Kapitel 26

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Mein Kopf dröhnte wie verrückt als es mir endlich gelang Jace unter mir auf dem Boden festzunageln

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Mein Kopf dröhnte wie verrückt als es mir endlich gelang Jace unter mir auf dem Boden festzunageln. Ich hielt seine Handgelenke mit aller Gewalt auf das feuchte Gras gedrückt während ich gleichzeitig mein gesamtes Körpergewicht auf ihn legte. Meine Beine waren auf seine gedrückt und mein Oberkörper hing wie ein nasser Sack über Jace. Die Schläge und Tritte die er mir verpasst hat hallten noch immer nach, doch dank der Iratze die ich mir vor unserem Ausflug hier hin nachgezogen hatte, lies der Schmerz langsam aber sicher nach. Bei Jace ebenfalls, weshalb er sich mit all seiner Kraft gegen meinen Griff wehre. Als sich dann mit einem Mal der Nebel lichtete und der üble Gestank nach Schwefel zunahm, blieb mir fast die Luft weg bis ich ihn sah. Yanlou. Er stand grinsend vor uns und legte die Fingerspitzen aneinander. Seine Haut war dunkel und schuppig, sein Mund besetzt von zig messerscharfen Zähen und an Stelle seiner Augen saßen nur schwarze Höhlen. Doch als wäre das nicht schon genug der Abscheulichkeit, so hatte Yanlou noch zwei Hörner auf dem Kopf die ihn wie Satan persönlich aussehen liesen. Die Macht die dieser Dämon in sich trug, war mehr als spürbar. Die Luft flirrte um ihn herum und ich versuchte so gut ich konnte nur durch den Mund zu atmen. Jace hingegen wurde ruhiger, er drehte den Kopf in Yanlous Richtung und hatte mit einem Mal einen vollkommen zufriedenen Gesichtsausdruck. Geradeso als würde ihn Yanlous Anwesenheit beruhigen. „Es ist mir eine Ehre." Yanlou grinse höhnisch und bleckte dabei seine vorderen Zähne die im Mundlicht wie weiße Sichel tödlich glänzten. Dann wandte er sich um und sah in Magnus Richtung der zusammen mit Clary, Izzy und Seamus aufgetaucht war. „Der große Magnus Bane ist ebenfalls hier.", raunte er, beinahe amüsiert. „Ich fühle mich geehrt." Magnus hingegen sah nicht sonderlich erfreut aus. Er verzog das Gesicht und fixierte Yanlou mit goldenen Katzenaugen. Auch die Luft um ihn herum flirrte. Erst jetzt wurde mir wieder bewusst das Magnus nicht irgendein Hexenmeister war. Er war der oberste Hexenmeister von Brookyln und ähnlich mächtig wie Yanlou.

„Musst du nicht.", erwiderte er spitz. „Ich bin nicht deinetwegen gekommen."

„Jetzt enttäuschst du mich aber.", erwiderte der Dämonenfürst und stieß ein gehässiges Lachen aus. Er kam einen Schritt näher auf uns zu und zeigte dann auf Jace der unter mir zu neuem Leben erwachte. Mit einem Mal begann er sich wider gegen meinen Griff zu wehren und wand sich wie ein Fisch auf dem Trockenen. „Ich wäre dir sehr dankbar, wenn du meinen Freund nun los lässt." „Dein Freund?", zischte ich ihn an und biss mir dabei selbst fast auf die Zunge. „Er ist nicht dein Freund."

„Du hast Recht. Wie konnte ich nur.", scherzte Yanlou und fletschte die Zähne. Genüsslich streckte er eine robuste, dicke, grünliche mit Warzen übersäte Zunge heraus und leckte sich über die Lippen. „Untertan trifft es wohl eher." Wieder ertönte dieses gehässige Lachen. Ein eiskalter Schauer lief über meinen Rücken als ich zu Jace sah. Seine sonst so goldenen Augen hatten sich verändert. Die Pupillen waren vergrößert und auch seine gesamte Iris war nun schwarz. Ein kalter Ausdruck lag auf seinem Gesicht und er hatte die Lippen zu einem dünnen Strich zusammen gekniffen. „Was hast du mit ihm gemacht?" Izzy trat ein Stück vor und ballte die Hände zu Fäusten. Ihr Stimme zitterte vor Wut und Angst um Jace. Auch ihr Armreif begann sich zu verwandeln. Langsam drehte sich das Silber über ihre Haut und der Schlangenkopf wand sich um Isabelles Handgelenk. „Dumme Schattenjäger die ihr seid. Lehrt man euch denn heute nichts mehr? Was ist denn aus der guten alten Dämonologie geworden?" Am Liebsten wäre ich aufgesprungen und auf Yanlous losgegangen. Hätte mein Knie gegen seinen hässlichen Kopf gerammt und ihm meinen Dolch in die Brust gejagt, doch Jace der sich unter mir wehrte wie ein Wahnsinniger wäre somit sofort los gekommen. Mit pochendem Herzen verlagerte ich also mein Körpergewicht und drückte ihn fester ins Gras was er mit einem heiseren Stöhnen kommentierte. „Oder habt ihr in der Schule einfach nicht aufgepasst?", lachte Yanlou weiter und kam noch einen Schritt näher. „Keine gute Idee, Hexenmeister." Hastig warf ich Magnus einen Blick zu und erkannte die kleinen blauen Funken die sich bereits zwischen seinen Fingern gebildet hatten. Ich stockte in meiner Bewegung. „Wenn du nicht willst, dass ich auch deine anderen kleinen Freunde in willenlose Diener verwandle, solltest du deine Magie unter Kontrolle halten." Dann drehte sich Yanlou ruckartig wieder zu mir um und schlug nach mir. Es kam mir so vor als hätte sich Yanlous Arm auf die dreifache Länge ausgeweitet, dann traf er mich und ich spürte wie mein Körper nach hinten flog. Mit einem dumpfen Knall prallte ich auf den harten Boden, mein Körper vor meinem Kopf was mir die Gelegenheit gab meine Muskeln noch so gut ich konnte anzuspannen als mein Kopf schließlich ebenfalls auf den Boden knallte. Ich keuchte und mir wurde schwarz vor Augen. Der Aufprall hatte mir die Luft geraubt und lies mich reglos am Boden liegen. Ich wollte die Augen öffnen doch alles in mir wehrte sich dagegen mich nicht zu sehr anzustrengen. Meine Muskeln brannten und mein Kopf dröhnte so sehr dass mir schlecht wurde. Ein heißes Gefühl der Übelkeit überkam mich und schüttelte mich durch. Reiß dich zusammen Lightwood, befahl ich mir selbst und zwang mich dazu die Augen langsam wieder zu öffnen. Obwohl ich alles nur verschwommen sah wusste ich, dass ich mir bei dem Aufprall nichts gebrochen hatte. Keuchend drehte ich mir zur Seite und schaute in Jace Richtung.

Jace hatte ich mit einem Hechtsprung wieder aufgerichtet und stand nun neben Yanlou als würde er zu ihm gehören. Meine Parabatai Rune begann erneut zu brennen und ich kämpfe gegen den tauben Schmerz an während ich versuchte wieder auf die Beine zu kommen ohne mich selbst vollzukotzen. „Was ist mit seinen Augen?", Clarys ängstliche Stimme hallte durch den Park während Simon sich vor meine Schwester schob und sie versuchte vor Yanlou abzuschirmen. Ich presste die Lippen aufeinander und stand langsam auf. Bewegte mich Meter für Meter vor und griff dabei nach meinem Bogen.

„Was hast du vor?", fragte Clary weiter und sah Yanlou hilflos an. Jace hingegen starrte sie an als wäre sie ein lästiges Insekt und als warte er nur auf dem Befehl von Yanlou dieses Insekt töten zu dürfen. „Was ich vor habe?", wiederholte Yanlou fragend, beinahe belustigt über die Tatsache, dass sich tatsächlich jemand erdreistet hatte, ihm eine Frage zu stellen. „Jace?", Clary ging einen Schritt auf sie zu und ich ballte die Hand zur Faust. War sie denn vollkommen bescheuert? Das sie nicht besonders clever war wusste ich schon aber dass sie so naiv sein konnte. Yanlou hatte Jace mit seinem Gift gefügig gemacht und egal was Clary auch sagen oder tun würde, Jace würde es egal sein. Solange er unter Yanlous Bann stand, erkannte er uns nicht. Dieser Gedanke schmerzte aber es war die Wahrheit. Wir mussten einen Weg finden Jace von Yanous Macht frei zu bekommen und das würden wir sicher nicht indem wir dämliche Mundi Fragen stellten.

„Er ist besessen.", raunte ihr Magnus schließlich entgegen und schaute sie kurz an, trotzdem Yanlou immernoch im Augenwinkel. „Erinnert ihr euch an das Halluzinogen, mit dem Yanlou seine Opfer betäubt und sie gefügig macht. Jace ist willenlos. Er befindet sich in einer Art Trancezustand. Er kann euch weder hören noch nimmt er euch als seine Freunde war. Er kann sich an nichts erinnern. Sein Kopf ist vollkommen leer. Er folgt lediglich den Befehlen seines Meisters."

„Was dann wohl ich wäre.", beendete Yanlou seinen Satz und nickte anerkennend. „Gute Arbeit, Hexenmeister."

„Lass ihn frei.", forderte Clary wütend. Ihre Stimme bebte; Tränen liefen ihr über die Wangen. „Mach es wieder rückgängig."

„Und wieso sollte ich das tun? Ich habe das was ich wollte. Nicht mehr lange und mein Plan wird endlich aufgehen."

„Was für ein Plan?" Ich stand nun nur noch wenige Meter von Yanlous und Jace entfernt, den Bogen und einen Pfeil in der Hand doch ich wusste, dass wenn ich versuchte Yanlou jetzt zu treffen würde dies möglicherweise Jace das Leben kosten. Doch anstatt zu antworten lachte Yanlou nur und wandte sich an Jace der ihn anerkennend anschaute. Wie ein Lehrling seinen Meister. „Das werdet ihr schon früh genug erfahren." Seine dunkle Stimme hallte wie ein böses Omen durch den Park und dann bildete sich erneut dieser widerlich stinkende Nebel und noch ehe ich die Chance hatte den Pfeil auf die Sehne zu legen, waren Yanlou und Jace ins Nichts verschwunden. Vom Nebel verschluckt als hätten sie nie vor uns gestanden, als wäre das alles gerade überhaupt nicht passiert. Ich keuchte als ich erneut meine Rippe spürte und die Parabatei Rune auf meiner Haut ein weiteres Mal zu brennen begann, was bedeutete dass Jace kaum Zeit hatte. Noch ging es ihm gut aber meine Rune zeigte mir deutlich dass dieser Zustand nicht lange anhalten würde. Wo sind sie hin?", fragte Clary panisch und schaute sich suchend um. Izzy kam zu mir und legte vorsichtig einen Arm um mich. „Geht schon.", raunte ich ihr leise entgegen und sah dann zu Magnus und den anderen beiden. „Wir müssen sie finden. Wir müssen Jace zurückholen.", Clary schaute uns mir großen, grünen Augen an die voller Sorge waren. Dieser Ausdruck in ihrem Gesicht lies sie mit einem Mal etwas sympathischer wirken, denn sie machte sich genauso viele Sorgen um Jace wie meine Schwester und ich. Sogar Samson sah besorgt aus. „Wir müssen ins Institut. Wir müssen herausfinden, was Yanlou will und Jace zurückholen.", erwiderte ich stattdessen und lief langsam von Izzy gestützt zurück zu diesem hässlichen Van mit dem wir her gekommen waren.

Die gesamte Fahrt zurück zum Institut sagte niemand von uns etwas. Ich hielt mir die Rippe die trotz der Heilrune noch immer heftig schmerzte und starrte aus dem Fenster. Jace war bei Yanlou und das Gift in seinem Organismus würde ihn abhängig machen, genau wie es das mit James Carstairs getan hatte. Glücklicherweise hatte man James noch rechtzeitig helfen können, doch wir hatten keine Ahnung wo Jace sich jetzt aufhielt. Ich wischte mir den Schweiß von der Stirn und lehnte den Kopf gegen die Scheibe. Draußen hatte es zu regnen begonnen. Dicke, schwarze Tropfen platschen gegen die Windschutzscheibe. Das Quietschen des Scheibenwischers war monoton und dumpf. Clary hob den Kopf und sah mich über den Rückspiegel an. Ich hob den Kopf etwas und sah ihren verzweifelten Blick der mehr als deutlich sagte, du musst Jace retten. Erstaunt darüber dass sie gerade mich anschaute, senkte ich den Kopf erneut und drückte meine Hand gegen die Rune auf meinem Unterarm. Parabatai. Ich atmete tief ein wobei dank meiner Rippe ein heißer Schmerz durch meinen Körper schoss. Ich würde Jace von Yanlous Macht befreien, irgendwie und wenn es das letzte war was ich in meinem Schattenjäger Dasein tun würde.

When Worlds collide - Alec LightwoodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt