Clays PoV
,,Sieh mich an, George'' entgegnete ich ihm, nachdem ich ihn zu Ende reden gelassen hatte, ohne ihn auch nur einmal dabei zu unterbrochen zu haben, während er mir erzählte, was vorgefallen war. Er schaute mir in die Augen, ich tat es ihm gleich.
,,Nichts von all dem, was Finn dir gesagt oder versucht hat einzureden, ist wahr. Ich meine es ernst mit dir'' versuchte ich ihm klarzumachen.,,Aber woher weiß er, dass wir...?'' er senkte seinen Blick erneut.
,,Das ist vermutlich wirklich meine Schuld...'' gab ich seufzend zu.
,,Vor zwei Tagen war ich noch spät bei Freunden, nachdem du nach Hause gegangen bist. Ich wurde etwas aufgezogen, dass ich die letzte Zeit mich verändert hätte oder nur noch unterwegs wäre. Einer von ihnen hatte dann dich mit ins Spiel gebracht und Behauptungen aufgestellt, die ich nicht verneint beziehungsweise überhaupt etwas zugesagt habe, was wohl gleichzeitig alles gesagt hat. Finn war ebenfalls dort, den ich aber erst später wirklich bemerkt habe.''Er schien nachzudenken und nickte.
,,Es ist nicht deine Schuld'' sagte er.
,,Ich hätte Finn einfach keinen Glauben schenken sollen, tut mir leid...'' entschuldigte er sich.
Mit meinem Daumen strich ich ihm sanft über die Wange und lächelte.
,,Kann ich dir diese Zweifel denn überhaupt übel nehmen, nachdem was alles passiert ist?'' scherzte ich, damit er sich nicht schlecht fühlte, denn das brauchte und sollte er auch nicht.Mir war bewusst, dass diese Situation neu für uns beide war und vor noch nicht allzu langer Zeit es ganz anders zwischen uns herging. Dass er immer noch Zweifel daran hatte, dass ich mit ihm auch nur spielen könnte, war ihm also nicht übelzunehmen. Jedoch würde ich Finn nicht so einfach davonkommen lassen. Welches Recht nahm er sich über mich oder uns so zu sprechen? Finn war schon immer ein nerviger Schwätzer, der es langsam zu weit trieb.
Es klopfte plötzlich an der Türe, ehe Georges Mutter hereinkam. Ich trat einen Schritt zurück und steckte die Hände in die Hosentasche. Sie sagte, dass sie mit meiner Mutter gesprochen hatte und ihr sagte, dass ich heute bei ihnen übernachten würde. Es war zwar schon spät und ich hatte auch gar nicht vor hier zu übernachten, doch natürlich würde ich es nicht ablehnen.
,,Hast du was dagegen, wenn ich dich morgen zur Schule begleite?'' fragte ich George, nachdem seine Mutter wieder heruntergegangen war. Verwundert schaute er mich für einen Moment an.
,,Musst du nicht selber zur Schule?'' fragte er.
,,Die kann warten'' grinste ich, woraufhin er ebenfalls grinsend seinen Kopf schüttelte. Vermutlich fragte er sich, wieso ich ihn plötzlich begleiten wollte und das hatte zwei Gründe. Natürlich, weil ich es wollte und weil ich so ein Wort mit Finn wechseln konnte.Kurz vor Mitternacht legte George sich ins Bett, nachdem er es für uns gerichtet hatte.
,,Ich kann auch auf dem Boden schlafen, wenn du - '' Er stoppte, als ich meinen Kopf zur Seite neigte und ihn mit gehobener Augenbraue musterte.
,,Das hast du gerade nicht wirklich gesagt'' musste ich sogar etwas darüber schmunzeln.
,,Sorry...alte Gewohnheit'' kratzte er sich peinlich berührt am Hinterkopf. Das erste und letzte Mal hatten wir zusammen an der Küste in einem Bett geschlafen. Alte Gewohnheiten konnten also schnell auftauchen, ohne dass man es selbst bemerkte.Er rutschte an die Wand und tappte mit seiner Hand neben sich aufs Bett, um mir zu verdeutlichen, dass ich mich hinlegen sollte, was ich auch tat. Er drehte sich um, woraufhin ich mich an ihn schmied und meinen Arm über ihn legte, während ich mein Gesicht in seiner Halsbeuge vergrub. Ihn so fest in meinen Armen zu halten, mit seinem Duft in der Nase und seinen Körper an meinem zu spüren, einzuschlafen war ein unglaubliches Gefühl, es beruhigte und konnte mich alle Sorgen sofort vergessen lassen.
Ich sah wie sich seine Wangen nach hinten zogen und er leicht lächelte.
,,In der ersten Nacht als wir an der Küste waren...'' begann er.
,,Da hast du genau dasselbe getan, deshalb habe ich auf der Couch geschlafen'' fuhr er fort.
,,Wirklich? Ich kann mich daran gar nicht erinnern'' entfuhr es mir verwundert.
,,Du warst am Schlafen'' sagte er.
,,Ist es egoistisch, wenn ich dennoch froh darüber bin?'' Er lachte und schüttelte den Kopf.
,,Nein, ich bin es auch.''
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𝒮𝒽𝒾𝓃𝑒 𝒜𝓃𝒹 𝒮𝓅𝒶𝓇𝓀𝓁𝑒
FanfictionGeorges und Clays Verhältnis war von allem anderen als einem Leuchten geprägt und das war ihnen bewusst. Dennoch konnten sie die wöchentlichen Treffen jeweils beider Eltern nicht verhindern, denn diese waren von klein auf schon die besten Freunde. S...