» Chapter Six «

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Georges PoV

Zwei Tage vergingen seit der kleinen Auseinandersetzung auf der Party, doch das war eher weniger das, was mich die letzten Tage schon beschäftigte. Clay hatte keine Ahnung, was er wirklich getan hatte. Er hatte mich nicht nur einfach mal so eben geküsst, sondern wirklich meinen allerersten Kuss gestohlen. Er vergaß wohl, dass nicht jeder durch die Gegend hurte.

Niemals hätte ich geglaubt, meinen ersten Kuss mit ihm erleben zu müssen. Es machte mich einfach so sauer, dass er dachte, er könnte tun, was immer er wollte. Schon immer war er so gewesen, selbst als Kind. Einer der vielen Gründe, wieso ich ihn nicht ausstehen konnte und es niemals tun würde. Er war einfach nur zum Kotzen. Je mehr ich darüber nachdachte, dass die Highschool bald vorbei war und das College begann, umso froher war ich doch darüber, denn das bedeutete, dass ich ihn nicht mehr sehen musste.

Da wir heute keine Schule und freihatten, verbrachte ich meinen Tag bei Nick Zuhause. Unter anderem brachte ich ihn auch auf den neusten Stand, denn daran hatte ich gar nicht mehr gedacht. Er konnte es kaum glauben, als ich ihm erzählte, dass Clay mich geküsst hatte.
,,Ich hoffe, du hast es ihm heimgezahlt'' sagte er, woraufhin ich auflachte und nickte. Für ihn durften die nächsten Dates, wenn er überhaupt noch welche bekam, erst einmal unten durch sein.

Plötzlich kam Nils ins Zimmer gestürmt und überrumpelte mich förmlich.
,,Da wird einer aber immer stärker'' lachte ich, ehe er seine kleinen Ärmchen wieder zu sich zog.
,,Ich bin schon ein großer Mann!'' rief er und zeigte seine Muskeln.
,,Davon bist du noch weit entfernt'' schnipste Nick ihm sanft gegen den Kopf und nahm ihn in den Schwitzkasten.

,,Kommst du zu meinem Spiel?'' fragte Nils mich mit großen Augen, nachdem Nick ihn losgelassen hatte. Nils spielte seit ein paar Wochen in einer Kinderfußballmannschaft und hatte am Wochenende sein erstes Spiel. Das Problem war nur, dass es an einem Samstag stattfand, ausgerechnet Samstag. Da musste ich schauen, wie ich mich Zuhause herausreden konnte, denn samstags waren die heiligen Treffen.

,,Ich werde da sein'' versprach ich ihm dennoch, denn so oder so würde ich dort sein. Selbst wenn es meiner Mutter nicht gefallen würde. In diesem Fall war Nils die Priorität und keines Weges Clay. Niemals würde ich ihn zu einer meiner Prioritäten machen. Nils freute sich, doch Nick musterte mich nachdenklich.
,,Kannst du überhaupt kommen?'' fragte er mich, nachdem Nils das Zimmer verlassen hatte.
,,Ich werde da sein'' wiederholte ich meine Worte und nickte. Samstag war schon übermorgen, so musste ich es am besten morgen früh noch abklären.

,,Am Samstag bin ich nicht da, Nils hat sein erstes Spiel und möchte unbedingt, dass ich dort bin'' entgegnete ich also meiner Mutter. Sie gab mir einen kurzen Blick von der Seite und sagte noch nichts dazu.
,,Ich habe ihm versprochen, dass ich da sein werde'' fügte ich also hinzu.
,,Du weißt doch, dass Clay und seine Eltern kommen, George. Wie kannst du dann anderen ein Versprechen geben?'' kam es von ihr. Ich verdrehte die Augen.

,,Mom, ich habe lange den Mund gehalten, aber dir sollte doch langsam mal bewusst geworden sein, dass Clay und ich nie Freunde waren und es auch nie so wie ihr werden. Ich werde beim Spiel sein, ob du es gut findest oder nicht.'' Sie starrte mich an und wollte etwas sagen, als sie eine Nachricht von Clays Mutter bekam. Sie legte ihr Handy zur Seite und schaute mich wieder an. Sie wirkte nicht sonderlich froh über die bekommene Nachricht.
,,Ausnahmsweise. Wie es aussieht, wird Clay morgen auch nicht da sein.''

Es überraschte mich, dass selbst er nicht da zu sein schien. Seine Mutter war von diesen Treffen genauso wie meine besessen. Da musste er ja schon einen echt guten Grund auf den Tisch gelegt haben. Vielleicht hatte er sich ja mit Absicht etwas gebrochen, um mich nicht sehen zu müssen.


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𝒮𝒽𝒾𝓃𝑒 𝒜𝓃𝒹 𝒮𝓅𝒶𝓇𝓀𝓁𝑒Where stories live. Discover now