist? Das ich schwul und in ihn verliebt bin? Das ich gerade versuchte einen Hexenmeister zu daten? Nein, nichts dergleichen konnte ich tun. Ich senkte den Blick und fühlte mich schlecht. Und dazu trug ich auch noch dieses lächerliche rote Tshirt. Mit gesenktem Kopf ging ich an Magnus vorbei, der kein Wort sagte. Ich drückte die Tür auf und verlies das Institut ohne ihn anzuschauen. Denn die Enttäuschung in seinem Blick hätte ich nicht ertragen.

When Worlds collide - Alec LightwoodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt