Kapitel 2

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„Das wars

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„Das wars.“ Ich hörte seine Stimme nah an meinem Ohr und wagte es nicht die Augen zu öffnen. Noch immer spürte ich seine Energie die wie ein warmer Schauer durch meinen Körper floss. Bilder formten sich in meinem Kopf. Bilder die alles andere als fremd wirkten, aber dennoch nicht die meinen waren. Ich erkannte verschwommen Menschen die eine Straße hinab liefen. Einen jungen Mann mit schwarzen Haaren der über seine eigene Schulter nach hinten blickte und die Mundwinkel zu einem Lächeln kräuselte. Schnee, überall lag Schnee. Langsam aber sicher verblassten die Bilder wieder vor meinem inneren Auge und der warme Schauer lies nach. Ich spürte wie mein Herz kräftiger schlug, wie meine Haut sich wieder gesünder und glatter anfühlte und neues Leben in meinen Gliedern erwachte. Keuchend öffnete ich die Augen und sah in das jugendliche Gesicht von Magnus Bane. Seine Katzenaugen leuchteten als die letzten blauen Funken zwischen seinen Fingerspitzen erloschen. Ich räusperte mich und zog mir die Decke wieder bis unter den Hals. Immerhin hatte ich nichts an. Nichts außer meiner Boxershorts. „Es geht mir schon viel besser.“, lies ich den obersten Hexenmeister von Brooklyn wissen. Ob ich mich jetzt bedanken sollte? Ich hatte ihn ja immerhin nicht damit beauftragt mir das Leben zu retten. Izzy hatte sicherlich schon längst Danke zu Magnus gesagt.

„Das will ich doch hoffen.“, grinste Magnus mich an und ich runzelte die Stirn. Fand er das alles hier etwa lustig? Machte er sich lustig über mich? Grimmig verzog ich die Lippen und blickte zu dem Glas Wasser auf meinem Nachttisch das mir vorkam als würde es am anderen Ende des Zimmers stehen. Meine Kehle fühlte sich trocken an und ich hatte keine Ahnung wann ich das letzte Mal etwas getrunken hatte. Also drehte ich mich etwas und versuchte krampfhaft das Glas zu erreichen. Ein heißer Schmerz zuckte durch meinen Körper als sich meine Muskeln verkrampften. Beim Erzengel, am Liebsten hätte ich los geschrien vor Schmerz. Doch ich wollte vor Magnus nicht wie ein Vollidiot dastehen wenn er sich sowieso schon lustig über mich machte.

„Du solltest Kämpfe in den nächsten Tagen vermeiden.“, riet er mir und schnappte sich das Glas vom Tisch noch ehe ich es erreichen konnte. Seufzend lies ich mich zurück in die Kissen fallen und nahm das Glas entgegen. Jetzt kam ich mir wirklich vor wie ein Idiot.  „Du brauchst absolute Ruhe, mindestens noch für ein oder zwei Tage.“ Ich nickte und nahm einen großen Schluck aus dem Glas. Das kühle Wasser fühlte sich gut an in meinem Mund als ich es gierig hinunter schluckte. Dann sah ich über den Rand zu Magnus der gerade dabei war seine Handschuhe wieder anzuziehen. Wollte er schon gehen? Okay er hatte ja seinen Job hier erledigt, wieso sollte er also noch länger bleiben wollen? Er war nur gekommen um seine Arbeit zu erledigen, sonst nichts. Immerhin interessierte ich ihn nicht, oder etwa doch? Ihr könnt bleiben, aber nur wegen dem heißen Teil da. Die Worte hallten in meinem Kopf wieder und ich räusperte mich erneut. Röte stieg mir ins Gesicht als ich das Glas wieder abstellte. Jetzt bloß nicht fallen lassen, dachte ich vollkommen verkrampft. Als ich es endlich geschafft hatte das Glas ohne es umzuwerfen hinzustellen, sah ich wie Magnus bereits seinen Mantel angezogen hatte und gerade dabei war die bunten Knöpfe zu schließen. Er hatte wirklich einen merkwürdigen Modegeschmack. So bunt und verrückt. Irgendwie … gut.

„Du willst schon gehen?“, fragte ich gerade heraus und ärgerte mich sofort nachdem ich die Worte ausgesprochen hatte. Wie dämlich war ich eigentlich? Magnus Bane war der oberste Hexenmeister von Brooklyn und ich war ein Schattenjäger, welches ernsthafte Interesse sollte er also an mir haben?  „Ähm … ich meine, danke.“, korrigierte ich mich zügig und nickte ihm ernst zu. Das beste war sich jetzt einfach aus der Affäre zu ziehen und so neutral wie möglich zu sein.  Magnus lächelte mich an und trat einen Schritt näher an das Bett heran. „Für jemanden mit solchen Augen ...“, begann er und zeigte mit dem Finger auf mich „... würde ich fast alles tun.“ Vollkommen perplex starrte ich ihn an und konnte gerade noch so an mich halten nicht den Mund wie ein Fisch zu öffnen. Er grinste ein letztes Mal, zwinkerte mir zu und verlies das Zimmer.

„Super.“, murmelte ich vor mich hin nachdem ich sicher war das Magnus sich verdrückt hatte. Hier lag ich also, noch immer angeschlagen, halb nackt und vollkommen verwirrt. Ich kam mir vor wie ein fünfzehnjähriger. Aber dabei war ich achtzehn und eigentlich erwachsen. Mein Verhalten Magnus gegenüber kam mir jedoch nicht sonderlich erwachsen vor. Ich hob den Kopf als meine Zimmertür erneut geöffnet wurde und Isabelle reingeschwebt kam. Sie sah mich an und lächelte breit. „Du hast ja wirklich eine gesunde Gesichtsfarbe bekommen.“, kicherte sie und warf sich zu mir aufs Bett. Sie küsste mich auf die Wange und atmete tief ein. „Ich bin so froh dass es dir wieder besser geht Alec.“, murmelte sie leise. „Ich hab mir große Sorgen gemacht. Zum Glück hat Magnus zugesagt dir zu helfen. Er war die ganzen letzten Tage ständig hier und hat nach dir gesehen.“ Sie grinste. „Und ich glaube er steht auf dich.“ Ich schnaubte und schüttelte den Kopf. „Ganz sicher nicht.“, brummte ich. „Er hat nur seine Arbeit erledigt und das wars.“ Izzy schüttelte den Kopf. „Ganz und gar nicht. Er wollte nicht mal eine Bezahlung für seine Dienste haben, Alec. Er mag dich, das ist doch ganz offensichtlich oder warum meinst du hat er bei der Party gesagt, du sollst ihn anrufen hm?“ Sie zog eine Augenbraue hoch und rümpfte die Nase. „Alec du musst endlich aufhören Jace hinterher zu laufen, das hat keinen Sinn.“, sagte sie leise aber mir sehr ernster Stimme. „Ich schreib dir die Adresse von Magnus auf, sobald du wieder auf den Beinen bist gehst du los und verabredest dich mit ihm.“ Ich seufzte und sah meine kleine Schwester an. Izzy wollte nur das Beste für mich, das war mir klar. Aber ein Schattenjäger der dem selben Geschlecht zugeneigt war, war schon schlimm genug, doch ein Schattenjäger der dann auch noch mit einem Hexenmeister zusammen sein wollte, war eine wahre Katastrophe. Meine Eltern würden das niemals akzeptieren und der Rat schon gar nicht. Mit Magnus würde ich meinen Platz im Rat aufs Spiel setzen. Aber ohne ihn, vielleicht die Chance auch mal glücklich zu sein.

When Worlds collide - Alec LightwoodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt