Kapitel 12

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Bereits seit Stunden saßen Jace und ich in der Bibliothek und wälzten die alten Schriften der Schattenjäger, ohne wirklich etwas herauszufinden

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Bereits seit Stunden saßen Jace und ich in der Bibliothek und wälzten die alten Schriften der Schattenjäger, ohne wirklich etwas herauszufinden. Seufzend klappte ich den dicken Wälzer vor mir zu und rieb mir die schmerzenden Augen. „Ich glaube wir treten auf der Stelle.“, seufzte ich und nahm einen Schluck von dem Wasser das mir Izzy vor einer halben Stunde mit dem Befehl 'trink was!' hingestellt hatte. Jace klappte ebenfalls das Buch vor ihm zu und zuckte mit den Schultern. „Wenn du mich fragst, hatte man diesen Dämon entkommen lassen.“ Er erhob sich und zog den dicken schwarzen Pullover aus den er an hatte. Darunter kam ein graues, ärmelloses Shirt zum Vorschein was Jace runenbedeckte Arme zeigte. Er warf den Pullover auf den Stuhl neben sich und streckte sich. Ich hörte wie seine Knochen bei der heftigen Bewegung knackten. „Wie kommst du auf diese Idee?“ Stirnrunzelnd schaute ich meinen Parabatai an. Wieso in aller Welt sollten die Nephilim diesen mehr als gefährlichen Dämon freiwillig zur Flucht verholfen haben. Das ergab für mich absolut keinen Sinn. Immerhin war es unsere Aufgabe Dämonen zu jagen und zu töten und ihnen nicht zur Flucht zu verhelfen nachdem sie andere von uns getötet hatten. „Wer weiß.“, meinte Jace grimmig und setzte sich wieder hin. „Nach allem was wir erlebt haben, sollte dir klar sein dass nicht jeder von uns 'gut' ist.“ Er lehnte sich zurück und deutete auf den Morgensternring den er noch immer am Finger trug. Ich schüttelte den Kopf. „Das ist Unsinn Jace. Weder waren diese Nephilim damals schlecht noch bist du es.“ Er lachte bitter auf. „Ach nein? Schon vergessen das mein Vater Valentin Morgenstern ist?“ „Das bedeutet nicht das du so bist wie er. Ganz im Gegenteil.“ Doch Jace hörte mir schon gar nicht mehr richtig zu, denn mittlerweile hatte auch Clary die Bibliothek betreten um uns bei der Recherche zu helfen. Auch Hodge war aus den Archiven zurück und nahm an seinem Schreibtisch Platz.

Ich beobachtete Jace wie er Clary betrachtete. So viel Schmerz und Sehnsucht zugleich lag in seinem Blick und als sie den Kopf hob, lag eben der gleiche Schmerz in ihren Augen. Ich nahm erneut einen Schluck von meinem Wasser und senkte meinen Blick. Es schmerzte Jace so zu sehen. Ich wusste was er für Clary empfand und es gab nichts was seinen Schmerz lindern konnte. Er und Clary waren nunmal Geschwister und würden ihre Gefühle füreinander irgendwie in den Griff bekommen müssen. Am Liebsten hätte ich Valentin dafür eigenhändig getötet, doch nach dem Kampf in Renwicks Ruine hatten wir ihn nicht mehr gesehen. Doch etwas tief in mir, sagte mir das Valentin nur auf den richtigen Zeitpunkt wartete um wieder zuzuschlagen. „Also wie ich schon gesagt habe,“ setzte Jace erneut an und wandte seinen Blick von Clary ab. „... ich denke dass jemand den Dämon hat laufen lassen. Vielleicht gab es schon vor dem Zirkel Schattenjäger die eine andere Sicht der Dinge hatten. Vielleicht hatte jemand versucht den Dämon für seine Zwecke zu nutzen oder zumindest dessen Gift. Es ist eine mächtige Gabe Halluzinationen in dem Kopf eines anderen zu erzeugen. Stell dir vor ich würde dir in den Kopf setzen dass du in jemanden verliebt bist und du alles für diese Person tun würdest. Sogar töten würdest.“ Jace sah mich mit herausforderndem Blick an. „Wenn ich dafür sorgen könnte das du all das tust was ich will, was meinst du wie gefährlich du dann werden könntest?“ Ich starrte Jace entsetzt an. Wieso sollte jemand so etwas tun wollen? Dieser Gedanke erschreckte mich mehr als mir lieb war. Jemand der in der Lage war die Gedanken eines anderen so zu verändern wie er wollte.

When Worlds collide - Alec LightwoodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt