» Chapter Thirty-Two «

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Nach dem Vorfall an Georges Schule beschäftigte ich mich etwas außerhalb irgendwo, ehe ich beschloss nach Hause zu gehen. Meine eigene Schule hatte ich an dem Tag nicht mehr betreten. Mit George wollte ich mich später wieder treffen, doch ehe ich Zuhause ankam, hatte ich keine Ahnung, was mich dort erwarten würde. Wie sehr alles aus dem Ruder laufen würde.

Als ich durch die Haustüre kam, vernahm ich die Stimme meiner Eltern. Es klang als würden sie diskutieren, doch es war nur wenige Sekunden davon entfernt zu erfahren, worum es ging. Als ich das Wohnzimmer betrat, fuhr mein Vater sich sichtlich verärgert durch die Haare, ehe sein Blick auf mich fiel und meine Mutter ihn bereits versuchte zu beruhigen.

,,Was ist hier los?'' fragte ich leicht irritiert.
,,Was hier los ist? Das solltest du uns wohl am ehesten erklären!'' rief mein Vater und kam auf mich zu. Zwei Schritte mit dem Finger auf mich gerichtet blieb er vor mir stehen.
,,Schatz, jetzt beruhig dich doch mal'' kam es erneut von meiner Mutter.
,,Wie kannst du überhaupt dabei so ruhig bleiben? Er ist dabei seine Zukunft in den Müll zu werfen!'' entgegnete er ihr.

,,Du schwänzt die Schule und prügelst dich stattdessen an der von George? Was soll der Mist, Clay?'' sprach er nun klarer aus, somit wusste ich auch, worum es ging. Doch wie hatten sie davon erfahren?
,,Ist dir eigentlich klar was du mit solchen Vorfällen anrichtest? Und dann auch noch dort? Ist dir überhaupt bewusst, dass der Direktor nur einen Anruf machen muss, um dir die gesamte Zukunft zu verbauen? Was meinst du wie es kurz vor dem College beginn ankommt zu hören, dass einer der qualifiziertesten Schüler so kurz vor dem Start aus der Reihe zu tanzen scheint? Ein Schläger zu sein scheint, der weder Regeln noch seine Pflichten einzuhalten scheint?''

,,Findest du nicht, dass das etwas weit hergeholt ist?'' entfuhr es mir nur daraufhin, da er aus einer Mücke einen Elefanten zu machen schien, doch es bei ihm wohl einen Nerv getroffen hatte, denn er kam noch einen Schritt auf mich zu, dass sein Finger meine Nasenspitze bereits berührte.
,,Wirst du jetzt deinem Vater auch noch respektlos gegenüber?'' kam es von ihm.
,,Schatz, es reicht doch langsam!'' mischte sich meine Mutter wieder ein.
,,Richtig, es reicht! Ich dulde viel in diesem Haus und habe die gesamte Erziehung immer den Ball flach gehalten und ihn machen lassen, was er wollte und irgendwann reicht es!''

,,Du wirst dich die letzten Wochen nur noch auf die Schule konzentrieren, kein Verein, kein George, kein gar nichts - nur noch die Schule und dieser Abschluss!'' Was er sagte war mir egal, doch alles, was ich hörte, war kein George und das traf einen Nerv bei mir. Niemals würde ich zulassen, ihn die letzten Wochen, die uns blieben, nicht mehr sehen zu können.
,,Ich konzentriere mich auf die Schule, den Verein lasse ich von mir aus auch sein, aber meine Freizeit bleibt meine Freizeit'' stellte ich klar.

,,Wenn ich sage nichts außer die Schule meine ich auch nichts außer die Schule. Lerne, mit deinen Konsequenzen zu leben'' sagte und drehte er sich um.
,,Konsequenzen? Seit wann interessiert dich sowas? Hast du nicht erst vorhin gesagt, dass du dich immer aus allem herausgehalten hast? Was für eine Show ziehst du dir jetzt wieder rein, dass der fürsorgliche Daddy plötzlich aus dir kommt?'' Schneller als ich mich versehen konnte, spürte ich ein Pochen an meiner Wange. Hatte er mich gerade wirklich geschlagen? Anhand der pochenden Wangen und dem Gesichtsausdruck meiner Mutter realisierte ich es erst wenige Sekunden später.

Es machte mir nichts aus, auch wenn es das erste Mal war, dass er so etwas getan hatte beziehungsweise sich so aufspielte. Das Einzige, was für mich zählte, war klarzustellen, dass ich mir George nicht wegnehmen lassen würde.
,,Schlag mich von mir aus so oft wie du willst, ich lasse mir von dir nichts verbieten. Dafür bist du 18 Jahre zu spät dran'' war alles, was ich sagte, ehe ich wieder durch die Haustüre verschwand. Ich lief die Straße entlang und schaute auf die Uhr, George hatte geschrieben, dass er heute früher Schulschluss hatte und auf dem Weg nach Hause war. Ich schrieb ihm, dass ich mich auf den Weg zu ihm machen würde.

Bei ihm angekommen sah ich ihn von der anderen Seite auf mich zulaufen, wir kamen gleichzeitig bei ihm an. Ich schloss ihn in eine Umarmung und hatte schon vergessen was vorhin passiert war, ehe er mich auf meine rötliche Wange ansprach.
,,Was ist passiert? Das sieht aus als hätte dich jemand geschlagen'' sagte und musterte er mich.
,,Ist das von Finn?'' fragte er, doch ich schüttelte sofort den Kopf.
,,Finn würde das gar nicht schaffen und der hat womöglich gerade ganz andere Schmerzen.''
,,Was?'' entfuhr es ihm.
,,Nichts, lass uns hereingehen'' versuchte ich davon abzulenken.

Ich wartete in der Küche auf ihn, während er seine Sachen in sein Zimmer brachte. Seine Eltern waren wohl nicht Zuhause, was ganz gut war.
,,Was ist mit deiner Wange passiert?'' fragte George erneut, als er zurückkam. Mir war schon bewusst, dass er nicht locker lassen würde, ehe er wusste, was passiert war.
,,Kleine Auseinandersetzung mit meinem Vater'' erzählte ich also. Seine Augen weiteten sich.
,,Hat er dich geschlagen?'' fragte er nun leise, ich nickte unbekümmert.
,,Aber wieso...? Das hätte ich nie von ihm erwartet'' er klang bedrückt. Ich seufzte und beschloss ihm zu erzählen, was heute wirklich alles passiert war.
,,Clay...ich hatte dich doch gebeten es nicht eskalieren zu lassen...'' klang er noch bedrückter.

Aus dem Gefrierfach holte er eine Tüte gefrorene Erbsen heraus, wickelte diese um ein Tuch und hielt es mir an die Wange, während er meine Hand darauf drückte, damit ich es festhielt.
,,Er muss wirklich fest ausgeholt haben, so rot wie es immer noch ist'' hörte ich ihn murmeln.
,,Wahrscheinlich hab ich es auch verdient'' zuckte ich mit den Schultern.
,,Sag sowas nicht. Auch wenn du vielleicht respektlos ihm gegenüber warst, gibt es ihm nicht das Recht dich zu schlagen.''

Wir schauten uns mehrere Sekunden lang in die Augen, ehe ich ihn an mich heranzog und meine Lippen auf seine legte. Doch so wie es Tag der Überraschungen wollte, kam genau in dem Moment seine Mutter plötzlich in die Küche. Wir hatten nicht einmal mitbekommen, wie sie nach Hause gekommen war.


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Ich komme leider nicht mehr dazu, das Ende von Shine And Sparkle zu schreiben, was mir wirklich leidtut. Ich habe so lange nichts mehr mit SAP zu tun gehabt, dass es mir jegliche Vorstellungen genommen hat für diese Ff. Das ist jedoch nur ein Einzelfall. In Zukunft achte ich mehr darauf, dass so etwas nicht wieder vorkommt! :)

𝒮𝒽𝒾𝓃𝑒 𝒜𝓃𝒹 𝒮𝓅𝒶𝓇𝓀𝓁𝑒Where stories live. Discover now