Kapitel 52

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Keuchend starrte ich Jace an der wie ein Irrer mit dem Messer voran auf mich zurannte. Seine Augen so schwarz wie Pech, sein Gesicht zu einer Fratze verzerrt. Ein Ausdruck von unbändigen Hass.

„Jace, tu das nicht.", schrie ich doch Jace lies sich von meinen Worten nicht aufhalten. Blitzschnell rollte ich zur Seite und wich somit dem tödlichen Hieb meines Parabatai aus. Jace fluchte als er gegen die Wand stolperte, drehte sich jedoch sofort um und funkelte mich hasserfüllt an. Was hatte Asmodeus nur mit ihm gemacht? Kurz blickte ich Richtung meines Zimmers, doch ich bekam nicht mit was Asmodeus und Magnus dort sprachen. Denn erneut rannte Jace auf mich zu, versuchte ein weiteres Mal das Messer in meinen Körper zu hieven, doch auch dieses Mal bewegte ich mich so schnell ich konnte zur Seite, stolperte dabei über den Teppich und fing mich sofort wieder. Es hatte keinen Sinn, ich würde gegen Jace kämpfen müssen, aber wie? Wie sollte ich meinen besten Freund verletzten? Ich schaute zu Jace, erkannte ihn kaum wieder. Ein eiskalter Schauer lief mir über den Rücken. Vielleicht war genau das Asmodeus teuflischer Plan? Das ich meinen eigenen Bruder tötete und mich bis ans Ende meiner Tage mit diesem Wissen quälen sollte? Doch diesen Gefallen würde ich diesem Monster nicht tun. Lieber würde ich sterben als Jace zu töten.

„Sonst endet dein kleiner Schattenjägerfreund noch genauso wie der Blondschopf da hinten." Die Worte von Asmodeus hallen dröhnend in meinem Kopf während Jace mich böse angrinste. Er genoss es regelrecht welche Angst ich hatte, Angst um ihn, Angst um Magnus und Angst vor dem was ich tun musste. Doch so einfach würde ich nicht aufgeben. Ich schaute Jace verzweifelt an, drückte dabei mit der flachen Hand auf die Parabatairune auf meiner Brust. Hoffe, dass diese Verbindung stärker war als Asmodeus Zauber. „Jace, ich bin es.", flüsterte ich, doch anstatt zu erkennen rannte Jace auf mich zu und versuchte nach mir zu schlagen. Hastig drehte ich mich zur Seite, wich seinem Schlag aus und packte ihn kurz darauf am Arm. Zog ihn zu mir und hielt sein Handgelenk so fest, dass er nicht mit dem Messer nach mir stechen konnte. „Ich bin es, Alec.", versuchte ich es erneut, doch Jace reagierte nicht. Asmodeus höhnisches Lachen drang wie das einer Hyjäne durch die Hallen des verlassenen Instituts.

Während sich Jace in meinem Griff wehrte, versuchte sich von mir zu lösen schaute ich zu Magnus. Erkannte in seinem Gesicht was er vor hatte, doch noch bevor er überhaupt die Chance hatte sich zu bewegen hatte Asmodeus die Hand erhoben und Magnus erstarrte. Keuchte laut auf und konnte sich nicht mehr rühren, geradeso als ob sein Vater ihn gelähmt hatte. Verzweifelt schaute ich zu ihm, was sollte ich jetzt tun? Beim Erzengel, fluchte ich innerlich und versuchte Jace irgendwie weiter fest zu halten, doch dieser wehrte sich wie ein gefangener Stier und schlug mir schließlich mit aller Wucht den Hinterkopf gegen die Nase. Ich schrie auf, taumelte zurück und stieß mit dem Rücken gegen die Tür als Blut aus meiner Nase schoss. Dem Schmerz zu urteilen, hatte mir Jace gerade die Nase gebrochen, doch an eine Pause war nicht zu denken. Erneut rannte er auf mich zu und dieses Mal war ich nicht schnell genug. Er trat mir in die Rippen und schlg mir dann auf den Rücken so das ich stöhnend zu Boden ging.

Ich drehte mich auf den Rücken und im nächsten Augenblick war Jace über mir. Setzte sich auf und mich und drückte mich mit seinem ganzen Körpergewicht auf den Boden, hielt mich dort fest. Das Blut dass aus meiner Nase tropfte lief mir in die Augen und ich stöhnte auf als seine Hüfte sich heftig auf meine presste. Grinsend schaute er mich an. „Das ist es doch was du willst, Bruder." Jace Stimme klang verzerrt. Dunkler als zuvor. Weg war all der Sarkasmus, weg war all der Witz, die Ehrlichkeit. Jace Stimme war wie er selbst, eine leere Hülle gefüllt von Hass und Wut, geleitet von Asmodeus selbst. „Geh runter von mir.", brüllte ich ihn an, doch es half nichts. Jace rieb mit seiner Hüfte über meine und ich keuchte auf. „Jace." Ich stöhnte als er sich zu mir runter beugte. „Ich kenne deine geheimsten Gedanken.", raunte er mir leise entgegen, dann drehte er den Blick und grinste Magnus an. „Nein.", zischte dieser und starrte zu uns rüber. Als Jace Messer langsam durch meinen Unterarm schritt, schrie ich auf. Die Klinge durchbohrte die obersten Hautschichten und ging schließlich bis auf den Knochen. Ich schrie erneut als er seinen Griff verstärkte und das Messer drehte. Mir wurde kurz schwarz vor Augen und ich atmete heftig. Wieder brach Asmodeus in amüsiertes Gelächter aus.

„Was versprichst du dir davon?", hörte ich Magnus Stimme nur noch dumpf im Hintergrund. „Spaß. Unterhaltung, such dir was aus."

„Aber ... was ist ....". Magnus keuchte auf vor Schmerz. „Was ist ... wenn er Jace umbringt. Was wird dann aus deinem Ritual?" Asmodeus lachte ein grausames Lachen und funkelte seinen Sohn an. „Wird er nicht. Dein kleiner Schattenjägerfreund ist nicht stark genug." Wieder dieses Lachen. Dann wandte er seinen Blick wieder auf Jace und mich. Jace hatte mittlerweile das Messer wieder aus meinem Arm gezogen und lies das Blut auf mein Gesicht tropfen. Grinste dabei so böse, dass er dabei seine Zähne zeigte. Seine tiefschwarzen Augen leuchteten auf als ich mich unter ihm wehrte. Doch der Schmerz war so heftig dass es mir fast die Luft raubte. „Jace bitte.", keuchte ich doch dann spürte ich erneut einen heftigen Schmerz in meinem anderen Arm. Jace Klinge durchschnitt nun auch hier mein Fleisch und ich brüllte auf. Mit letzter Kraft stämmte ich mich gegen ihn, bäumte mich unter ihm auf und schlug meinen Kopf gegen seinen. Jace keuchte und als sein Kopf nach hinten fiel befreite ich meinen Arm, schlug ihn heftig vor die Brust und schleuderte von mir runter. Zog mir das Messer aus dem Arm und hielt es fest umklammert in der Hand. Mein Herz raste wie verrückt als ich Jace anstarrte der mich auslachte. Genau wie Asmodeus. Beide blickten mich amüsiert an. Als Jace dann nach mir trat, wehrte ich den Tritt ab, zog mein Bein hoch und schlug ihm kurz darauf ins Gesicht. Jace Kopf folgt zur Seite und ich packte ihn am Arm, drehte ihn und schleuderte meinen Parabatai gegen die Wand. Jace donnerte mit dem Kopf dagegen und knallte dann zu Boden. Blitzschnell war ich nun über ihn und starrte ihn an. „Seh mich an! Du bist mein Parabatai! Verflucht Jace ich weis dass du da drin bist! Sieh mich an!" Ich schüttelte ihn, während mein Blut auf seine Kleidung tropfte.

„Hör auf zu reden.", schrie Jace und wehrte sich unter mir wie verrückt. „Halt verdammt noch mal deine Klappe und kämpfe. Kämpfe endlich!" Dann schleuderte er mich mit einem Ruck von sich runter und ich hatte Mühe so schnell wie zuvor wieder auf die Beine zu kommen. Spürte einen Tritt den Jace mir gegen die Rippen versetzte. „Kämpfe!", brüllte er ich an und ich spuckte Blut auf den Boden. „Kämpfe endlich!" Wieder ein Tritt und ich spuckte erneut Blut. Dann drehte ich mich um, erkannte ihn kaum noch da mein Gesicht vollkommen mit Blut verschmiert war. Als er ein drittes Mal zutreten wollte hielt ich sein Bein fest und schleuderte ihn zurück, so dass er mit dem Rücken am Boden landete. Dann stand ich schwankend auf und schaute in Magnus Richtung. Asmodeus hatte sich von uns abgewandt, starrte nun seinen Sohn an und Malcom der mittlerweile wieder bei Bewusstsein war und etwas vor sich hin murmelte.

Asmodeus knurrte dunkel und trat einen Schritt auf die beiden Warlocks zu. Ich umfasste die Klinge die ich noch immer in der Hand hielt, doch ehe ich es mich versah war mir Jace auf den Rücken gesprungen. Donnerte meinen Kopf gegen die Wand und trat mir dann in den Rücken. Ich knallte zu Boden, Jace wieder über mir, dann schlug ich ihm in die Seite und wir rollten über den Boden. Ich hörte nur wie Asmodeus Malcom aufforderte das Murmeln zu unterlassen. Was hatte der Hexenmeister vor? Auch Jace war für einen kurzen Moment abgelenkt, was meine Chance war. Ich packte seinen Kopf und drückte auf die empfindlichen Stellen unterhalb seiner Ohren. Jace schrie auf und versuchte sich aus meinem Griff zu befreien.

„Jace. Komm schon.", schrie ich ihn an, hoffte dass er endlich wieder zu sich kam und als ich sah wie Jace mich in diesem Moment betrachtete, schleuderte ich ihn von mir runter. Jace knallte mit dem Rücken gegen die Wand und blieb dort liegen als ihm die Luft aus den Lungen gepresst wurde „Was hast du vor?" Das war Asmodeus, der sich in seiner vollen Größe fragend vor Malcolm aufgebaut hatte, der noch immer ruhig auf dem Boden kniete. Ich drehte den Kopf und schaute zu Magnus, der mich ebenfalls ansah. Seine grünen Augen leuchteten auf und ich verstand. Malcom versuchte ein Portal zu erschaffen. „Nein!", schrie Asmodeus schließlich. „Nein!!!!", verstärkte sich seine Stimme beim zweiten Mal.

Dann brüllte Magnus meinen Namen und ich wusste was zu tun war. „Alec!" Sofort rannte ich los, zog dabei meine Seraphklinge, flüsterte ihren Namen und warf mich gegen Asmodeus. Der Höllenfürst brüllte auf als er mit mir zusammen auf den Boden knallte. In diesem Moment verschwand Malcom aus dem Raum und ich drehte die Klinge in meiner Hand und rammte sie Asmodeus in die Seite.

When Worlds collide - Alec LightwoodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt