When Worlds collide - Alec Lightwood

Kapitel 30

Ich schloss die Augen und genoss das Gefühl des warmen Wassers auf meiner Haut. Langsam und vorsichtig wusch ich mir das Blut aus dem Gesicht. Reinigte die Wunde an meiner linken Augenbraue mit den Fingerspitzen und rubbelte dann das getrocknete Blut von meinem Oberkörper. Wusch den Ruß und Schmutz aus meinen Haaren und von meinen Händen. Immer wenn das Wasser auf die Wunden traf, die ich durch die Druckwelle der Explosion mitbekommen hatte, zuckte ich leicht zusammen. Zwar hatte mir Izzy eine Iratze auf die Haut gezeichnet, dennoch spürte ich den Schmerz der auch mit der Heilung zusammen hing. Geschlagene zehn Minuten brauchte ich, bis das Blut und der Dreck endlich im Abfluss verschwunden war und ich mich einigermaßen menschlich fühlte. Ich war froh dass ich hier bei Magnus sein konnte und nicht zurück zum Institut musste. Dort war fast der gesamte Rat eingetroffen und ich hatte wirklich keine Lust meinen Eltern Rede und Antwort zu stehen. Sie würden Fragen stellen, würden wissen wollen warum wir auf eigene Faust gegen Yanlou in den Kampf gezogen waren anstatt auf die Division zu warten. Und ich als ältester Sohn hätte mehr Verantwortung zeigen müssen. Ich hätte nicht zulassen dürfen dass Jace entführt würde. Hätte den anderen sagen müssen, dass es eine schlechte Idee war alleine gegen Yanlou anzutreten, doch ich hatte nichts dergleichen getan. Jaces Verschwinden und seine Verletzungen waren meine Schuld.

Seufzend trat ich aus der Dusche und rubbelte meinen Körper mit dem weichen Handtuch ab dass ich mir zuvor bereit gelegt hatte. Mittlerweile fühlte es sich fast schon vertraut an hier bei Magnus im Badezimmer zu stehen. Gedanken an das eine mal, als er mich hier im Badezimmer besucht hatte, nachdem ich aus der Dusche gestiegen war, schossen durch meinen Kopf und färben meine Wangen rot. Ich biss mir auf die Zunge um nicht weiter daran zu denken, was er mit mir gemacht hatte. Das hier war nun wirklich nicht der richtige Zeitpunkt um an Sex zu denken. Sex mit Magnus. Beim Erzengel ich legte den Kopf in den Nacken und hätte mich am liebsten selbst geohrfeigt, denn diese verfluchten Gedanken liesen sich einfach nicht wegdrängen. Hastig, fast schon grob zog ich den Pyjama an den mir Magnus zuvor in die Hand gedrückt hatte. Der Stoff fühlte sich gut an auf meiner Haut, kühl und weich. Ich trocknete mir die Haare und strich mir danach mit den Fingern hindurch. Obwohl hier unzählige Bürsten und Kämme lagen, benutzte ich nichts davon. Meine Haare machten sowieso immer was sie wollten, also spielte das keine Rolle. Außerdem war ich müde und wollte mich eigentlich nur noch hinlegen. Ich schaute an mir herab und verzog das Gesicht. Ich sah lächerlich aus in diesem Ding. Normalerweise schlief ich in einer alten, abgetragenen Jogginghose und einem simplen Shirt. Jetzt sah ich aus als würde ich auf eine Übernachtungsparty gehen zu der auch Liza Minelli eingeladen war. Und auf dem man pinken Sekt trank.

„Ich seh aus wie ein Trottel.", lies ich Magnus wissen nachdem ich das Badezimmer verlassen hatte und zurück ins Wohnzimmer kam. Magnus, der auf dem Sofa saß, grinste mich an wie ein Honigkuchenpferd. „Lila steht dir ausgezeichnet.", meinte er amüsiert und klopfte dabei mit der flachen Hand auf den Platz neben sich. Ich brummte und folgte seiner Geste. Schlapp lies ich mich auf das Sofa fallen und atmete tief ein. Ich war wirklich totmüde und fühlte mich als wäre ich gerade von einer riesigen Explosion durch die Gegend geschleudert worden. Achja, wurde ich ja auch. „Du musst dir wirklich keine Umstände machen.", meinte ich und drehte mich dabei zu ihm. „Ich kann auch einfach ein paar Heilrunen auftragen. In ein paar Stunden bin ich wieder wie neu."