» Chapter Twenty-One «

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Georges PoV

Es war seltsam, wie ruckartig ich meine Augen öffnete und innerhalb weniger Sekunden hellwach wurde. Ich starrte gegen die Zimmerdecke, ehe ich meinen Blick zur Seite neigte, die leer war. Clay war schon wach und aufgestanden?

Ich richtete mich auf und spürte einen Schmerz meinen Rücken bis hin zu meinem aller wertesten Ziehen, der mich leicht aufkeuchen ließ. Schmerzen, die mich sofort daran erinnern ließen, was passiert war. Ich hatte mit Clay geschlafen. Diese Gedanken wiederholten sich immer und immer wieder in meinem Kopf, wie eine defekte Schallplatte. 

Mit meinen Fingern fuhr ich über meine Lippen, die sich so anfühlten, als könnte ich seine noch immer spüren. Doch nicht nur dort, einfach überall. Jede Stelle meines Körpers fühlte sich so an, als würde ich seine Hände auf meiner nackten Haut noch immer spüren können.

Ich griff nach meinem Handy und schaute auf die Uhr, es war bereits 11 Uhr Morgens. Sie mussten schon längst gefrühstückt haben, wieso hatte mich niemand geweckt? Ich schmiss die Decke zur Seite und erschreckte mich für einen Moment, da ich völlig vergessen hatte, dass ich immer noch nackt war. So zu schlafen, war verdammt riskant. Was, wenn jemand hereingekommen wäre?

Ich schnappte mir frische Klamotten, begab mich ins Badezimmer und anschließend nach unten. Meine Augen scannten aus irgendeinem Grund jeden Winkel und das aus einem bestimmten Grund. Ich hielt Ausschau nach Clay, doch wieso trug ich so ein bedrückendes Gefühl in mir? Als hätte ich Angst, auf ihn zu treffen. Es befand sich jedoch niemand im Haus, wirklich niemand.

Ich griff nach der Cola im Kühlschrank und schüttete mir den Rest in den Mund. Plötzlich ertönte die Stimme meiner Mutter hinter mir, was mich zusammenzucken ließ.
,,Es gibt Gläser, Georgeee'' zog sie meinen Namen lang.
,,Das war der Rest'' rechtfertigte ich mich und erschreckte mich erneut, als sie etwas fallen ließ.
,,Was ist denn mit dir los? Hast du Geister gesehen?'' lachte sie, ich belächelte es nur und schwieg. Wieso war ich so nervös? Es gab keinen Grund, um nervös zu sein, richtig?

,,Wir sind alle am Strand, komm doch auch heraus'' sagte sie.
,,Clay auch?'' fragte ich schneller als ich denken konnte, sie nickte.
,,Wieso hat mich eigentlich niemand geweckt?'' fragte ich nun.
,,Clay sagte, dass du wenig geschlafen hättest und wir dich ausschlafen lassen sollten.''
Ungewollt musste ich ausgerechnet jetzt wieder an letzte Nacht denken, während meine Mutter vor mir stand und mich anschaute. Ich spürte, wie rot mein Gesicht wurde.
,,Alles in Ordnung? Bekommst du Fieber?'' legte sie ihre Hand auf meine Stirn, ich schüttelte nur den Kopf und antwortete, dass mir nur etwas warm wäre. Sie nickte und begab sich wieder nach draußen.

Nachdem ich schnell etwas gegessen hatte und mich mit langsamen Schritten nach draußen begeben hatte, scannte ich wieder die gesamte Gegend. Ich spürte meinen Puls immer mehr steigen. Wieso zur Hölle war ich so verdammt nervös? Eigentlich wusste ich es. Ich wusste, wieso ich so nervös war. Ich hatte Angst vor seiner Reaktion. Die Art, wie er mich behandeln würde. Für ihn war es vielleicht nur eine Nacht von vielen, doch für mich von Bedeutung. Ich wollte es nicht bereuen, daher hoffte ich, dass er mir keinen Grund dazu gab es zu tun. Doch es war immer noch Clay und gerade deshalb war ich so nervös.

Ich kam bei ihnen an, von Clay war jedoch keine Spur zu sehen. Jedenfalls, bis ich zum Wasser schaute. Er lag auf einem Surfbrett und ließ sich darauf von den Wellen tragen. Ob er mich kommen sehen hatte und wusste, dass ich nun da und wach war? Gott, es machte mich wahnsinnig nicht zu wissen, was er dachte. Diese ganze Ungewissheit machte mich wahnsinnig.

Ich drehte mich zu meiner Mutter wieder um und sprach mit ihr.
,,Habt ihr zwei vielleicht Lust Eis holen zu gehen? Eure Väter sind zu faul!'' meckerte sie. Wenn sie plötzlich in der Mehrzahl sprach, konnte das nur bedeuten, dass Clay sich hinter mir befand. Mein Körper bewegte sich nicht einen Zentimeter. Ich sah seinen Arm an mir vorbei schwingen, er nahm das Geld, welches meine Mutter ihm hinhielt.

Als wir zum Eiswagen losliefen, hatte ich ihn noch immer nicht angeschaut. Doch auch er verhielt sich ziemlich still und das machte mich umso nervöser. Wieso sagte er nichts?
Am Eiswagen hielt der Mann die ersten herunter, ich streckte mich und wollte sie entgegennehmen, als es wieder an meinem Rücken bis hinunterzog und ich mich augenblicklich krümmte. Plötzlich spürte ich eine Hand an meiner Hüfte und sah Clay neben mir das Eis entgegennehmen. Ich starrte ihn von der Seite an. Das Eis war in Schalen verpackt, daher sammelte er es in einer kleinen Tüte, ehe er bezahlte.

Auf dem Weg zurück herrschte zunächst Stille.
,,Ich hätte vorsichtiger sein müssen, tut mir leid'' kam es unerwartet von ihm, doch sofort verstand ich, worauf es bezogen war und spürte mein Gesicht glühen, als würde es brennen.
Und die Art, wie er es gesagt hatte, klang so sanft. Weder spöttisch oder genervt noch angewidert, sondern fürsorglich und liebevoll. Die Erleichterung war zu spüren und wie mein Körper sich endlich etwas entspannte.


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𝒮𝒽𝒾𝓃𝑒 𝒜𝓃𝒹 𝒮𝓅𝒶𝓇𝓀𝓁𝑒Where stories live. Discover now