Kapitel 28

13 4 0
                                    

„Da vorne müsste es sein

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

„Da vorne müsste es sein.“ Obwohl ich kaum etwas sehen konnte zeigte ich in die Richtung aus der vor einigen Tagen die Raum Dämonen gekommen waren. Ich erinnerte mich noch genau daran, immerhin hatte mir der Kampf mit diesen hässlichen, lippenlosen Wesen den ein oder anderen blauen Fleck eingebracht. Seit knapp einer Stunde waren Magnus und ich nun schon unterwegs. Wir hatten die Ubahn genommen um direkt eine Station vor dem alten, still gelegenen Ubahn Tunnel auszusteigen und den Rest zu Fuß zurück zu legen. Es war seltsam gewesen Seite an Seite mit Magnus in der überfüllten New Yorker Ubahn zu stehen, dicht gedrängt den Geruch und die Geräusche anderer Menschen wahrzunehmen während sie uns nicht sahen. Ich hatte Magnus dazu überredet heute etwas Zauberglanz zu benutzen, denn ich war viel zu aufgekratz um mich jetzt noch den seltsamen und argwöhnischen Blicken der Mundies zu stellen. Nein das wäre etwas mit dem ich heute noch weniger klar gekommen wäre als sonst schon. Ich mochte es ohnehin nicht besonders wenn man mich anstarrte und schon gar nicht wenn ich in voller Kampfmontur unterwegs war. Immerhin trug ich Leder über Leder, Pfeile und meinen Bogen sowie fast ein dutzend Seraphklingen in jeglicher Form und Art bei mir. Magnus hingegen wirkte so als würde er lässig zu einer Party gehen. Doch es war immerhin auch Magnus, er sah immer aus als wäre er auf eine extravagante und ziemlich teure Party in irgendeinem New Yorker Penthouse eingeladen.

Nachdem wir die überfüllte Bahn verlassen und uns auf den Weg zum alten Schacht gemacht hatten, hatten wir beide es vorgezogen zu schweigen. Ich konzentrierte mich, versuchte Jace zu spüren, doch obwohl meine Parabatai Rune schmerzte, gelang es mir nicht. Ob es an Yanlous Blut lag oder daran das Jace wohlmöglich schwer verletzt war, wusste ich nicht. Eine Tatsache die mich zusätzlich nervös machte. Auch das Magnus und ich alleine waren, verursachte ein flaues Gefühl in meiner Magengegend. Ich war es nicht gewohnt alleine solche Rettungsmissionen zu starten, doch dieses Mal ging es um Jace und ich wollte weder Izzy noch sonst jemanden in Gefahr bringen. Yanlou war gefährlich und Magnus der einzige der ihn kannte.

Mit schnellen Schritten eilten Magnus und ich den verlassenen Ubahn Schacht entlang. Ich blinzelte als das Licht immer schwächer und meine Sicht immer schlechte wurde bis plötzlich ein blauer Lichtstrahl den Tunnel wieder erhellte. Ruckartig drehte ich mich zu Magnus um, der mit einem zufriedenen Ausdruck im Gesicht eine blaue Lichtkugel erschaffen hatte die nun vor ihm schwebte. Dankbar drehte ich mich wieder um und hastete erneut den Weg entlang bis ein lautes Knacken durch den Tunnel klang. Jace. Mein Plus begann zu rasen als meine Schritte immer schneller wurden, bis ich schließlich in Richtung des Knackens rannte. Erneut dröhnte dieses markerschütternde Geräusch durch den Schacht, prallte an den Wänden ab und hinterlies ein grauenvolles Echo. Beim Erzengel ich konnte nur hoffen dass das Brennen meiner Rune bedeutete das Jace zwar Schmerzen hatte aber noch am Leben war. „Da lang!“, rief ich Magnus entgegen der mit nachrannte und dessen Lichtkugel uns wie ein treuer Begleiter folgte. Dann endlich sah ich etwas. Vor uns, ungefähr hundert Meter von uns entfernt lag etwas auf dem Boden. Als ich näher kam erkannte ich blonde Haare und einen in schwarzes Leder gehüllten Körper. „Jace!“ Ich keuchte und rannte so schnell ich konnte auf ihn zu. Seine Haare hingen ihn klebrig und vollkommen zerzaust im Gesicht, seine Haut war aschfal und er bewegte sich nicht. Bis auf kleine, kaum Sichtbare Bewegungen die sein Brustkorb vollfühte. Er atmete. Dem Erzengel sei dank. Ich stürzte neben ihm auf die Knie, zog Jace etwas zu mir und fühlte seinen Puls. Magnus kam ebenfalls bei Jace zum stehen, ging auf die Knie und hob seine Hände über ihn. Kleine blaue Funken umspielte seine Finger als er offenbar versuchte Jace zu heilen.

„Kannst du nichts tun?“, fragte ich und schaute Magnus verzweifelt an der traurig den Kopf schüttelte. „Nicht hier.“, erwiderte er leise und seufzte. „Ich brauch meine Tinkturen. Ich kann höchstens versuchen, einen Teil seiner Schmerzen zu lindern. Aber wir müssen uns beeilen. Er hat nicht mehr viel Zeit.“ Ich nickte, mir war alles recht solange es Jace half wieder gesund zu werden und Yanlous Gift aus seinem Körper zu spülen. Magnus hob erneut die Hände über Jace und begann leise etwas vor sich hin zu murmeln, bevor ich einen mir nur all zu bekannten Geruch vernahm. Der beissende Geruch von Schweifel hin mit einen Mal in der Luft und kündigte ein Unheil an. Dann, kaum eine Sekunde später stand er vor uns. Yanlou. Und er lächelte. Sein Lippenloser Mund verzog sich, während seine lange Zunge seine spitzen Zähne bleckte. „Ich habe mich schon gefragt, wann ihr endlich auftauchen würdet.“ Er lachte und sonderte dabei ein stickendes Sekret ab, dass ihm von dem lippenlosen Mund auf den Boden tropfte. Ich war mir sicher, dass das sein Gift sein musste. Wütend stand ich auf, stellte mich vor Jace und Magnus. Wenn es sein musste würde ich diesen verdammten Dämon mit bloßen Händen töten, solange Jace und Magnus nichts passierte. „Was zum Teufel hast du mit ihm gemacht?“, zischte ich während ich blitzschnell meinen Bogen von der Schulter nahm und einen Pfeil spannte der genau auf Yanlous Kopf zielte. Doch noch ehe ich loslassen konnte, spürte ich Magnus Hand auf meiner Schulter.

„Dummer Schattenjäger.“, stieß der Dämon amüsiert hervor. „Das Gift. Es tötet ihn. Wie man sieht.“ Ich presste meine Lippen aufeinander und spannte die Sehne weiter, bis meine Finger vor Anspannung zu schmerzen begannen. Doch noch immer hielt Magnus mich fest. Wieso um alles in der Welt kümmerte er sich nicht um Jace?! Ich würde das hier schon hinbekommen irgendwie. Jace war im Augenblick erste Priorität, nicht ich oder sonst irgendwer. Jace würde sterben wenn ich den Dämon nicht tötete. Und genau das hatte ich vor, egal ob es Magnus gefiel oder nicht. „Wie rührend.“ Yanlou musterte uns belustigt und schüttelte den glatzköpfigen, schuppigen Schädel. „Habe ich eurem kleinen Freund etwa weh getan?“ Mein Herz pochte wie verrückt in meiner Brust und ich löste meinen kleinen Finger sowie einen weiteren. Ich würde schießen ganz egal wie. Doch Yanlou war nicht dumm. Er knurrte und sofort waberte der Nebel welche bereits im Park die Luft verpestet hatte wieder auf. „Zwar wusste ich, dass Ihr Schattenjäger dumm seid, doch so dumm hätte ich selbst euch nicht eingeschätzt. So ganz alleine hierher zu kommen … glaubt ihr tatsächlich, dass das so eine gute Idee war? Ich glaube ihr unterschätzt mich.“ Yanlous klauenförmige Hände bewegten sich und mit einem Mal war der Nebel so dicht und beissend dass meine Augen brannten. Jetzt. Gerade wollte ich den Pfeil durch die Luft sausen lassen, als plötzlich die Stimme meiner Schwester die Luft zerschnitt.

„Aber sie sind doch gar nicht alleine.“ Izzy tauchte aus dem Nebel auf, ihre goldene Peitsche in der Luft schwingend. Und aus sie war nicht alleine gekommen. Clary ging dicht hinter ihr, mit einem Schwert in der Hand genau wie meine Mutter und mein Vater. Außerdem ihnen waren auch Helen Blackthrone und Aline Penhallow sowie ein grünhäutiger Mann aufgetaucht. Selbst Clary nerviger kleiner Freund Seamus war dabei. Und dann brach die Hölle los. Mit einem Zischen stürtze sich Yanlous auf die Schattenjäger während sich der Nebel immer enger um uns schloss. Ich drehte mich zu Magnus um. Das hier war nicht sein Kampf. Nachdem was Yanlou den Carstairs angetan hatte, war es an uns ihn nun zu töten und Magnus war der einzige der Jace das Leben retten konnte. „Du musst ihm helfen. Du musst ihm das Leben retten.“, flehte ich ihn an. Magnus betrachtete mich einige Sekunden während um uns herum ein höllischer Kampf im Gange war. Dann nickte er, schulterte Jace und verschwand mit ihm im dichten Nebel.

When Worlds collide - Alec LightwoodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt