» Chapter Sixteen «

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Georges PoV

Durchatmend senkte ich meinen Blick, nachdem Clay das Zimmer verlassen hatte. Seine Mutter hatte ja keine Ahnung, wie dankbar ich ihr gerade war, dass sie nach uns gerufen hatte. Es fühlte sich so an, als würde ich es in seiner Nähe überhaupt nicht mehr aushalten können. Sein starrender Blick den ganzen Morgen lang schon und vor allem beim Frühstück hatten mir schon gereicht. Wusste er wirklich nicht, was er letzte Nacht getan hatte oder spielte er den Ahnungslosen nur vor? Je mehr ich versuchte, nicht darüber nachzudenken, desto mehr tat ich es automatisch. 

Als er mir in den Nacken gehaucht hatte, wurde mir sofort die Nacht wieder vor Augen gehalten, es war dasselbe Gefühl. Das Gefühl, welches mir eine bittere Gänsehaut beschaffte. Seine Nähe, die mein Puls in die Höhe stiegen ließ. Wieso reagierte ich plötzlich so auf ihn? Es machte doch keinerlei Sinn?

Als wir am Strand ankamen, hielt ich Ausschau nach der Burg von den zwei Jungs letztens, doch diese war schon beinah vollkommen in sich gesackt. Nur Bruchstücke waren noch zu erkennen. Ich legte mein Handtuch zurecht und ließ mich darauf fallen. Gott sei Dank begab Clay sich direkt ins Wasser, weg von mir. Gerade als ich dachte, ich hätte endlich für einen Moment meine Ruhe, spürte ich seine Präsenz direkt über mir und als ich meine Augen öffnete, sah ich auch in sein grinsendes Gesicht.

Ehe ich etwas sagen oder tun konnte, tauchte in meinem Blickfeld ein Eimer in seiner Hand auf.
,,Das tust du nic - '' ehe ich zu Ende sprechen konnte, schüttete er den Eimer mit Wasser gefüllt direkt über mich und lachte. Ich schmiss die Sonnenbrille, die ich in der Hand gehalten hatte, zur Seite und rannte ihm hinterher. Er versuchte sich Schutz im Wasser zu holen.

Während er hineinsprang und vor geschwommen war, schien er sich verschluckt zu haben und kam zum Stehen. Ich ergriff die Chance und schmiss mich auf ihn. Dabei tauchten wir beide für einen Moment unter. Im Wasser konnte ich sehen, wie er zuerst wieder auftauchte. Gerade als ich es ihm gleichtun wollte und meinen Kopf beinah aus dem Wasser schon gestreckt hatte, überrollte mich eine starke Wasserwelle und verfrachtete mich wieder nach unten.

Da ich noch nicht aufgetaucht war und Luft schnappen konnte, wurde diese langsam zu knapp. Ich versuchte erneut aufzutauchen, doch die Welle hatte mich viel zu weit nach unten gespült, zudem schien mein Körper sich anhand der knappen Luft kaum noch fortzubewegen, da mir die Kraft dazu ausging. Ich begann innerlich zu paniken, doch versuchte die Ruhe zu bewahren.

Ich hatte es fast bis zur Oberfläche geschafft und konnte Clays Beine im Wasser erkennen, doch plötzlich entfuhr mir die letzte Luft, die ich noch hatte. Die Panik machte sich bemerkbar und ließ mich stoppen. Je mehr ich versuchte weiter zu schwimmen, desto mehr hatte ich das Gefühl mich nicht mehr fortzubewegen. Ich bekam keine Luft und bemerkte, wie mir langsam schwarz vor Augen wurde. Das letzte, dass ich erkannte, war Clays Gesicht, das unter Wasser tauchte und mich ansah.


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𝒮𝒽𝒾𝓃𝑒 𝒜𝓃𝒹 𝒮𝓅𝒶𝓇𝓀𝓁𝑒Where stories live. Discover now