Kapitel 5

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„DAS willst du anziehen?"

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„DAS willst du anziehen?". Izzys Stimme klang nahezu hysterisch als sie mich anschaute. Ihre dunklen Augenbrauen waren so weit nach oben gezogen dass sie fast ihren Haaransatz berührten. Stirnrunzelnd schaute ich an mir herab. Ich trug eine relativ neue schwarze Jeans, die ausnahmsweise kein einziges Loch aufwies. Ein paar dunkle Sneaker die ich mir aus Jace Zimmer geklaut hatte - solche unpraktischen Schuhe besaß ich nicht - und einen dunkelgrauen Pulli mit Rollkragen. Sollte es wirklich zum äußersten kommen wollte ich schließlich vorbereitet sein. Außerdem wollte ich nicht riskieren das irgendjemand meine Runen erkennen konnte. „Warum?", fragte ich genervt. „Ist doch okay so." Izzy schnaubte und schüttelte den Kopf. „Ja und genau da liegt ja das Problem. Es ist eben nur okay. Alec du siehst aus wie immer. Beim Erzengel du gehst heute mit Magnus Bane aus! Dem Obersten Hexenmeister von Brooklyn! Sowas wie einem Superstar in der Schattenwelt und du ziehst dich an als würdest du zu Hause auf dem Sofa rumgammeln." Sie schnaubte erneut und zog an meinem Pulli. „Das Dinge ist so unförmig, man erkennt nicht mal das darin ein lebendiges Wesen steckt." Genervt verdrehte ich die Augen. „Lass gut sein Isabelle. Ich werde mich deswegen nicht verstellen. Wenn er....", ich stockte kurz. „... wenn er wirklich an mir interessiert sein sollte, was ich nach wie vor nicht glaube, dann wird es ihm egal sein was ich an habe. Außerdem hab ich nichts außer Kampfmontur und Pullis die noch ausgeleiherter sind als der hier." Ich entzog ihr den Stoff meines Pullovers, schnappte mir meinen Mantel und stampfte aus dem Zimmer. „Ruf mich an wenn irgendwas schief läuft!", rief mir Izzy hinterher doch ich antwortete nicht mehr. Schnurstracks lief ich zum Ausgang und verlies das Institut.

Ich nahm die nächste U-Bahn die mich nach Brooklyn führte und stieg dort an der Haltestelle aus die ich bereits gestern schon einmal betreten hatte. Nervös blickte ich mich um, doch die Menschen dir hier umher wuselten nahmen mich nicht einmal wahr. Schnell stieg ich die Treppe nach oben, überquerte mehrere Straßen und stand Punkt acht Uhr vor Magnus Bane Haustür. Ein kurzes Zögern dann klingelte ich, doch niemand antwortete. Die Tür wurde ebenfalls nicht geöffnet. Ich runzelte die Stirn und klingelte erneut. Hatte es sich Magnus vielleicht doch anders überlegt? Wollte er doch seine kostbare Zeit nicht mit jemanden wie mir verbringen? Unsicher ging ich einen Schritt zurück, doch noch ehe ich mich umdrehen und niedergeschlagen auf den Heimweg machen konnte, öffnete sich die Tür und Magnus stand vor mir. Er lächelte, was seine Augen zum leuchten brachte. Seine schwarzen Haare standen stachelig von seinem Kopf ab und waren über und über mit Glizer bedeckt. Er trug ein paar schwarze, elegante Lederschuhe, eine für ihn sehr unauffällige schwarze Anzughose und dann kam das dicke Ende. Sein Oberkörper steckte in einem dunkelroten Langarmshirt mit Wasserfallausschnitt und darüber trug er einen leuchtend roten Mantel mit einer schwarzen Federboa um den Hals. Okay, das war mal unauffällig. Ich betrachtete ihn und musste unwillkürlich grinsen. Auch wenn seine Art sich zu kleiden absolut dem widersprach was ich von Mode hielt, mochte ich es dass er mich mit seinen schrägen Outfits zum Lächeln brachte.

„Guten Abend Alexander.", raunte er ruhig und schloss die Tür hinter sich. „Entschuldige dass ich dich nicht nach oben gebeten habe, aber wir haben in zwanzig Minuten einen Tisch im Takis, da wollte ich keine Zeit vertrödeln und direkt los." Ich nickte verständnisvoll und setzte mich in Bewegung als auch Magnus seine langen Beine bewegte. Schweigend liefen wir nebeneinander die Straße entlang, doch es war kein unangenehmes Schweigen. Im Gegenteil, es fühlte sich gut an nicht zu sprechen. Kurz sah ich zu ihm rüber und fing direkt seinen Blick ein. Seine Katzenaugen verengten sich etwas als sich seine Mundwinkel zu einem schelmischen Grinsen kräuselten. „Ich bin über deine Einladung immernoch hoch erfreut, Alec.", lies er mich wissen was mich erneut zum Lächeln brachte. Und meine Wangen rot färbte. „Geht mir genauso....also ähm... das du zugesagt hast meine ich." Es dauerte nicht lange bis wir bei Takis ankamen. Drinnen herrschte reges Treiben weshalb wir uns an einen Tisch ganz hinten in der Ecke verkrümelten. Magnus bestellte direkt eine Flasche Rotwein, was mich etwas stutzig machte. Ich hatte noch nie so etwas wie Wein getrunken. Ich wusste das meine Eltern hin und wieder in der Welt der Irdischen Rotwein einkauften, aber ich hatte keine Ahnung von diesem Zeugs. Vermutlich würde ich davon nichts trinken.

Als man uns die Speisekarten in die Hand drückte, schaute ich angestrengt hinein. „Und?", fragte Magnus und nahm einen kräftigen Schluck von seinem Wein. „Weist du schon was du bestellen möchtest?" Ich schüttelte den Kopf und schielte zu meinem ebenfalls befüllten Glas. „Was ist?" Magnus beobachtete mich ganz genau und das Grinsen in seinem Gesicht hörte und hörte nicht auf. „Ich ähm... weist noch nicht so recht." Ich räusperte mich und wollte nicht wie ein Idiot klingen. Also schnappte ich mir das Glas und nahm einen ebenso kräftigen wie viel zu großen Schluck. Der Rotwein rann meine Kehle hinab und brachte mich fast zum husten. Geradenoch so konnte ich das Husten unterdrücken und spürte wie mir sofort Hitze in den Körper schoss. Was was das denn für ein Zeugs? „Trinkst du so etwas öfter?", wollte ich wissen. Magnus zuckte mit den Schultern. „Ab und an." Er lächelte. „Du wohl nicht so wie es scheint? Ihr Nephilim macht immer eine viel zu große Sache aus eurer Art euch zu ernähren. Menschliches Essen und menschliche Genüsse sind gar nichts Berbotenes Alec, du kannst es ruhig mal ausprobieren." Ich nickte und bestellte mir ein Gericht mit diversen Nudelsorten und einer Soße. Dabei konnte ich hoffentlich nicht viel falsch machen. Magnus hingegen bestellte nur ein Dessert. „Du willst nur den Schokokuchen?", fragte ich ungläubig. „Ja... ich nehme mir gerne das Süßeste was ich kriegen kann sofort, denn dann kanns mir niemand mehr wegschnappen." Er grinste und beugte sich etwas zu mir vor. „Es gibt keinen Grund nervös zu sein Alec Lightwood, ich werde niemandem etwas von unserem Date erzählen, versprochen." Lange schaute ich ihn an, versuchte sein Gesicht zu studieren, doch noch ehe ich die Chance hatte etwas zu sagen, brach hinter uns im Laden Krawall aus. Ein Dämon hatte sich auf einen Werwolf gestützt und schlug ihm ins Gesicht. Die beiden brüllten sich in verschiedenen Sprachen an und fauchten. Die anderen Gäste schauten ebenso betreten wie angespannt aus. Ruckartig und vollkommen instinktiv schnellte meine Hand an meine Manteltasche und zog einen Dolch heraus. Ich stand auf und stellte mich vor Magnus Stuhl. Meine Muskeln waren angespannt und mein Griff war fest um den Dolch gelegt. Als der Werwolf und der Dämon in meine Richtung schauten, knurrten beide herausfordernd. Eigentlich hatte ich keine Lust auf Ärger, aber dass die beiden hier einen riesen Krach anfingen und Magnus dabei vielleicht noch verletzt wurde, gefiel mir so gar nicht. Also hob ich den Dolch und starrte die Streithähne mit festem Blick an.

When Worlds collide - Alec LightwoodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt