Kapitel 32

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„Eine Party? Und ich bin nicht eingeladen?" Ich hob den Kopf als ich Magnus Stimme hörte und schluckte das Stück Toast mit Erdnussbutter runter dass ich mir gerade ein wenig zu schnell in den Mund gestopft hatte

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„Eine Party? Und ich bin nicht eingeladen?" Ich hob den Kopf als ich Magnus Stimme hörte und schluckte das Stück Toast mit Erdnussbutter runter dass ich mir gerade ein wenig zu schnell in den Mund gestopft hatte. Ich wischte mir mit dem Handrücken über die Lippen und lächelte ihn entschuldigend an. Jace wusste nun wie Magnus und ich zueinander standen, ob ich wollte oder nicht. Ich würde an der Situation nichts mehr ändern können, also wäre es idiotisch es zu leugnen. Also legte ich das Brot auf den Teller, wischte meine Hände an den Hosen ab und stand auf. „Tut uns Leid.", nuschelte ich und spülte die letzten Krümmel Toastbrot mit einem Schluck Milch herunter. Jace drehte sich ebenfalls in Magnus Richtung, schaute jedoch im Gegensatz zu mir nicht wie ein begossener Pudel aus. Nein Jace war eben Jace. Er stopfte sich ohne jegliche Tischmanieren weiter Toast in den Mund, trank Milch und rülpste sogar einmal leise. Wenigstens tat er es leise und nicht so laut wie zu Hause im Institut. Magnus lupfte eine Augenbraue, dann spreizte er die Finger seiner rechten Hand und eine Millisekunde später hielt er eine Tasse mit heißem Kaffee darin. „Will sonst noch Jemand?", fragte er höflich und betrat nun ganz die Küche. Jace schüttelte den Kopf und lehnte sich zurück. Er hatte einen kleinen Milchbart über der Oberlippe was mich zum grinsen brachte. „Wir sind versorgt, danke."

„So, du hast also schon ausgeschlafen?", fragte Magnus und stellte sich zu uns an den Tisch. Mittlerweile hatte ich ebenfalls wieder Platz genommen und mich dem Rest meines Frühstücks gewidmet. Es war seltsam aber auf eine merkwürdige Art fühlte sich das hier vollkommen normal an. So als ob ich eben nicht gerade mit meinem Warlockfreund und meinem Adoptivbruder der eben raus gefunden hatte – oder es vielleicht schon viel länger wusste – dass ich schwul war beim Frühstück hockte. „Wie man sieht.", erwiderte mein Parabatai kauend, immerhin ohne dabei Krümmel durch die Küche zu spucken. „Hätte ja nicht gedacht, dass du so schnell wieder auf den Beinen bist." Ich grinste in mich hinein. Magnus klang irgendwie etwas ärgerlich aber gleichzeitig verschlafen und verwundert über Jace Fähigkeiten. Wenn mein Apotivbruder etwas konnte, dann war es schnell wieder auf die Beine zu kommen. Es hatte mich nicht im Geringsten gewundert als ich ihn anstatt einen Einbrecher in der Küche vorgefunden hatte. Jace hatte unglaubliche Selbstheilungskräfte und dass obwohl er wirklich übel etwas abbekommen hatte. „Du hast ziemlich was abbekommen." Magnus nippte an seinem Kaffee und schaute etwas angeekelt auf mein Erdnussbuttertoast weshalb ich ihm nicht anbot ein Stück davon an ihn abzutreten. „Da hast du mich wohl unterschätzt.", war alles, was Jace erwiderte.

„Offensichtlich."

Nachdem wir unser Frühstück beendet hatten, schob ich meinen Teller beiseite und schaute von Magnus zu Jace. Magnus hatte im Gegensatz zu uns nichts gegessen, vermutlich weil er Toast mit Erndnussbutter eklig fand. Er hatte lediglich zwei Tassen Kaffee getrunken und dabei die ganze Zeit über Jace mit argwöhnischem Blick gemustert. Warum wusste ich nicht genau, aber ich wusste meistens nicht was in Magnus Kopf so vor sich ging. Ich hingegen war sicherlich ein offenes Buch für ihn, was mich manchmal sogar etwas störte. Ich wollte nicht so durchschaubar sein, aber andererseits war ich dabei immer ehrlich. „Ich glaube wir sollten uns so langsam wieder auf den Weg machen.", sagte ich deshalb und betrachtete Magnus dabei. Warum erzählte er mir eigentlich nie über sich? Er wusste alles von mir aber ich wusste nicht einmal wer seine Eltern waren. „Vielleicht sollte sich unser Blondschopf hier erst noch ein bisschen ausruhen."

„Mir geht es blendend.", erwiderte Jace grinsend, steckte sich das letzte Stück Toastbrot in den Mund und kaute genüsslich darauf herum. „Das sehe ich.", grummelte Magnus und verdrehte genervt die Augen. Ich räusperte mich und stand auf „Wir sollten zurück ins Institut." Ich klatschte einmal laut in die Hände, um mich selbst daran zu erinnern dass es nun wirklich Zeit war aufzubrechen und klopfte dann Jace auf die Schulter der genervt sein Glas Milch austrank. Dann drahte er den Kopf und musterte mich. Was war denn jetzt schon wieder? Hatte ich etwa auch einen Milchbart? Hastig wischte ich mir über den Mund. „Also gut. Sollen wir?" „Ähm, willst du dich nicht vorher noch umziehen?", fragte Jace und zog eine Augenbraue hoch ehe er selbst aufstand. Wieso anziehen? Ich schaute an mir herunter und registrierte erst jetzt dass ich die ganze Zeit über nur mit Magnus etwas zu farbiger lila Pyjamahose hier gesessen hatte. Deshalb war mir obenrum etwas kalt. „Oh ähm ... ja.". Ich räusperte mich und bemerkte wie mir die Röte ins Gesicht schoss.

„Ich melde mich bei dir. Ich meine ... sofern Hodge wieder Hilfe braucht ... oder so.", murmelte ich dann und guckte Magnus etwas beschämt an. Irgendwie war mir das ganze jetzt doch etwas peinlich. Ich stand hier wie ein Idiot in einer lila Schlafanzuhose rum, mit Milchbart oder nicht und hatte mich mehr oder weniger unfreiwillig geoutet. Alles etwas viel für einen Morgen. Doch anstatt zu antworten schaute Magnus zu Jace der laut seufzte. „Gib dir keine Mühe Alec. Ich bin nicht dämlich."

„Was?"

Ich starrte Jace an als hätte er mir gerade ein Kompliment für die Pyjamahose gemacht.

„Na das was da zwischen euch läuft."

Okay jetzt war es raus und es gab kein Zurück mehr. Jace wusste es und ich konnte und wollte es auch nicht mehr verheimlichen. Schon viel zu lange hatte ich geschwiegen, hatte mich heimlich mit Magnus getroffen und meiner Familie vorgetäuscht anders zu sein als ich es wirklich war. Das ganze hörte jetzt auf. Jetzt in diesem Moment. „Tu mir den Gefallen und erzähl noch nichts Mom und Dad. Das möchte ich selber tun."

Mir war bewusst dass es einfacher war ehrlich mit Jace und Izzy zu sein, doch was meine Eltern betraf, das war eine völlig andere Nummer. Meine Eltern waren immerhin die Leiter des Insituts und unsere Familie eine sehr angesehene Schattenjägerdynastie. Ihnen zu sagen dass ich an Frauen kein Interesse hatte sondern an Männern würde gleichwohl bedeuten dass es möglicherweise keine Nachkommen meinerseits für die Lightwoods geben würde und das war etwas mit dem meine Eltern und auch der Rat ein Problem haben würden. Doch dieses Versteckspiel war wiederum etwas mit dem ich mehr und mehr ein Problem hatte.

Jace erhob ergebend die Hände. „Keine Sorge. Ich werfe mich doch nicht freiwillig den Löwen zum Fraß vor. Das kannst du schön selbst machen." Ich stöhnte leise auf und nickte schließlich. Merkwürdigerweise fühlte es sich gar nicht all zu komisch an dass aus Jace Mund zu hören. Im Gegenteil, es entspannte mich. „Ich ruf dich später an, okay?" Ich spürte Magnus Hand auf meiner nackten Schulter und drehte mich zu ihm herum. Ein Lächeln formte sich auf meinen Lippen als ich ihn betrachtete, doch noch bevor mir klar wurde dass ich hier halbnackt vor meinen Hexenmeisterfreund in der Küche stand, mit meinem Bruder im Rücken räusperte sich Jace laut. So laut als würde er sich gleich übergeben müssen. „Ich hab ja wirklich nichts dagegen, was da zwischen euch läuft.", begann er und zeigte mit seinem Finger abwechselnd auf mich und dann wieder auf Magnus. „Aber könnt ihr das eventuell auch woanders machen? Irgendwo, wo ich nicht bin?"

Magnus funkelte Jace wütend an was ich irgendwie ziemlich süß fand. Ich grinste obwohl ich gleichzeitig rot wie eine Tomate wurde. „Wenn ich mich recht erinnere ist das hier meine Wohnung.", begann er. „Was bedeutet, dass ich hier tun und lassen kann, was ich will und du nichts zu melden hast, kleiner Schattenjäger." Ich seufzte leise, packte Jace am Kragen und zog ihn mit in Richtung Wohnzimmer. „Komm schon. Lass uns gehen."

„Du solltest dich vorher aber trotzdem umziehen."

When Worlds collide - Alec LightwoodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt