» Chapter Two «

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Ich lag auf meinem Bett und hörte mit geschlossenen Augen meine Musik wieder, als sie plötzlich leiser wurde. Ich öffnete meine Augen und sah Clay mit einem Grinsen an meiner Anlage stehen. Tief ausatmend stand ich auf und drehte sie wieder lauter, während ich ihn dabei zur Seite schubste.

,,Nicht heute, lass mir einmal meine Ruhe'' entgegnete ich ihm genervt.
,,Nachdem du mich den Abwasch machen lassen hast?'' War das sein Ernst?
,,Du hast nur abgetrocknet, den Abwasch habe ich gemacht.''
,,Außerdem habe ich doch nur noch wenige Monate um dir auf die Nerven zu gehen'' grinste er wieder. Musste er jetzt auch noch mit diesem Thema beginnen? Es machte mir auch so schon Kopfschmerzen.

In einem halben Jahr begann das College und ich wusste noch immer nicht auf welchem ich mich bewerben wollte. Vermutlich hatte ich aber auch keine Auswahl, denn meine Eltern wollten, dass ich Business Management studierte. Dabei lag diese Thematik überhaupt nicht in meinen Interessen. Für Clay war es schon klar, wohin es gehen würde. Es war mehr als typisch für ihn, dass er Sport studieren gehen würde als Captain des Fußballs Team seiner Schule.

Ich war froh, dass wir uns nicht auf derselben Highschool befanden. Doch leider befanden sie sich in erreichbarer Nähe. Immerhin liefen wir uns nur selten über den Weg. Dennoch hatte ich ihn jede Woche vor Augen und das seit ich klar denken konnte. Obwohl wir uns nicht auf derselben Schule befanden, sah ich ihn dennoch öfters als meine Freunde.

Ich legte mich zurück ins Bett und versuchte ihn auszublenden, was mir nur schwer gelang.
,,Was ist denn heute los mit dir Schnucki? Schlechten Tag gehabt?'' provozierte er weiter.
,,So macht das ja gar keinen Spaß, wenn keine Konter kommen'' schmollte er gespielt.
,,Macht es das je?'' murmelte ich genervt.

Es war eigentlich unglaublich, wenn man bedachte, dass wir genauso gute Freunde wie unsere Eltern sein müssten. Ein unzerbrechliches Bond haben müssten, doch es war das totale Gegenteil. Als Kinder hatten wir uns andauernd gezofft und mit dem Alter wurde es auch nicht besser. Umso weniger verstand ich, wieso man uns nach wie vor zwang einen auf gute Freunde zu machen.

,,Hab dich lieb...von Nils'' hörte ich Clay sagen und realisierte, dass er durch meine Sachen wieder schnüffelte. Instinktiv sprang ich erneut auf und riss ihm das Blatt aus der Hand.
,,Uhhh, wer ist denn Nils?'' kam es von ihm und ignorierte meinen tödlichen Blick.
,,Geht dich einen Scheiß an, lass die Finger von meinen Sachen!'' warnte ich ihn ein letztes Mal.
,,Hast du etwa einen kleinen Lover, hmm? Ich wusste gar nicht, dass du so auf Würstchen stehst.''
,,Nils ist der kleine Bruder von meinem besten Freund'' entgegnete ich ihm angewidert.

Es wunderte mich nicht, dass er nicht wusste, wer Nils war. Er hatte sich noch nie groß für mein Leben interessiert, aber das sollte er auch nicht. Ich wollte so wenig wie möglich mit ihm zu tun haben. Ich konnte ja noch froh sein, dass diese Treffen nur einmal die Woche waren. Mehr als einmal würde ich ihn auch gar nicht aushalten können.

,,Clay, wir fahren'' hörte man seine Mutter von unten rufen, woraufhin mir ein Stein vom Herzen fiel. Innerhalb von einer Sekunde bildete sich ein fröhliches Lächeln auf meinen Lippen.
,,Mami ruft'' entgegnete ich ihm, doch er fand es selbst nur amüsant.
,,Wir sehen uns'' zwinkerte er mir zu, ehe er endlich aus meinem Zimmer verschwand.
Die Momente, in denen sie wieder fuhren, waren jedes Mal das Highlight des Tages für mich.


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𝒮𝒽𝒾𝓃𝑒 𝒜𝓃𝒹 𝒮𝓅𝒶𝓇𝓀𝓁𝑒Where stories live. Discover now